Markt & Branche
„Stoppt das Kartellamt“ – Bonn verhindert Aufklärungskampagne
„markt intern“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die aus Sicht des Informationsdienstes – und auch aus unserer Einschätzung - mittelstandsfeindliche Politik des Kartellamtes anzuprangern. Um den Mitarbeitern der Bonner Behörde tagtäglich vor Augen zu führen, welche Konsequenzen ihre Rechtsauslegung in Realiter bewirken, plante „markt intern“ eine Plakatierung rund um das Kartellamt. Über erste Reaktionen und Blockade-Schachzüge der Behörden berichtet „markt intern“ in der nachfolgenden Pressemitteilung:
Im Rahmen einer Aufklärungskampagne über den Zusammenhang von Fachhandelssterben und der Politik des Bundeskartellamts hatte 'markt intern' Werbeflächen für City-Light-Poster auf der Hauptzugangsstraße zum Bundeskartellamt in Bonn gebucht. Das Design der Plakate erinnert bewusst an Aushänge, mit denen der Einzelhandel bei Räumungsverkäufen wirbt. Die sechs unterschiedlichen Motive sind in der Kernaussage identisch, jedes Bild weist jedoch auf eine andere Folge des Fachhandelssterbens hin: Beispielsweise den „Verlust innerstädtischer Einkaufsvielfalt“, oder den „Verlust qualifizierter Arbeitsplätze“. Wiederkehrende Slogans sind „Das Kartellamt macht den Laden dicht“ und die Kampagnen-Webadresse: www.stoppt-das-kartellamt.de
Mit der Kampagne möchte 'markt intern' darauf aufmerksam machen, dass das Bundeskartellamt seiner Rolle als Wettbewerbshüter nicht gerecht wird. Das Bundeskartellamt agiere nicht als Hüter des Wettbewerbs, sondern wie ein Wolf im Schafspelz, so der Vorwurf. Die langfristigen Auswirkungen für den Wettbewerb seien gravierend. Wenn die Entwicklung so weitergehe, warnen die Experten von 'markt intern', werde es in absehbarer Zeit kaum noch unabhängige, inhabergeführte und lokal verankerte Unternehmen geben, sondern nur noch Ketten, Filialen, Monomarken-Stores, Outlet-Center und große Onlinehändler mit monopolartiger Stellung. Da international agierende Ketten und Onlinehändler ihre Gewinne gerne steueroptimiert und legal über den Erdball verteilen, sinke das Gewerbe- und Körperschaftssteueraufkommen in Deutschland. Gleichzeitig sterben mit dem Fachhandel die Innenstädte und Kommunen aus.
Nachdem 'markt intern' sich über die Ablehnung der Motive irritiert gezeigt hatte und der Aufforderung, ein „rechtmäßiges Alternativmotiv“ einzureichen, nicht nachgekommen war, trat der Vermarkter mit Schreiben vom 2. April 2014 vom Werbevertrag zurück. Begründet wurde dieser Schritt wie folgt: „Das von Ihnen vorgelegte Plakatmotiv lehnen wir ab, da der Inhalt der Werbung unzumutbar ist und zudem den Interessen der Stadt Bonn, auf deren Grundbesitz sich der Werbeträger befindet, zuwiderläuft.“ Zwischen der Stadt Bonn und dem Vermarkter besteht ein Werberechtsvertrag für die Werbung auf öffentlichen Flächen.
Die Stadt Bonn gab auf Nachfrage von 'markt intern' nach dem Grund der verweigerten Motivgenehmigung bekannt, dass ihr die „Anfrage vorher nicht bekannt gewesen“ sei. Auf die Frage, ob es in Bonn eine routinemäßige Praxis gebe, dass Plakatmotive vor der öffentlichen Plakatierung eingesehen werden, gab die Stadt Bonn keine Auskunft, ebenso wenig wie auf die weitere Frage, ob es vorkomme, dass Motive nicht freigegeben werden, und, wenn ja, nach welchen Kriterien dies entschieden wird. Stattdessen wies die Stadt Bonn darauf hin, dass, soweit ihr bekannt, die Plakat-Kampagne durch den Vermarkter mit Verweis auf seine AGB abgesagt worden sei. Sie selbst sei nicht zuständig.
