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Newsletter 2013 / KW 19

Media-Saturn mit Billigmasche auf Wachstumskurs

„Das Preisimage ist wieder komplett intakt“, so Olaf Kochs Anmerkung zu den Finanzdaten der Metro-Tochter Media-Saturn zum 1. Quartal 2013. Mit diesen Worten bekräftigte der Metro-Chef die MSH-Strategie, die er vor kurzem wie folgt formulierte: „Unser Ziel ist es, in einem Markt, der sehr kompetitiv ist, unsere Einzigartigkeit in Sortiment und Dienstleistung zu untermauern - und dies mit einer aggressiven Preispolitik aber auch mit absoluter Kostendisziplin.“

 

Das Konzept scheint aufzugehen. In Deutschland verbuchte die MSH mit ihren drei Marken Media Markt, Saturn und Redcoon in den ersten drei Monaten 2013 einen Umsatz von 2,380 Milliarden Euro, ein Plus von 115 Millionen Euro oder von 5,1 Prozent. Flächenbereinigt, soll das Wachstum 3,4 Prozent betragen.

 

Wirft man einen Blick auf das Zahlenwerk der Gesamtgruppe Media-Saturn, so sehen die Ergebnisse nicht ganz so rosig aus. Für das erste Quartal 2013 weist die Media-Saturn Holding einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro aus, plus 2 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2012. Trotz der Umsatzsteigerungen kommt die MSH-Gruppe nicht aus den roten Zahlen und gibt ein negatives EBIT von minus 13 Millionen Euro bekannt, was immerhin eine Verbesserung um 7 Millionen Euro zum Vorjahresquartal bedeutet. Der Kostendisziplin geschuldet, mussten 1766 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, das jetzt noch insgesamt 56.650 Angestellte zählt.

 

Zum Online-Business verkündet die MSH stolz, eine Steigerung von 60,6 Prozent auf 281 Millionen Euro erreicht zu haben. Der Online-Anteil am Gesamtumsatz beträgt somit rund fünf Prozent. Im ersten Quartal 2012 lag das Umsatzvolumen der drei Online Shops Media Markt, Saturn und Redcoon erst bei 175 Millionen Euro. Fazit: Die ehemaligen Sorgenkinder der Metro Gruppe, so hat es den Anschein, sind durch eine Preisoffensive zurück in der Spur und verbuchen auch im Internet-Handel ein deutliches Plus.

 

Ob der unerwartet positiven Daten jubelten die Medien. Die ARD titelte „Schöne Wende bei Media Markt und Saturn“, CEtoday formulierte „Starkes Onlinegeschäft von Media-Saturn und der Tagesspiegel aus Berlin schrieb „Media-Saturn macht Metro Freude.“

 

Schauen wir genauer hin. Das erste Quartal 2012 war für die MSH ein sehr schwieriges. So sprach die MSH selbst von einem schwachen Start ins Jahr 2012, der unter anderem durch den Wegfall von umfangreichen Marketingaktivitäten bedingt sei, d.h. die Vergleichsbasis war sehr niedrig. Noch eine Anmerkung zum Online-Geschäft. Erst im Herbst 2011 ging der Online-Shop von Saturn ans Netz, im Januar 2012 folgte dann Media Markt. Auch hier lässt die Vergleichsbasis nur geringe Aufschlüsse zu. Bemerkenswert dann schon eher, dass die Online-Umsätze im ersten Quartal 2013 um 6 Millionen Euro höher waren als in den drei umsatzstarken Monaten Oktober bis Dezember des vergangenen Jahres. Schade nur, dass Metro im Gegensatz zur bisherigen Gepflogenheit, nicht mehr die Online-Umsätze von Media-Saturn und Redcoon explizit aufschlüsselt wie auch den getätigten Online-Umsatz in Deutschland separat ausweist.

