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Newsletter 2013 / KW 13

Media-Saturn unterschätzt?

Erfolge in 2012
Entwicklung in Zahlen

Vor allem negative Schlagzeilen prägten die Außendarstellung der Media-Saturn-Gruppe im vergangenen Jahr. Kurz zusammengefasst: Dauerzwist zwischen Media Markt Gründer Erich Kellerhals und dem Metro-Vorstand, diverse Wechsel auf dem Finanzchef-Posten, Rückzug aus China, Korruptionsvorwürfe gegen ehemalige Media Markt Topmanager, Berufung eines eigens für die MSH zuständigen Vorstandes bei der Mutter Metro sowie ein holpriger Start des Online-Business. Branchenexperten stuften die Entwicklung der MSH als kritisch ein. Von einem „Sanierungsfall Media Markt“ sprach gar Arnd von Wedemeyer, Chef von notebooksbilliger.de, Ende September auf der K5 – Konferenz für E-Commerce. Verhaltene Zahlen zum Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten 2012 passten zu diesem Bild.

 

Und nun erscheint alles in einem neuen, hellen Licht! Die Presseinformation zum Geschäftsbericht 2012 der Metro Group von letztem Mittwoch lässt die Tochter glänzen: „Media-Saturn hat die führende Marktposition in Europa 2012 erneut bestätigt. Der Umsatz stieg trotz der anhaltend schwierigen konjunkturellen Bedingungen um 1,8% auf 21,0 Mrd. €. Bereinigt um den Verkauf des Geschäfts in Frankreich im Jahr 2011, legte der Umsatz sogar deutlich um 2,9% zu. Das Wachstum von Media-Saturn wurde auch durch die Akquisition von Redcoon unterstützt.

 

In Deutschland entwickelte sich der Umsatz im Geschäftsjahr 2012 mit plus vier Prozent überaus positiv und erreichte 9,6 Mrd. €. Flächenbereinigt legte er um 1,0% zu. Erstmals seit 2009 war damit wieder ein Plus zu verzeichnen. Zurückführen lässt sich die positive Umsatzentwicklung im Jahresverlauf auf Investitionen, die das stationäre Geschäft von Media-Saturn attraktiver gemacht haben, auf den konsequenten Ausbau der Internetpräsenz sowie auf die erhöhte Nachfrage nach Unterhaltungselektronik zur Zeit der Fußball-Europameisterschaft.

 

Das EBIT vor Sonderfaktoren sank von 542 Mio. € auf 326 Mio. €. Nach Sonderfaktoren betrug das EBIT 235 Mio. € (Vorjahr 493 Mio. €). Dieser Rückgang ist vor allem auf Preisinvestitionen sowie die bilanzielle Vorsorge in Höhe 95 Mio. € für die Beendigung der Geschäftstätigkeit von Media-Markt in China zurückzuführen. Positiv bemerkbar machte sich die effizientere Kostenstruktur.“

 

Eine besonders gute Entwicklung verzeichnete die Media-Saturn-Gruppe im vierten Quartal des vergangenen Jahres. Auf vergleichbarer Fläche erzielte der Handels-Gigant ein Wachstum von 3,1 Prozent. Und dies, obwohl die Online-Umsätze ebenfalls kräftig stiegen.

 

Von Oktober bis Dezember 2012 erhöhte sich bei Media-Saturn der Online-Umsatz um mehr als das Doppelte auf 132 Millionen Euro. Zum Vergleich: In den vorausgegangenen drei Quartalen lagen die Online-Erlöse im Durchschnitt bei 64 Millionen. Übers Jahr gesehen, sind bei Media-Saturn 323 Millionen Euro online erwirtschaftet worden, dreimal so viel wie in 2011. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Onlineshop von Media Markt erst im Januar 2012 ans Netz ging.

