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Newsletter 2013 / KW 07

Brennpunkt Internet: Amazon fordert heraus

Quelle: Exciting Commerce vom 9.2.2013

Internet! Internet! Und immer wieder Internet! Das Wort bleibt einem bald im Halse stecken. Doch: Da die online getätigten Umsätze der Konsumenten steigen und steigen, muss man sich leider mit diesem Phänomen auseinandersetzen. Bestes Beispiel für diese Entwicklung zeigen die aktuell veröffentlichten Zahlen von Amazon. In Deutschland verbuchte Amazon 2012 Erlöse in Höhe von 8,732 Milliarden US-Dollar, in etwa 6,4 bis 6,5 Milliarden Euro. Dies bedeutet ein Wachstum von knapp 20 Prozent zum Vergleichszeitraum 2011 mit 7,230 Milliarden US-Dollar bzw. 5,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2008 lag der Umsatz noch bei 3,258 Milliarden US-Dollar, rund 2,5 Milliarden Euro.

 

An den steigenden Amazon-Umsätzen haben Consumer Electronics-Artikel und das Elektrogeräte-Sortiment durchaus einen gewichtigen Anteil. Auch wenn Horst Norberg, Chef der Media-Saturn-Holding, in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung von gestern ausführt: „Der Herausforderer Amazon schrecke ihn nicht. Wir bleiben im Bereich Elektrogeräte mit Abstand Marktführer, auch inklusive des Online-Geschäfts.“ Zum Online-Geschäft der MSH führte Norberg in dem F.A.S.-Interview aus: „Im Internet habe der Konzern die Erlöse im vorigen Jahr verdoppelt. Die Kurve steigt steil nach oben: selbst im Januar, eher ein mauer Monat, hat sich der Online-Umsatz verdoppelt gegenüber dem Vorjahr.“

 

Trotz erster Erfolge: Die MSH rüstet weiter auf und will sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Erst Anfang letzter Woche, so sickerte es durch, wurde auf Geschäftsführer-Konferenzen bekannt, dass die MSH den Online-Einkauf von Media Markt und Saturn zu einer "Lila-Division" zusammenführen werde. Ferner hat man mit Pieter August Haas einen anerkannten Multichannel-Experten, so der Tenor der Metro-Pressemitteilung, in den Vorstand der Metro AG berufen. Haas soll sich im Düsseldorfer Führungsgremium schwerpunktmäßig um die Tochter Media-Saturn und um das Online-Business kümmern. (mehr unter der Rubrik Personalien). Haas ist ein Insider der MSH. Seit 2001 ist der Niederländer in der MSH-Gruppe tätig, seit 2008 begleitet er die Position des COO innerhalb der Media-Saturn Holding.

 

Auch bei den Verbundgruppen verschließt man sich nicht dem Thema Internet – ganz im Gegenteil! Aktuell hat ElectronicPartner sein dezentrales Online-Modell in der Umsetzung und rundet mit diesem Schritt seine Online-Aktivitäten wie das Serviceportal www.plusanschluss.de und die Beteiligung an Notebooksbilliger.de ab.

 

Expert vermeldete auf der zu Anfang diesen Monats stattgefundenen Frühjahrstagung: „Insgesamt sind wir mit dem Status der im letzten Jahr neu gestarteten E-Commerce-Aktivitäten sehr zufrieden. Wir haben ein solides Niveau erreicht – über 70 Prozent der Gesellschafter sind mit ihren Online-Shops auf den individuellen Händlerseiten aktiv. Mit unserer Multichannel-Strategie bieten wir den expert Gesellschaftern eine zeitgemäße Abrundung ihres stationären Geschäfts. Nach wie vor liegt unser Schwerpunkt aber nicht auf der Maximierung des online-Umsatzes, sondern auf den lokalen Stärken der einzelnen expert Händler in Service und Beratung, resümiert expert Vorstand Dr. Stefan Müller.

 

Über die Internet-Strategien und Konzepte von EK/servicegroup wie auch von Euronics haben wir bereits im infoboard.de Business-Newsletter vom 28. Januar 2023 berichtet. Allen Marktpartnern gemein ist: Das Internet ist gegenwärtig die Herausforderung, die es zu meistern gilt – auch wenn man es schon nicht mehr hören mag.