 

Und doch: Das Deutschland-Plus von 5,1 Prozent ist eine Ansage, insbesondere vor dem aktuellen wirtschaftlichen Hintergrund. Das TV-Geschäft ist kräftig im Keller, Elektrokleingeräte liegen auf der Null-Linie, das Großgerätegeschäft ist stark Einbaugetrieben – übrigens keine Domäne von Media-Saturn. Was sind nun die Umsatztreiber des Fachmarktsgiganten? .Tablets, Smartphones? Schade, der Finanzbericht zum ersten Quartal 2013 gibt dazu keine Antwort.

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Clickfavoriten

Endlich, endlich hat die Grundig Küchenmaschine UM 5440 ihren Meister gefunden. Neuer Spitzenreiter ist das Laurastar Dampfbügelsystem Lift. Es tritt in die Tradition von Mieles Dampfbügelsystem FashionMaster, das Anfang des Jahres wochenlang das Ranking von www.infobaod.de, Neuheiten-Navigator für Elektrohausgeräte, anführte.

Wie bereits im letzten Newsletter prognostiziert, haben Kaffeevollautomaten wieder den Weg unter die Top Ten gefunden. Entgegen aller Erwartungen waren die Jura Neuheiten wie ENA Micro 5 oder ENA Micro easy nicht die Renner, sondern die bewährten Modelle ENA Micro 9 One Touch - Auswirkung der "Test the Best" -Aktion? - und ENA Micro 1. Dagegen hat sich De’Longhis schmalster Kaffeevollautomat PrimaDonna XS sofort durchgesetzt, nicht zuletzt durch die aktuell laufende TV-Werbung. Überraschend nicht mehr dabei: die Miele Staubsauger-Range S8. Sie musste sich den Kaffeevollautomaten beugen. Die aktuelle Auswertung beruht auf der Basis von 19.518 an infoboard.de gestellten Suchanfragen.

Die Clickfavoriten im Zeitraum 23. April bis 6. Mai 2013:

Platz 01Laurastar Dampfbügelstation Lift
Platz 02Grundig Küchenmaschine Black Line UM 5040
Platz 03HoMedics Me Pro Haarentferner

Platz 04 - Oranier Retro Kühlschränke
Platz 05Vorwerk Staubsauger Kobold VK150
Platz 06Miele Dampfbügelsystem FashionMaster
Platz 07Siemens Dunstabzugshaube LD97AA670
Platz 08Jura Kaffeevollautomat Micro ENA 9 One Touch
Platz 09De’Longhi PrimaDonna XS besonders schmaler Kaffeevollautomat
Platz 10Jura Kaffeevollautomat ENA Micro 1

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Marktforschung

Von Multi-Channel zu Cross-Channel: Konsumentenverhalten im Wandel – Ergebnisse einer aktuellen Studie

„Der Handel ist wie ein Frosch im Kessel, der zwar merkt, dass es wärmer wird, aber nicht versucht herauszuspringen“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln, auf dem ECC-Forum „Cross-Channel-Trends“ Anfang April in Köln. Doch mittlerweile haben die stationären Händler erkannt, dass das Internet nicht mehr verschwinden wird und verlagern sich zunehmend darauf, Kunden mit einem Cross-Channel-Ansatz Mehrwerte anzubieten. Hudetz stellte auf dem ECC-Forum die Ergebnisse der aktuellen Cross-Channel-Studie des ECC Köln vor. Ein Kernergebnis der Studie: Online-Shops sind der neue Showroom – rund ein Drittel der Konsumenten informieren sich vor dem stationären Kauf in Online-Shops. Den umgekehrte Weg – quasi das „klassische“ Showrooming – findet hingegen nur bei rund 11 Prozent der Käufe statt.

Weitere Erkenntnisse in der Zusammenfassung:

  • Beim Kauf im Internet geht es mittlerweile nicht mehr nur um den günstigsten Preis, sondern zunehmend auch um die leichtere Verfügbarkeit von Produkten.
  • Haptik und sofortige Verfügbarkeit sind die Top-Gründe für den stationären Kauf
  • Konsumenten halten bei der Nicht-Verfügbarkeit im Online-Shop dem Kanal und nicht dem Anbieter die Treue
  • Die Smart Natives setzen ihre Geräte bereits deutlich intensiver im Informationsprozess ein
  • Ein Drittel derjenigen, die sich vor dem stationären Kauf auf dem Smartphone informieren, setzt das mobile Gerät auch im Ladengeschäft ein

Das PDF mit allen Charts zum Vortrag von Dr. Kai Hudetz finden Sie hier. Weitere aufschlussreiche Vorträge vom ECC-Forum „Cross-Channel-Trends“ sind hier abrufbar.