 

Ebenfalls konnte Redcoon im vierten Quartal seinen Umsatz steigern. Dieser stieg um 7,5 Prozent. So erreichte der Onliner noch sein Umsatzniveau aus 2011 in Höhe von 432 Millionen Euro. Jedoch im Vergleich zu direkten Wettbewerbern wie Cyperport (plus 48 Prozent), Alternate (plus 14 Prozent) oder Getgoods (plus 27 Prozent) musste Redccon Federn lassen und blieb deutlich hinter den branchenüblichen Wachstumsraten der Online-Wettbewerber zurück.

 

Insgesamt kam die Media-Saturn-Gruppe inklusive Redcoon auf Onlineerlöse von 755 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anteil von knapp vier Prozent am Gesamtumsatz. Nach Vorstellungen des Metro-Chefs Olaf Koch soll die Onlinequote bis 2015 auf zehn Prozent ansteigen.

 

„Man habe in 2012 seinen Marktanteil erhöht“ gab die Metro-Tochter aus Ingolstadt bekannt. Was das Geschehen hierzulande betrifft, ist die Aussage nachvollziehbar. Euronics musste aktuell auf ihrem Kongress wie auch für das Geschäftsjahr 2011/2012 Umsatzeinbußen bekannt geben, ElectronicPartner wuchs in Deutschland nur um ein Prozent. Besser als Media-Saturn schnitt allerdings die expert AG mit einem Umsatzplus von 6,9 Prozent ab. Wer wohl im letzten Weihnachtsgeschäft wie auch aktuell mit dem richtigen Sortimentsmix aus Smartphones, Tablet-PCs, eReader und hochwertigen Elektrogeräten unterwegs war bzw. ist, so Euronics und expert, kann zufrieden zurückblicken. Mit anderen Worten: Betriebe mit starker Ausrichtung auf Fernseher wurden von der negativen Marktentwicklung im TV-Geschäft voll erfasst und schauen weiterhin buchstäblich in die betagte Röhre. Und die Media-Saturn Vision aus dem Munde von Metro-Chef Koch verspricht weiteren Zunder an der Preisfront: „Unser Ziel ist es, in einem Markt der sehr kompetitiv ist, unsere Einzigartigkeit in Sortiment und Dienstleistung zu untermauern - und dies mit einer aggressiven Preispolitik aber auch mit absoluter Kostendisziplin.“ Media-Saturn ist, so scheint es, auf dem Weg zurück zur alten Kernpositionierung und Stärke.

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Clickfavoriten

Treueaktionen der Lebensmittelfilialisten scheinen auf Verbraucher und Verbraucherinnen einen magischen Sog auszulösen. Aktuell scheinen Famila, Edeka Nord und Kaiser’s Tengelmann voll den Nerv ihre Kunden bzw. Kundinnen mit der Grundig Range 5040 zu treffen. So kann auch diesmal die Grundig Black Line Küchenmaschine UM 5040 locker ihre Spitzenposition unter allen Suchanfragen auf www.infoboard.de, Neuheiten-Navigator für Elektrohausgeräte, behaupten. Seit Mitte Januar ist das Modell im infoboard.de Chart, ab dem Zeitraum 1. bis 24. Februar an erster Stelle.

 

Rang vier wird einigen Händlern sauer aufstoßen, vielleicht auch zum Nachdenken anregen. Auf Anhieb konnte sich der neue Kobold Staubsauger VK150 aus dem Hause Vorwerk unter den Top-Ten platzieren.

 

Besonders erfreulich: Ein Großgerät hat es mal wieder unter die meist angeklickten Suchanfragen geschafft. Der AEG Kompakt Multidampfgarers ProCombi KS8404001M hat es potentiellen Käufern angetan. Die aktuelle Auswertung beruht auf der Basis von 37.197 an infoboard.de gestellten Suchanfragen.