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Clickfavoriten

Daran kann ich mich kaum erinnern: Kein Kaffeevollautomat mehr in den Top-Ten aller Suchanfragen auf www.infoboard.de, Neuheiten-Navigator für Elektrohausgeräte. Dafür umso mehr Überraschungen. Da setzt sich das bewährte Epilierer Modell Babyliss Home Pulse Light an die Spitze. Ebenfalls nicht mehr ganz taufrisch ist die Grundig Küchenmaschine UM 5040. Platz 5 für das Gerät aus 2010 überrascht. Hoch aktuell dagegen der Moulinex Entsafter Infiny Press Revolution. Bereits nach so kurzer Zeit am Markt erreicht er Platz zehn.

 

Der Retro Trend bei Kühlen und Gefrieren auf infoboard.de geht weiter. Retro Kühlschränke aus dem Hause Oranier sind weiter im Suchaufwind. Nach Platz sechs im letzten Ranking, nun auf Platz 3. Die aktuelle Auswertung beruht auf der Basis von 13.747 an infoboard.de gestellten Suchanfragen.

 

Die Clickfavoriten im Zeitraum 1. bis 10. Februar 2013:

Platz 01Babyliss Home Pulsed Light Epilierer
Platz 02Miele Dampfbügelsystem FashionMaster
Platz 03Oranier Retro Kühlschränke

 

Platz 04Miele Staubsauger-Range S8
Platz 05Grundig Küchenmaschine Black Line UM 5040
Platz 06Philips Küchenmaschine Jamie Oliver
Platz 07Liebherr Kühl-Gefrierkombi ICBP 3256
Platz 08Dyson DC45 digital Slim kabelloser Handsauger
Platz 09Medisana Fieberthermometer TM65E
Platz 10Moulinex Entsafter Infiny Press Revolution

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Marktforschung

Bevölkerungsstrukturdaten für Ihre Sortimentsgestaltung

Die GfK berechnet jährlich die regionale Verteilung von Familien- und Alters-, Einkommens- und Bebauungsstrukturen. Die Studie "GfK Bevölkerungsstrukturdaten 2012" zeigt, dass Deutschland regional höchst verschiedene Bevölkerungsstrukturen aufweist. So findet sich etwa in Regensburg der höchste Anteil an Einpersonen-Haushalten, in Wolfsburg der größte Anteil von mittleren Einkommensklassen. Diese Daten bilden eine gute Grundlage, sein Geschäft und das zu führende Sortiment zielgruppengenau auszurichten.

Familienstrukturen

Im gesamtdeutschen Vergleich lag im Jahr 2012 der Anteil der Mehrpersonen-Haushalte ohne Kinder bei 31,2 Prozent und damit über dem Anteil der Haushalte mit Kindern (28,9 Prozent).

      

Der Anteil der Einpersonen-Haushalte in Deutschland liegt laut der aktuellen Studie bei 39,9 Prozent. Im Vergleich der deutschen Kreise liegt wie in den Vorjahren der Stadtkreis Regensburg mit einem Anteil von 55,3 Prozent ganz vorn. Das sind 38,5 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. Der zweitplatzierte Stadtkreis Berlin ist mit 54 Prozent, gefolgt von den Stadtkreisen Würzburg, München und Hamburg. Am niedrigsten ist der Single-Haushaltsanteil im Landkreis Cloppenburg mit 22,1 Prozent.
Ebenso wie die Single-Haushalte am häufigsten in den großen oder Universitätsstädten zu finden sind, ist der Anteil der Haushalte mit Kindern in ländlichen Regionen oft besonders hoch. Den höchsten Kinderanteil hat der bayerische Landkreis Landshut mit 41,1 Prozent, gefolgt von weiteren bayerischen Kreisen wie Kelheim, Straubing-Bogen und, auf Rang vier, dem Landkreis Cloppenburg in Niedersachsen mit einem Anteil von 39,9 Prozent.
Cloppenburg taucht auch im Vergleich der Mehrpersonen-Haushalte ohne Kinder wieder vorne auf, mit einem Anteil von 38 Prozent sogar an der Spitze.