′markt intern′-Justiziar Dr. Gregor Kuntze-Kaufhold kritisiert das Verhalten der Verantwortlichen: „Die Form der Plakate ist harmlos. Brisant ist ‚nur’ der Inhalt. Aber genau auf den kommt es an! Das hinter der Aktion stehende wirtschaftspolitische Anliegen ist alles andere als unzumutbar (…). Unzumutbar finde ich eher den sich aufdrängenden Verdacht einer Arbeitsteilung: Die Stadt Bonn spielt die heilige Unschuld, der Vermarkter gibt den Rausschmeißer. So geht es nicht. Die Stadt Bonn tut sich in meinen Augen keinen Gefallen damit, dass der Eindruck entsteht, es gebe in Bonn ein übergeordnetes Interesse, eine öffentliche Diskussion über den Beitrag des Bundeskartellamtes zum Fachhandelssterben und zur Verödung der Innenstädte zu unterbinden. ′markt intern’ wird diesen Angriff auf die Meinungsfreiheit nicht hinnehmen.“
Sämtliche Motive der zensierten Plakataktion finden Sie » hier.
BSH Paradigmenwechsel – Partner aller Kanäle
Stand vor noch nicht allzu langer Zeit der stationäre Händler im Fokus des deutschen Hausgeräte-Primus BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, München, so rückt nun der Konsument mit allen Konsequenzen in den Vordergrund.
Vor diesem nicht ganz unwichtigen Schritt auch mag die Veranstaltung zu sehen sein, zu der der seit Juli 2013 amtierende BSH-Vorsitzende Dr. Karsten Ottenberg mit seinen Kollegen Dr. Johannes Närger (Finanzen) sowie Matthias Ginthum (Marketing/Vertrieb) die Presse nach München eingeladen hatte. Und das zu einem Termin, an welchem das Gros der Fachjournalisten sich in Mailand auf der Eurocucina umschaute.
Freilich sei dieser neue, frühe Termin – traditionell lädt die BSH im Mai zu einer Wirtschaftspressekonferenz ein – nicht als kalte Ausladung zu verstehen, sondern Ottenberg habe schlicht „nicht länger warten wollen“. Weder mit der Präsentation der Zahlen für das Geschäftsjahr 2013 – die BSH hat weltweit die Umsatzmarke von 10 Milliarden Euro geknackt und sogar noch um 500 Millionen getoppt. Noch wollten Ottenberg & Co. die Präsentation der neuen Strategie einer „stärkeren Regionalisierung der Märkte“ länger einer breiteren Öffentlichkeit vorenthalten. In den letzten beiden Wochen nämlich sei das neue Konzept, mit dem die BSH vorhat, in der nächsten Dekade auf das doppelte anzuschwellen, den Top-500 BSH-Managern vorgestellt worden. Künftig sollen nicht mehr die Produktgruppen – Kühlen, Waschen, Kochen etc. - die weitere Entwicklung des Joint-Ventures zwischen Bosch und Siemens bestimmen, sondern das jeweilige Land, die jeweilige Region Diese gelte es, mit angepassten, spezifischen Produkten zu entwickeln: Regionale Unternehmerschaft heisst die Zauberformel, was gemeinhin unter 'think global, act local' zusammengefasst wird.
Dafür wird die BSH eine Menge Geld in die Hand nehmen, um das zu erreichen. „Meist aus dem Cashflow“, ergänzt Näger. In Indien beispielsweise wird derzeit eine neue Fabrik in der Wirtschaftsregion Chennai gebaut. In China, einem der ganz großen Märkte, wo die Gerätebauer aussichtsreiche Wachstumschancen sehen, wurde kürzlich ein Areal von einer Million Quadratmeter erworben. In Polen beispielsweise ist im letzten April ein Standort hinzugekommen. Die BSH hat dort den Kleingerätehersteller Zelmer samt Fabrik, die erst vor zwei Jahren gebaut wurde, gekauft und hat vor, diese Produkte vorwiegend in Europa unters Volk zu bringen.