 

Die Clickfavoriten im Zeitraum 1. bis 25. März 2013

Platz 01Grundig Küchenmaschine Black Line UM 5040
Platz 02Oranier Retro Kühlschränke
Platz 03Miele Dampfbügelsystem FashionMaster

 

Platz 04 Vorwerk Staubsauger Kobold VK150
Platz 05Miele Staubsauger-Range S8
Platz 06Moulinex Soup&Co.
Platz 07Moulinex Entsafter Infiny Press Revolution
Platz 08Jura Micro ENA 9 One Touch
Platz 09WMF Cashmira Frühstücks-Set
Platz 10AEG Dampfgarer ProCombi KS8404001M

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Marktforschung

Datenschutznovelle: Neuregelungen bei vielen Händlern noch nicht umgesetzt

 

Der HANDELSkix im Februar zeigt: Obwohl über die Hälfte der Teilnehmer personalisierte Werbung an Kunden versendet, haben vor allem kleinere Händler Wissenslücken beim Thema Datenschutz.

 

Bereits vor einem halben Jahr, am 1. September 2012, trat die Datenschutznovelle des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) endgültig in Kraft. Seitdem sind Unternehmen unter anderem dazu verpflichtet, das Einverständnis der Kunden schriftlich einzuholen, bevor deren Kundendaten zu Werbezwecken gespeichert und genutzt werden. Die aktuelle Monatsfrage des HANDELSkix zeigt aber, dass vielen Händlern überhaupt nicht bekannt ist, welche Regelungen sich hinter der Datenschutznovelle verbergen. Nur knapp jeder Fünfte gab an, sich mit den neuen Anforderungen an den Datenschutz auszukennen – immerhin noch 43 Prozent der Befragten wissen ungefähr, wie die Gesetzesänderungen aussehen. Vor allem bei kleineren Unternehmen mit bis zu zwei Millionen Euro Umsatz offenbart die Frage nach der Datenschutznovelle noch Wissenslücken: 45 Prozent von ihnen gaben an, nicht zu wissen, welche Regelungen betroffen sind.

Über 50 Prozent der Händler nutzen Kundendaten für personalisierte Werbung

Dabei ist personalisierte Werbung beispielsweise in Form von Newslettern oder persönlich adressierten Werbebriefen durchaus beliebt: 54 Prozent der HANDELSkix-Teilnehmer gaben an, dass sie Daten ihrer Kunden speichern und diese für personalisierte Werbung nutzen. Doch lediglich knapp ein Drittel von ihnen (31 %) hat seine Kunden und Interessenten auch bereits darum gebeten, der Nutzung dieser Daten für Werbezwecke zuzustimmen. „Gerade kleinere Händler scheinen in Sachen Schutz ihrer Kundendaten noch deutlichen Nachholbedarf zu haben. Das hat auch der Datenschutz-Workshop des IFH Köln gezeigt, bei dem mit Blick auf die gestiegenen Bußgelder viele Fragen zur persönlichen Absicherung im Fokus standen. Aktuell überlegen wir sogar, ob wir eine Datenschutz-Workshop-Reihe etablieren, um Händlern die Möglichkeit zu geben, ihre Fragen direkt mit Experten vor Ort zu klären“, berichtet Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln. „Händler, die hier bisher noch nicht aktiv geworden sind, sollten das Thema schnellstmöglich in Angriff nehmen – juristisch gesehen ist es bereits fünf nach zwölf“, so Hedde weiter. Diejenigen Händler, die ihre Datenbestände bereits überprüft haben, haben dies mehrheitlich selbst vorgenommen. Lediglich sechs Prozent gaben an, hierfür mit einem externen Dienstleister zusammen gearbeitet zu haben.

 

(Quelle: IFH, Institut für Handelsforschung GmbH, Köln)

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Aktuelle Produkte

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Management Tipp

10 Thesen zur Zukunft von Digital Commerce

Digital Commerce zählt in Deutschland zu den signifikant wachsenden Geschäftsfeldern der digitalen Wirtschaft. Die Fachgruppe E-Commerce im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat die zukünftige Entwicklung dieses Marktsegments analysiert. Die Ergebnisse dieser Untersuchung fassen die Experten in 10 Thesen zur Zukunft von Digital Commerce zusammen.