Altersstrukturen

Den größten - und weiter wachsenden - Anteil haben in Deutschland die Senioren-Haushalte (60 Jahre und plus) mit 35,1 Prozent, gefolgt von den 40-49-Jährigen mit 20,8 Prozent, den 50-59-Jährigen mit 17,8 Prozent und den 30-39-Jährigen mit 14,7 Prozent. Der Anteil der jungen Haushalte unter 30 Jahren ist mit 11,6 Prozent bundesweit weiterhin am geringsten.

    

Den höchsten Anteil junger Haushalte findet man in der Universitätsstadt Leipzig: 20 Prozent aller Haushalte liegen dort in dieser Kategorie - das sind fast 72 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. Der Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge führt hingegen mit einem Anteil von 43,9 Prozent die Rangliste beim Anteil der Senioren-Haushalte an, das ist ein knappes Vierteil über dem bundesweiten Durchschnitt. Damit liegt der nordbayerische Kreis vor Baden-Baden, dem Landkreis Lüchow-Dannenberg und dem Stadtkreis Chemnitz.

Einkommensstrukturen

Die GfK Bevölkerungsstrukturdaten untersuchen auch den sozioökonomischen Status aller Haushalte einer Region - diese werden nach Höhe des verfügbaren monatlichen Einkommens in sieben verschiedene Kategorien eingestuft und beschreiben so die Einkommensverteilung.

     

Unter den Kreisen liegen der Hochtaunuskreis, der Main-Taunus-Kreis und Starnberg mit Anteilen der Topverdiener zwischen 16 und 18 Prozent ganz vorn. Das ist rund das Fünffache des bundesweiten Anteils von 3,5 Prozent.
Bei den Geringverdienern ist auf Kreisebene der höchste Anteil mit 37,8 Prozent in Bremerhaven zu finden (über das 2,5-Fache des Bundesdurchschnitts), gefolgt von den Stadtkreisen Trier und Duisburg.

Zur Studie

Bei den "GfK Bevölkerungsstrukturdaten" handelt es sich um soziodemografische Daten auf verschiedenen regionalen Ebenen. Sie beschreiben Bevölkerung und Haushalte in Deutschland hinsichtlich ihrer Haushaltsstruktur (Ein- und Mehrpersonenhaushalte mit und ohne Kinder sowie Ausländerhaushalte), der Altersstruktur (Alter des Haushaltsvorstands) sowie der Einkommensstruktur (d.h. Unterscheidung von sieben Einkommensklassen). Daneben liegen auch Daten zur Bebauungsstruktur (Ein-, Zwei-Familienhäuser usw.) vor. Die Studie zu den GfK Bevölkerungsstrukturdaten 2012 kann für alle deutschen Stadt- und Landkreise, für alle Gemeinden und Postleitzahlgebiete sowie auf der Ebene der Straßen oder für 2,6 Mio. Straßenabschnitte bei GfK GeoMarketing bezogen werden.

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Aktuelle Produkte

Mehr Details zu den neuen Geräten erhalten Sie durch Anklicken der nachfolgenden Produktbezeichnungen:

AEG

Beko

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Grundig

Mellita

Samsung

Severin

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Buch-Tipp

Ulrich Eggert: Kosten senken ist Dauerpflicht

Die Überschrift des neuen Buches von Unternehmensberater Ulrich Eggert „Kosten senken!“ bewirkt bei dem einen ein Aufblitzen von Eurozeichen in den Augen und bei dem anderen ein mulmiges Gefühl im Magen: Der Controller taucht vor dem inneren Auge auf, der mit dem Rotstift dasitzt und gnadenlos streicht - vor allem Personalkosten, das ist schließlich das Einfachste. Und am Ende des Buches steht denn auch in einem kurzen Kapitel über „Mitarbeiterorientierung“: „Gute Mitarbeiterführung erleichtert es den Unternehmen, am Markt neue Mitarbeiter zu finden und allein schon auf diese Weise Kosten zu sparen. Weiterer wesentlicher Aspekt in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass gute Mitarbeiter bei entsprechender Leitung nicht nur auf das Geld sehen, sondern dass sie die weichen Faktoren unter Umständen als so wichtig einschätzen, dass sie bereit sind auf das Äußerste in der Lohnzahlung zu verzichten.“

