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Newsletter 2014 / KW 35

IFA 2014: Und wieder die spannendste, interessanteste aller Zeiten?

IFA 2014: Wird sie – einmal mehr - die spannendste und interessanteste Branchen-Messe aller Zeiten? Vieles spricht dafür. Wenden wir uns aus gutem Grund erst einmal den Anbietern zu, bevor die Trends zur Sprache kommen.

Sinnbild und markantestes Zeichen einer neuen IFA-Ära ist der CityCube. In der neuen Kongress- und Ausstellungshalle am Südeingang des Messegeländes unter dem Funkturm finden unter anderem die Keynotes statt. Hier gibt es jede Menge Wissensvorsprung, Insider-Informationen und Zukunftsideen – und das alles kostenlos dargeboten von echten Experten unserer Branche.

Viel entscheidender dürfte aber der Auftritt von Samsung im CityCube sein. Der koreanische Consumer Electronics- und Hausgerätegigant präsentiert sich auf über 6.000 Quadratmetern – das ist ein beeindruckendes Statement, ein echtes Whow-Erlebnis für den Handel.

Samsungs Umzug in den CityCube macht eine ganze Reihe attraktiver Veränderungen möglich. In Halle 5.1., also am alten Samsung Hausgeräteplatz, wird sich nun Beko herausputzen und deutlich machen, dass an der Arçelik-Tochter im europäischen Hausgerätemarkt niemand mehr vorbeikommt. Deren freigewordenen Stand in Halle 7.1. übernimmt – endlich – Bauknecht, letzter Baustein im „Who is who“ der Hausgeräte unter dem Funkturm und ein neues, belebendes Element auf der IFA. Darüber hinaus sind weitere Aussteller nicht mehr am gewohnten Standort zu finden. Dirt Devil wie auch Kärcher haben ihr neues Messedomizil in Halle 3.1. Und Vestel präsentiert sich nun auf 3.000 qm in Halle 8.2.

An unveränderter Stelle einmal mehr die „blue chips“ der deutschen A-Marken. Siemens zeigt, so die Buschtrommeln, eine noch nie da gewesene Flut an Neuheiten, verbunden mit einem kompletten Geräte-Launch und – bereits angekündigt - mit voller Verve sein Vernetzungskonzept Home Connect. Miele versprach bereits: „Neue Meilensteine bei Wäschepflege, Staubsaugern und vernetztem Haus.“

Smart Home ante Portas

Spannend vor allem: Beginnt nun mit der diesjährigen IFA der Durchbruch bei Smart Home? Dazu Benedict Kober, Vorstandssprecher Euronics Deutschland, gestern in der FAZ: „Ziel der Technik ist es, Kühlschränke, Waschmaschinen, Herde und Heizungen elektronisch miteinander zu verbinden und dann beispielsweise über ein mobiles Endgerät, von unterwegs aus zu bedienen. Damit kann unter anderem mehr Komfort aber auch die Energieeffizienz und die Sicherheit verbessert werden. Das Geschäft, das in der Branche unter dem Schlagwort „Smart Home" zusammengefasst wird, sei in der Vergangenheit nicht massenmarktfähig gewesen. Durch die rasante Weiterentwicklung des Internets und den Siegeszug des Smartphones habe sich die Situation aber geändert.“ Folgt man Kober, dann sind nun die Voraussetzungen für Smart Home gegeben. Das Vernetzungsgeschäft kann anlaufen, jede Menge neue Wachstumsimpulse für den Handel sind in Sicht. Vor allem: Da entsteht Beratungsbedarf, den das Online-Shopping so nie leisten kann!

Kein Kick mehr bei Espresso ?

Schwächesignale dagegen verzeichnen Kaffeevollautomaten, die in den letzten Jahren das Kleingerätegeschäft so kräftig stimuliert haben. Aktuell muss sich die Branche fragen: Espresso kein Muntermacher mehr? Liegt es aus Verbrauchersicht an nicht mehr signifikant wahrnehmbaren Innovationen oder hat sich einfach das Konsumentenverhalten verändert? Erlebt der von Hand aufgebrühte Filterkaffee – also Handwerk statt eingebauter Convenience - nicht nur in Bars und Restaurants eine Renaissance, wie mehr und mehr kolportiert wird? Auf die Antworten der Anbieter darf man gespannt sein.