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Aktuelle Produkte

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HoMedics

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Buch-Tipp

ZEIT.MACHT.GELD

Die Erfolgsgeheimnisse produktiver Unternehmer

Martin Geiger

 

Endlich brauchbare Tipps für ein alltagstaugliches Zeitmanagement!

 

Wer sich mit Zeitmanagement beschäftigt, um seinen Geschäftsalltag produktiver zu gestalten, stößt meist auf Tipps wie „Sortieren Sie ihre Papiere nach Farben, Formen und Material in einzelne Ordner und schreiben Sie in ihren Kalender, wann was abgearbeitet werden muss und wo sich was befindet.“ Der Tipp ist zwar an sich nicht schlecht, aber er gehört vor allem selbst in die Kategorie „Zeitfresser“ – man kann seine Papiere verwalten, bis die Kühe, Rehe und Zugvögel nach Hause kommen, und am Ende des Tages ist man seinem Ziel keinen Schritt weiter gekommen, sondern hat nur Zeit verplempert.

 

Aber jetzt gibt es das neue Buch von Unternehmer-Coach Martin Geiger: „Zeit.Macht.Geld.“ Wer will, kann sich Gedanken zum doppeldeutigen Titel machen, doch sich das Inhaltsverzeichnis anzusehen, macht viel mehr her. Hier sagen die Titel schon, dass das Buch eine Menge Umsetzbares hergibt. Und wer keine Zeit zum Lesen hat, der bekommt eine Quick-Kurzanleitung mit Seitenangabe der vier wichtigsten Kapitel, die ihm jetzt und hier auf die Sprünge helfen:  Wie man sich den Wert seiner Zeit klarmacht, wie man schneller als die Konkurrenz ist, wie man sich einen früheren Feierabend schafft und mehr Ruhe für das Wesentliche findet.  In den insgesamt acht aufeinander aufbauenden Kapiteln wird anschaulich erklärt, warum manche Vorhaben des Zeitmanagements nicht gelingen. Sie strotzen vor Anregungen, wie Mensch es besser machen kann: statt ständig seine e-Mails zu checken nur zwei Mal am Tag abrufen, statt Zeit bei facebook und Co zu verschwenden lieber die wirklichen Ziele festschreiben, statt Papiere von A nach B zu schieben ganz konkret festhalten, was man den ganzen Tag wie lange tut und klären, ob einen diese Tätigkeiten wirklich dem selbstgesetzten Ziel näher bringen. Der Leser erfährt, diese Anregungen sind alles Tipps, die Martin Geiger selbst anwendet, und er erfährt leider auch, dass die eigenen Zeitprobleme allesamt hausgemacht sind.

 

An dieser Stelle könnte man noch viele positive Dinge aufzählen, die an diesem Buch bemerkenswert sind. Aber Selber lesen macht erfolgreich – und hier ist Selber lesen nur zu empfehlen!

Martin Geiger

ZEIT.MACHT.GELD
Die Erfolgsgeheimnisse produktiver Unternehmer

 

aus dem BusinessVillage Verlag
1. Auflage, 15.April 2013
296 Seiten
ISBN: 978-3-86980-201-5
24,80 Euro

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Zitat

„Weiße Ware wird immer mehr sexy. Heute wird sich im Familienbereich in der Küche getroffen. Da steht dann der Kaffeevollautomat im Mittelpunkt und nicht mehr die Frage, welchen Fernseher man hat.“

 

Frank Schipper
Inhaber Euronics XXL in Lüdinghausen, stv. AR-Vorsitzender der Euronics eG in „markt intern Unterhaltungselektronik“ vom 3. Mai 2013


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