In Deutschland solle nicht an den Standorten gerüttelt werden. Dafür wurde hier an ganz anderen Grundfesten gerüttelt: Wurde früher der Fachhandel als einzig selig machende Partner gehegt und gepflegt, steht nunmehr ein Paradigmenwechsel auf der Agenda: Es gehe darum „kundenzentriert“ zu agieren, wie Ottenberg ausführt. Da die Kunden – sprich Konsumenten - zunehmend das Internet bemühen, will sich die BSH-Führungscrew diesem Weg auch nicht länger verschließen. Unter dem neuen Boss ist der Online-Handel nunmehr kein Schmuddelkind mehr, sondern gleichwertig. „Wir wollen Partner aller Kanäle sein“, erklären Ottenberg wie Ginthum unisono.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung verwundert die jüngst bekannt gewordene Kündigung der Partnerschaftsverträge aus dem Jahr 2010 keineswegs. Das ist nur konsequent. Es geht um etwa 65.000 Vereinbarungen, die sowohl im Elektro- wie auch Küchen- oder Möbelhandel für Siemens, Bosch wie auch Neff abgeschlossen wurden und per 30. Juni 2014 auslaufen. Kurzum, der Fachhandel wird nicht mehr vor dem kostengünstiger arbeitenden Internethandel und dessen Preisverhau geschützt. Es sei auch schwierig, erklärt Ginthum und verwaltungstechnisch ein nicht zu unterschätzender Aufwand, abgesehen von der Kompliziertheit der Verträge.
Nicht ganz von der Hand zu weisen ist freilich der Ansatz, dass sich die BSH dabei auch vor den Kartellbehörden letztlich geschlagen geben musste, auch wenn das offiziell so niemand zugeben wird. „Wir können es uns als Marktführer ja gar nicht leisten, jemanden nicht zu beliefern“, räumt Ginthum dann doch ein. Möglicherweise ist die BSH auch ganz froh, jetzt endlich die Last dieses leidigen Themas los zu sein, das in den vergangenen Jahren doch zu allerhand Verdruss - und zwar auf allen Seiten - geführt hat.
Offen bemüht, die Betulichkeit vergangener Tage abzulegen, weht neuer Wind: „Wir werden schneller wachsen als der Markt“, verkündete Ottenberg, „deutlich aggressiver“ und „auf Angriff schalten“. Starke Worte, die untermauern sollen, dass sich Ottenberg & Co. keineswegs davor fürchten, die Verdoppelung des Umsatzes als Wachstumsziel anzugeben.
Allerdings steht da möglicherweise noch der eine oder andere Wettbewerber dazwischen, vorzugsweise aus dem asiatischen Raum. In Europa hingegen haben einige Mitbewerber das Feld bereits geräumt, wie Fagor-Brandt oder schwächeln wie Merloni, was die BSH nicht in schlaflose Nächte stürzt.
Vor den Asiaten hingegen zeigt die BSH durchaus Respekt, wenngleich die zu verteidigenden Pfründe wie Service, Dienstleistungen etc. hierzulande von den Wettbewerbern nicht wirklich angegriffen, aber von der BSH durchaus noch stärker bearbeitet werden. Darüber hinaus wird weiter in zweistelliger Millionenhöhe in den Bereich Forschung & Entwicklung investiert. Kürzere Produktzyklen werden angepeilt, konfektionierte Produkte bis zu einer Losgröße von 1 durchaus als machbar angesehen.
Personaltechnisch ist der Vorstand der BSH immer noch auf der Suche nach einem Technik-Vorstand, da der vorherige Amtsinhaber Winfried Seitz überraschend am Jahresbeginn seinen Abschied verkündet hatte. Der neue Kollege soll im Laufe des Jahres seinen Schreibtisch beziehen und wird Fähigkeiten haben müssen, die ihn über die reine Technik hinaus als COO qualifizieren müssen.
Marion Rautenberg
B-2-B Webshop von Philips ab Mai online
Die strategische Ausrichtung von Philips orientiert sich langfristig hin zu Gesundheit und Wohlbefinden. Für den Vertrieb folgt daraus das Erschließen neuer Abverkaufskanäle sowie den Ausbau der erfolgreich bestehenden Handelswege. Hier spielt der qualifizierte Fachhändler nach wie vor eine übergeordnete Rolle. Um die direkte Zusammenarbeit mit dem Fachhandel weiter zu verbessern, führt Philips im zweiten Quartal 2014 einen B-2-B Webshop ein. Dieser ermöglicht es Händlern, Ware direkt online bei Philips zu bestellen und persönlich betreut zu werden.