Staubsauger unter EU-Kuratel

Lösungen erfordern auch die am 1. September 2014 in Kraft tretenden EU-Bestimmungen für Staubsauger. Wohl das Fokus-Thema bei Kleingeräten schlechthin. Dabei dürften die bisherigen Marktführer im besonderen Blickfeld stehen. Können sie ihre Positionen behaupten oder machen vermeintlich kleinere Anbieter durch pfiffige Innovationen die Pace, wirbeln das bisherige Marktgefüge durcheinander? Im Vorfeld der IFA haben die Top-Player Miele, AEG oder Dyson ihre Karten noch nicht offen gelegt. „Schaun mer mal“.

Und: Gilt Bodenpflege auch als Blaupause für die Umsetzung neuer EU-Regulierungen? Neue Energie-Vorgaben gelten ab dem 1. Januar 2015 für privat genutzte Kaffeemaschinen und ab dem 20. Februar 2015 gibt es auch neue Bestimmungen für Herde, Backöfen und Dunstabzugshauben.

Branchen-Gossips

Vielleicht wird alles übertönt von ganz anderen Themen. Gleich drei renommierte Marken stehen zum Verkauf. Zum einen will Procter & Gamble sich angeblich nun restlos von der Marke Braun verabschieden, ebenso soll das Duracell-Batteriegeschäft abgegeben werden. Naheliegend, dass als Käufer für Braun erneut die De’Longhi Group ins Gespräch kommt. Die Italiener haben ja bereits den Household-Part von Braun übernommen. Gespannt, ob aus dem Hause De’Longhi dazu noch während der IFA ein Signal kommt.

Nicht ganz so bedeutend für das Tagesgeschäft in Deutschland ist die Meldung, dass General Electric seine Hausgerätesparte nach 2008 erneut ins Verkaufsregal gestellt hat. Aktuell hat Electrolux angekündigt, die amerikanischen Appliances erwerben zu wollen. Brisanz erhält das Thema in erster Linie, weil Siemens immer mit dem Mischkonzern GE verglichen und anhand dessen Erfolge gemessen wird. Hat nun der Siemens CEO Joe Kaeser seinen Kontrahenten General Electric vor Augen, wenn er über einen Ausstieg bei der BSH liebäugelt? Eigentlich wollte Kaeser nach Medienangaben bereits Ende Juli eine Entscheidung zum Joint Venture von Bosch und Siemens abgeben. Dies ist nicht erfolgt. Zur IFA wird er wohl aus gutem Grund sich mit Äußerungen zurückhalten. Doch wie sieht die Zukunft der BSH aus? Diese Frage trifft auch auf Karstadt zu, immer noch ein nicht zu unterschätzender Absatzmittler für Elektrohausgeräte.

Die IFA 2014 also erneut die spannendste und interessanteste aller Zeiten? Die Vorgabe könnte in diesem Jahr locker aufgehen.

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Clickfavoriten

Dinge gibt’s, die gibt’s eigentlich nicht: Der Standmixer aus der Essential Küchenprofi Range von Russell Hobbs, ein Möhrchen aus 2010 und längst aus dem Katalog, schnellte in nur drei Tagen auf Platz 4 im Ranking. Keiner kennt die Ursache für den Ansturm der Essential-Suchanfragen auf www.infoboard.de, Neuheiten-Navigator für Elektrohausgeräte. Ein echtes Kuriosum!

Dagegen nicht verwunderlich: Die KÜCHENminis von WMF erreichen den Podestplatz 3 und haben das Potential, weiter auf dem Treppchen nach oben zu klettern.

Die Auswertung nach Marken ergab folgende Top-Fünf-Reihenfolge: WMF, Miele, AEG, Siemens und Samsung. (Reihenfolge Ende Juli: AEG, Miele, Bosch, Kenwood und Beko).

Die aktuelle Auflistung beruht auf der Basis von 35.875 Konsumenten-Suchanfragen (1.435 pro Tag) an infoboard.de.

Die Clickfavoriten im Zeitraum vom 1. bis 25. August 2014

Platz 01 – Oranier Retro Kühlschränke
Platz 02 – Samsung Waschmaschine Blue Crystal WW9000
Platz 03 – WMF KÜCHENminis / Serie Coup

Platz 04 – Essential Range von Russell Hobbs
Platz 05 – Siemens Dunstabzugshaube LD97AA670
Platz 06 – Babyliss Lockenstab C1000E The Curl Secret
Platz 07 – De Dietrich Induktionsfeld DTIM-1000 C Piano
Platz 08 – WMF Mixer Kult X Mix & Go
Platz 09 – Amica Induktionskochfeld KMI 13297
Platz 10 – Haier 3 D-French Door HB-21

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Marktforschung

Elektrohausgeräte machen bis auf Espresso Freude

Der deutsche Markt für technische Gebrauchsgüter nahm im zweiten Quartal 2014 weiter Fahrt auf und legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,0 Prozent zu. Die im GfK TEMAX® Deutschland beobachteten Sektoren erzielten 12,9 Milliarden Euro Quartalsumsatz. Der schon im ersten Quartal starke Markt für Elektrogroßgeräte glänzte erneut durch seine Dynamik. Elektrokleingeräte bügelten im zweiten Quartal das in den Monaten Januar bis März entstandene Minus wieder aus.