Sofort im Anschluss stellt Eggert die weichen Faktoren vor, die er für unabdingbar für die Mitarbeitermotivation hält: „Die Meinung der Mitarbeiter ist geschätzt“, „Die Mitarbeiter erhalten für ihre Arbeit Lob und Anerkennung“, das Management ist an den Mitarbeitern interessiert, es interessiert sich für die Personen auch als Mensch“ und dergleichen. Das solche Dinge nicht in allen Unternehmen selbstverständlich sind,  sondern erst angemerkt werden müssen, ist genauso beschämend wie die das Kostenspar-Kalkül, dass der Mitarbeiter für Lob aufs Geld verzichten soll. Niemand außer dem Firmeninhaber arbeitet nur für das Fortkommen der Firma, sondern für die Ausbildung der eigenen Kinder und das Abbezahlen des eigenen Häuschens. Der Mitarbeiter für einen Meter Arbeit auch einen Meter Lohn bekommen, und nicht 80 cm Lohn und 20 cm Lob. Einen weiteren Grund stellt ausgerechnet Eggert im selben Buch weiter vorne heraus, sogar sehr anschaulich mit bunter Grafik:  Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung spart der Konsument  - und auch Mitarbeiter sind Konsumenten! - eher für die Altersvorsorge, das frei verfügbare Einkommen des Durchschnittsverbrauchers netto/real sinkt, die Nachfrage steigt nicht, der Handel wächst nicht bzw. kaum – seine Kosten steigen aber brutto, was ein Kosten-senken-Denken unabdingbar macht.

Und in dieser Argumentationsführung in der sehr anschaulichen Einführung hat Ulrich Eggert wiederum recht – es ist ganz sicher die tägliche Pflicht eines Managers, den Gedanken des Kosten-senkens zu wälzen. Und zum Glück führt der Autor noch andere Faktoren und ausgewählte Instrumente auf, wie in Betrieben Kosten gesenkt werden können, die den Mitarbeitern die Arbeit vereinfachen und damit erleichtern. Zum Beispiel, bei sich selbst anzufangen und darüber nachzudenken, ob man in der Firma selbst noch gebraucht wird, obwohl der familiäre Nachfolger schon alles lenkt. Oder ob es so viele Geschäftsführende „Köche um den Brei“ braucht. Oder auch andere Dinge, die die eigene Bequemlichkeit in Frage stellen. Sehr schön: Es gibt wirklich brauchbare und umsetzbare Maßnahmen zur „direkten, taktisch-operativen Kostenreduktion in einzelnen Geschäftsbereichen“ (wie „Der Einsatz der Betriebsmittel muss optimiert werden“!) als auch „Strategische Ansätze zur Kostensenkung durch Optimierung des Unternehmens“, heißt Kooperationen finden und outsourcen – genug, um den Mitarbeitern 1 Meter Lohn für 1 Meter Arbeit zahlen zu können und sie genau damit zu guter Leistung zu motivieren. Insgesamt ein lesenswertes Buch, für jeden ist etwas dabei – man sollte nur eine Lupe bereitlegen. Die anstrengende Text-Schriftgröße von 8 Punkt darf in der nächsten Auflage gern vergrößert werden.


Ulrich Eggert
Kosten senken!
Methoden – Verfahren – Instrumente
Wirkungsvolle Maßnahmen zur Stärkung
der Wettbewerbsfähigkeit

 

Inkl. e-book zum Downloaden
Walhalla Fachverlag
192 Seiten, gebunden
ISBN 978-3-8029-3847-4
UVP 29,- Euro

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Zitat

„Erfolgreiche Kostenoptimierung im Kern heißt: Konzentrieren Sie sich bei Ihrer Arbeit auf das, was Sie auch am besten können. Lassen Sie alles Übrige die machen, die das besser können als Sie selber!“

 

Ulrich Eggert, Eggert Consulting Köln

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