„Ein wichtiger Partner ist für uns nach wie vor der unabhängige, qualifizierte Fachhändler. Um die Zusammenarbeit zu intensivieren, starten wir zum Mai 2014 unseren neuen B-2-B Webshop. Dieser ermöglicht es zum Beispiel Händlern, die nur ein begrenztes Produktportfolio von Philips führen oder geringere Stückzahlen absetzen, dennoch direkt online bei uns zu bestellen und den unmittelbaren Zugriff auf unsere Produkte und unterstützenden Informationen und Materialien zu haben“, so Bernd Laudahn, Leiter der Sparte Consumer Lifestyle und Mitglied der Geschäftsführung Philips DACH.
Philips führt den Webshop stufenweise eine – die Zahl der teilnehmenden Händler wird nach Beginn sukzessive erhöht. Langfristig möchte das Unternehmen mit seinem Konzept etwa 5.000 Elektrofachhändler in Deutschland und Österreich direkt ansprechen. Darüber hinaus ist geplant, den Shop Vertriebsgruppen wie Zahnärzten, Beauty-Salons oder auch Kaffee und Kaffeemaschinen vertreibenden Händlern anzubieten. Damit Philips die im Webshop ordernden Händler optimal bedienen kann, stockt das Unternehmen die personellen Ressourcen im Vertrieb auf.
Die Timings gibt der Hersteller vor: Ab Mai 2014 steht das Tool ausgewählten Handelspartnern zur Verfügung. Nach erfolgreichen Live-Tests wird es das Unternehmen einer breiten Masse an Fachhändlern ermöglichen, sich zu registrieren und Produkte direkt von Philips zu beziehen. Händler, die in Zukunft über den B-2-B Webshop ordern, informiert Philips derzeit und bietet Schulungsmaterial für einen optimalen Start an. Für Rückfragen wird eine extra Support-Hotline eingerichtet. Diese steht den Handelspartnern wochentags zur Verfügung.
Zum B-2-B Webshop stellten wir Nachfragen an Philips, die von Bernd Laudahn, Leiter der Sparte Consumer Lifestyle und Mitglied der Geschäftsführung Philips DACH wie folgt beantwortet wurden:
Welche Motivation bzw. welche Anlässe gab es, den Webshop einzuführen? (Kostengesichtspunkte, mehr Kontrolle über die Absatzmittler, kartellrechtliche Fragen, etc.)?
Unser Ziel ist es, noch intensiver mit dem qualifizierten Fachhandel zusammenzuarbeiten. Ganz besonders liegen die Stärken des Fachhandels im Fokus – die individuelle Beratung. Diese können wir nur gewährleisten, wenn der Fachhandel auf unser komplettes Portfolio zugreifen kann, auch in kleinen Stückzahlen und zu fairen Konditionen.
Welche Rolle spielen nach Einführung des Webshops der Großhandel und die Läger der Verbundgruppen für Philips?
Der Großhandel wurde vorab von uns informiert. Er ist nach wie vor ein wichtiger Partner von Philips – und dies Sektor-übergreifend in unseren Bereichen Philips Lighting und Philips Consumer Lifestyle.
Unterlaufen Sie mit dem Webshop nicht die gewachsene Beziehung Fachhandel / Großhandel?
Siehe obige Antwort
Können auch Online-Händler über den Webshop Philips-Produkte beziehen?
Unser B-2-B Webshop spricht sowohl den stationären als auch den Online-Handel an. Die Wahl des Vertriebskanals des Händlers ist unerheblich für die Registrierung im B- 2-B Webshop.
Wie wird die Logistik gehandhabt und wie schnell bekommt der Fachhändler die bestellte Ware?
Fachhändler, die über unseren B-2-B Webshop bestellen, beziehen ihre Ware aus unserem europäischen Zentrallager in Venlo in den Niederlanden. Die Auslieferung erfolgt über klassische Service-Dienstleister. Die Ware ist innerhalb weniger Tage vor Ort. Die Belieferung des Händlers arbeitet auf einem extrem hohen Niveau – unser Vertriebsteam im Innendienst stellt dies sicher.