Der Elektrogroßgerätemarkt setzte seine starke Entwicklung auch im zweiten Quartal 2014 mit einem Zuwachs von 3,7 Prozent fort und erzielte einen Umsatz von fast 2 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2014 wurde damit einen Umsatz von über 4 Milliarden Euro erreicht. Auf weiterhin hohem Wachstumsniveau bewegten sich Geschirrspüler und Kühlgeräte. Letztere boten Kaufanreize durch Energieeffizienz und Komfortfunktionen wie NoFrost. Alles rund ums Thema Kochen und Backen gab dem Großgerätemarkt zusätzlichen Schub. Neben Herden, Backöfen und Kochmulden/-flächen setzten vor allem die Dunstabzugshauben einen sehr positiven Akzent und erzielten durch die Lifestyle-Orientierung in der Küche höhere Durchschnittspreise.

Der Markt für Elektrokleingeräte erwirtschaftete im zweiten Quartal 2014 ein Plus von 2,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was einem Umsatz von 769 Millionen Euro entsprach. Damit wurde das Minus des ersten Quartals mehr als ausgebügelt und im ersten Halbjahr 2014 ein Plus von 0,7 Prozent erzielt. Im bisherigen Jahresverlauf erlebten im Bereich Küche Stand- und Stabmixer, Küchenmaschinen und Fritteusen – insbesondere Modelle mit geringem Ölbedarf – einen starken Nachfrageschub. Dagegen schwächte sich das Geschäft mit Kaffee- und Espressomaschinen weiter ab. Beim Thema Haushalt gewannen akkubetriebene Handstaubsauger erneut deutlich hinzu, ebenso wie elektrische Zahnbürsten im Bereich Körperpflege.

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Neue Produkte

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Management-Tipp

IFA-Fitness - Work-Life-Balance per App

Die IFA ist das nächste große Event am Horizont – wer jetzt noch lacht, der hat Reserven. Anders gesagt, wer im  stressigen Vorfeld noch nicht seine Work-Life-Balance in die korrekte Waage bekommen hat, kann sich ein paar Apps zur Unterstützung holen. Der Harvard Business Manager hat sich mal im App-Store umgeschaut und empfiehlt folgende Apps:

  1. iPlanSuccess (iOs)
    Hilft, persönlichen Erfolg im Beruf, im Privatleben und bei der Gesundheitsvorsorge zu planen, nur in englischer Sprache: 5,99 Euro
  2. Family Cockpit
    Papierloser Organizer für Familien: 1,79 Euro
  3. Offtime
    Hält ablenkende Apps, Anrufe und SMS fern und hilft, sich nur auf die Arbeit oder die Familie zu konzentrieren.
  4. Stress adieu!
    App der Haufe Akademie für besseres Stressmanagement in Beruf und Privatleben, inklusive Schnelltest, Priorisierungstool, Übungen: 2,99 Euro
  5. Burnout Prophylaxe
    Erinnert an regelmäßige Minipausen, mit über 80 Tipps und Übungen: 2,99 Euro
  6. Eye Refresh - Mein Augentraining
    Entspannungsübungen für müde Augen; kostenlos
  7. Way of Life - The Ultimate Habit Maker & Breaker
    Überwacht selbst gesetzte Aufgaben und Ziele wie Sport treiben oder gesund essen; Basisversion kostenlos, zusätzliche Features: 4,49 Euro
  8. Schrittzähler++
    Die empfohlenen 10 000 Schritte am Tag lassen sich mit dieser App leichter erreichen: kostenlos
  9. Gesundheit, Männer!

Man sieht sich auf der IFA – natürlich gesund und munter!

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Zitat

„Nur schlecht geführte Ladengeschäfte verleiten Konsumenten, verstärkt ins Internet auszuweichen.“

 

Dirk Bening, expert Bening, gegenüber dem infoboard.de Business-Newsletter vom 13. August 2014.

Die Erfolgsfaktoren von expert Bening lesen Sie hier.

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