Amica: Marke für Schlaumeier
Warum Amica führen? „Er muss nicht, sondern er kann, wenn er schlau ist“, kontert Martin Büttner. Und der Geschäftsführer von Amica International, Ascheberg, weiter: „Nicht jeder Gerätekäufer, der zu einem Fachhändler geht, kann sich eine Miele, Bosch, Siemens oder Neff leisten. Und uns gelingt es zunehmend die Leute davon zu überzeugen, Amica als qualitativ hochwertiges, preislich niedrigeres positioniertes Alternativprodukt anzunehmen. Wie gesagt für Kunden, die das Geld nicht haben oder es nicht ausgeben wollen.“
Andrzej Sas, Vorstand Vertrieb der polnischen Muttergesellschaft Amica Wronski SA, unterstreicht: „Alternative für eine A-Marke bedeutet für uns, Produkte zu fertigen, die Features wie Energieeffizienz oder Ausstattung einer A-Marke sehr nah, ja gleich oder gar überlegen sind, aber zu einem optimaleren Preis – und nicht nur im Einstiegsbereich, sondern auf jedem Niveau. Dieses Konzept setzt Amica seit Jahren um.“
Voller Stolz verkündet denn auch Amica seine Positionierungen im Heimatmarkt wie auch in den Regionen Russland und Skandinavien. „In Polen ist Amica eine Marke der oberen Mittelklasse bis hin zum obersten Segment, in Russland sind wir mit der Marke Hansa in der oberen Mitte positioniert, in Dänemark sind wir mit der Marke Gram im A-Marken-Niveau“, so Büttner. Und dies mit Produkten, die exakt identisch sind, d.h. ohne jegliche Qualitätsunterschiede.“
Für den Markt hierzulande macht Büttner jedoch eine Einschränkung: „Weil uns in Deutschland die Markenstärke fehlt, bekommen die Konsumenten Amica-Produkte zum Einstiegspreis.“ Dabei ist die Deutschland-Tochter Amica International mit Rückenwind unterwegs. „Bei uns steigen die Umsätze momentan unerwartet stark“, verkündet Büttner stolz. Im letzten Jahr sei der Umsatz beim Ascheberger Ableger um sieben Prozent auf 83 Millionen Euro gestiegen, für das laufende Jahr könnte, wenn alles rund läuft, die Latte von 100 Millionen Euro Umsatz übersprungen werden.
Besonders stark wächst Amica International in den beiden Vertriebskanälen Küchen- und Elektrohandel. Bei Möbel / Küche ging es im Jahr 2013 um 20 Prozent bergauf, im Kanal Elektro, der gut ein Drittel des Gesamtumsatzes auf sich vereint, wuchs man um weitere beachtliche 10 Prozent.
Rückhalt bietet bei dieser Entwicklung die Muttergesellschaft Amica Wronski SA, gegründet 1945 und nach der Privatisierung 1994 seit 1997 an der Warschauer Börse notiert. Mehrheitsaktionär und CEO ist der charismatische Unternehmer Jacek Rutkowski (65). Er und sein junges, engagiertes Managementteam haben sich der Maxime „Flexibilität und Wandel“ verschrieben. „Wir müssen uns immer hinterfragen, was ist im Rahmen unserer Möglichkeiten machbar? Dabei sei die „Produktivität“ seines Unternehmens eine „magische“ Größe, stellt Rutkowski heraus.
Er muss es wissen, musste er doch schon so manche Umwälzung seiner Amica aktiv angehen und verantworten. So zum Beispiel im Jahr 2009 als man erkannte, die Produktion von Waschmaschinen und Kühlgeräten bekomme man nicht in den grünen Bereich. Damals entschloss man sich, die Fertigung an Samsung zu verkaufen. „Das tat durchaus weh“, so Rutkowski. Heute ist man ein reinrassiger Hersteller von Herden von denen aktuell pro Tag 5400 Einheiten gefertigt werden. Waschmaschinen und Kühlgeräte werden aus Fernost zugekauft, nach eigenen Spezifikationen wie Vorstand Sas unterstreicht.
Gestärkt ging Amica aus dieser Situation heraus. Das zeigen alle Bilanzzahlen. So wuchs der Umsatz der Amica-Gruppe von 353 Millionen Euro in 2011 auf über 400 Millionen im vergangenen Jahr. Auch der Gewinn vor Steuern zog kräftig an. Dieser konnte in 2012 auf 15 Millionen Euro nach 11 Millionen Euro in 2011 gesteigert werden. Für die kommenden zehn Jahre hat man sich ein hohes Ziel gesetzt. 2024 will man die 800 Millionen Euro Umsatzmarke geknackt haben. Die Strategie dazu will das polnische Vorzeigeunternehmen zur IFA 2014 vorstellen.
Ach ja, Amica ist auch Fussball, genauer gesagt Jacek Rutkowski ist leidenschaftlich Fußball affin. Ihm persönlich gehört der Fussball Club Lech Poznan, bekannt geworden als die fußballerische Heimat von Robert Lewandowski. Das Stadion in Poznan (Posen) hat er gemietet und darin den Amica Showroom wie auch die Division „Handel I Marketing“ untergebracht. Mit Blick aufs Fußballstadion kommen den Damen und Herren aus Marketing, Produktmanagement und Vertrieb wohl die besten Ideen.
Bening-Gruppe präsentiert neuen Tootal Markt
Nach komplettem Markenrelaunch und Wiedereröffnung in neuen Räumlichkeiten spricht die Bening-Gruppe von einem Musterbeispiel für attraktive Ladengestaltung innerhalb der Elektrofachmarkt-Branche. Der neue Markt in Bremerhaven bietet ein ganz neues Einkaufserlebnis auf einer Fläche von über 2000 m².
Alles was vorher alt war, ist jetzt neu, ansprechend und State-of-the-Art. Im Zuge der Neugestaltung der Geschäftsfläche, die insgesamt dem Premium-Anspruch der Bening-Gruppe folgt, wurde auch das Sortiment vergrößert. Die hochwertige Einrichtung überzeugt durch Funktionalität, die die Technik-Kompetenz der knapp 40 Mitarbeiter unterstützt. Große Fensterflächen aus Panzerglas, die für einen hohen Tageslichtanteil sorgen, die geschlossene Akustikdecke mit Halogen- und LED-Einbauleuchten sind nur einige Beispiele für das Ladenkonzept. Für die Kunden nicht zu erkennen, aber nicht weniger bedeutsam: Die unsichtbare Verkabelung des Verkaufsraums mit hochwertigen Lichtleiterkabeln in Bodenkanälen und die optimale Klimatisierung. „Der Kunde soll sich wohl fühlen und den Besuch als besonders angenehm empfinden. In Kombination mit einer hervorragenden Beratungsleistung und hoher Kundenfreundlichkeit entsteht so das Einkaufserlebnis, das uns vom Wettbewerb differenziert“, erklärt Marketingleiter Björn Trüper.
Das Familienunternehmen Bening setzt weiterhin auf Expansion im Stationärgeschäft und trotzt erfolgreich dem rezessiven Markttrend. Nach Aussage der Unternehmensführung, konnte man sogar den eigenen Marktanteil stetig ausweiten. „Dies hat mit dem überzeugenden Konzept zu tun, dem sich das Unternehmen seit Bestehen verpflichtet. Wir investieren für unsere Kunden in die Leistungsfähigkeit“, so Dirk Bening. Und der Unternehmenschef weiter: „Wir stehen in einem harten Preiswettbewerb. Unsere Maxime – niemals teurer als die Konkurrenz – müssen wir immer wieder aufs Neue unter Beweis stellen. Da wir aber dem Kunden deutlich mehr an Einkaufsatmosphäre, Beratungsqualität und Service bieten, brauchen wir hohe Umsätze. Und das schaffen wir nur, wenn wir unsere Kunden so zufriedenstellen, dass sie immer wiederkommen. Und dies gelingt. Wir haben eben mehr zu bieten als unsere Wettbewerber.“
Der Tootal Markt in Bremerhaven wurde 1992 durch die Bening-Gruppe eröffnet und war der erste Fachmarkt, der als Zweitmarke (neben den expert Bening Filialen) betrieben wurde. Gleichzeitig war der Markt zur damaligen Zeit der erste Elektrofachmarkt in Bremerhaven, der mit Produktbereichen von Unterhaltungselektronik über Multimedia & Telekommunikation bis hin zu Hausgeräten ein echtes Vollsortiment auf einer Großfläche anbot. Um dieser Vorreiterrolle weiterhin gerecht zu werden, investierte die Bening Gruppe nun mehr als 2 Mio. Euro in den Relaunch der Marke.
Das 1930 von Georg Bening gegründete Unternehmen ist mit 21 Filialen in Niedersachsen, Bremerhaven, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein der größte Mittelständler der Branche in ganz Deutschland. Bening ist zudem Teilhaber und umsatzstärkstes Unternehmen der expert-Kooperation. Noch in diesem Jahr wird mindestens eine weitere Filiale folgen. Dann beschäftigt Bening rund 1000 Mitarbeiter.
Onliner Cyberport eröffnet Store im Bikini Berlin Center
Eine einzigartige Verbindung von Technik und Lifestyle erleben Kunden im Cyberport-Store in der Berliner Innenstadt, im neuen Bikini Berlin Center. An der Budapester Straße eröffnete das Unternehmen, eines der führenden europäischen Versandhäuser für Technik & Lifestyle, seine 13. und eine der größten Filialen. Der Technikhändler bietet in seinem dritten Berliner Laden auf über 850 Quadratmeter Produkte namhafter Marken aus allen Bereichen des mehr als 40.000 Produkte umfassenden Sortiments (www.cyberport.de/bikini).
Im Bikini Berlin wird mit sorgsam ausgewählten und aufeinander abgestimmten Boutiquen, Concept- und Flagship-Stores sowie Gastronomie und Dienstleistungsanbietern und in außergewöhnlicher Architektur das Thema Shopping stilvoll neu definiert. Das Bikini Berlin liegt gegenüber der Gedächtniskirche. Es ist ein denkmalgeschütztes und frisch renoviertes Gebäude aus den 50er-Jahren. Viele der über 50 Läden sind auf Mode und Design spezialisiert. Den Spitznamen "Bikinihaus" gaben die Berliner dem Gebäude wegen des ursprünglich offenen Zwischengeschosses.
„Im Sturm der Knallerangebote und flachen Werbebotschaften bieten wir unseren Kunden eine Oase, in der es vor allem darum geht, hochqualifiziert beraten zu werden und entspannt in modernem Ambiente zu shoppen – stets unaufgeregt und stilsicher“, sagt Cyberport-Geschäftsführer Jeremy Glück, verantwortlich für Marketing, Stores, Webshop und Vertrieb.
Cyberport setzt nicht nur auf hochwertige Produkte, umfassenden Service und ein – dank kleinerer Verkaufsräume – entspanntes Shopping-Erlebnis, sondern vor allem auf seine Mitarbeiter. „Wir wollen in erster Linie beraten“, so Glück weiter. Statt auf ein überdimensioniertes, nicht mehr fassbares Angebot treffen die Kunden hier auf eine qualifizierte Vorauswahl, in der nur empfehlenswerte und neue Artikel vorgestellt werden. Wer darüber hinaus Beratung benötigt, für den recherchieren die Mitarbeiter vor Ort im 40.000 Produkte umfassenden Web-Sortiment. Diesem Konzept folgt Cyberport seit 2003 in allen seinen Filialen – mit spürbarem Erfolg.
Das Unternehmen legt Wert auf die konsequente Webshop-Vernetzung. „Wir kommen aus dem Onlinehandel, hier liegen unsere Wurzeln. Mit dem umfassenden Sortiment unseres digitalen Shops stärken wir unsere Dienstleistung im Sinne des Kunden.“ Online-Kunden können, um Versandkosten zu sparen, ihre Waren direkt in der Filiale abholen und sich zu Zubehör oder bei Garantiefragen beraten lassen.
Zum Kennenlernen lockte der Premium-Lifestyle-Händler, so Cyberport über sich selbst, mit starken Eröffnungsangeboten. Im Gewinnspiel wurde zudem eines von fünf Microsoft Surface verlost.
Mit dem neuen Store in Berlin eröffnete Cyberport sein zwölftes Ladengeschäft in Deutschland. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen über 600 Mitarbeiter – 50 am Standort Berlin, 25 davon im Bikini Berlin. Im Herbst steht die nächste Eröffnung in München an. Der Umsatz des Unternehmens betrug 2013 über 548 Millionen Euro.
Weitere Daten und Fakten zu Cyberport im Überblick gibt es » hier.