 

  1. Der Kunde fordert alle Produkte jederzeit auf jedem Kanal kaufen zu können. Unternehmen, die sich auf einen Kanal konzentrieren bzw. die Kanäle unterschiedlich behandeln, verlieren künftig stark an Bedeutung.

  2. Pure Player werden ihre Strategie sukzessive und zeitnah um weitere Kanäle erweitern müssen. Flagshipstores der E-Commerce-Marktführer werden ein wichtiger Bestandteil der Strategie.

  3. Der stationäre Einzelhandel, bislang das „Stiefkind“ der digitalen Revolution, wird über Dienste wie LBS (z.B. Apps zu Location Based Services) in die digitale Wertschöpfungskette integriert.

  4. TV-Commerce wird erste nennenswerte Umsätze erzielen – allerdings nur im Zuge einer dynamisch vernetzen Multiple-Screen-Strategie.

  5. Die Omnipräsenz von Preisvergleichssuchmaschinen wird den Wettbewerb verschärfen und zu einer Polarisierung des Marktes führen. Während im Massenmarkt nur Kostenführer dominieren, gibt es parallel zahlreiche Premium-Nischen. In der Mitte wird kein Platz mehr sein.

  6. Dem Großteil der Transaktionen im Digital Commerce geht eine Informationssuche in sozialen Netzwerken voran, die in der Regel kaufentscheidend ist.

  7. Die Kommunikation im Marketing wandelt sich schrittweise völlig – von einer One-to-Many-Broadcast-Kommunikation, der zunehmend misstraut wird, hin zu einer Many-to-Many-Kommunikation auf Augenhöhe mit dem Kunden. Dies ist das Ende von „Marketing as we know it.“

  8. Digitale Bezahlung und Mobile-Payment-Lösungen werden klassische Zahlmethoden mehr und mehr ersetzen.

  9. Die allgegenwärtige mobile Intelligenz macht viele Services vor Ort überflüssig, die keinen echten Mehrwert bieten. Dies führt in einigen auf die Kundenberatung ausgerichteten Branchen wie Reisebüros, Banken etc. zu einem dramatischen Strukturwandel.

  10. Digital Commerce ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und keine First-Mover-Nische mehr. Entsprechend müssen sich Anbieter den „normalen“ gesellschaftspolitischen Diskussionen auch in der Öffentlichkeit stellen.

(Quelle: bvdw.org)

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Zitat

zur aktuellen Studie „Produktverschleiß – Gekauft, gebraucht, kaputt“, erstellt von der Bundestagsfraktion der Grünen:

Es ist verständlich, dass Verbraucher verärgert sind, wenn ein Gerät nach nur relativ kurzer Nutzungszeit kaputt geht. Und sollte es tatsächlich Fälle geben, in denen der Verbraucher vorsätzlich getäuscht worden ist, weil bereits bei der Produktion eine Art Verfallsdatum eingebaut wurde, wäre dies vorbehaltlos zu verurteilen.

 

Aber: Ein Hersteller wäre doch äußerst schlecht beraten, wenn er dies täte. Ein Verbraucher würde in einem solchen Fall sehr wahrscheinlich kein zweites Mal ein Gerät dieses Herstellers kaufen. Im harten Wettbewerb kann sich kein Hersteller eine „geplante Obsoleszenz“ leisten. Qualität ist ein sehr wichtiges Kaufkriterium. Sie beeinflusst wiederum die Markentreue der Kunden.

 

Gerade Elektro-Hausgeräte sind sehr langlebig. Von den fast 180 Millionen Haushalt-Großgeräten in deutschen Haushalten sind fast 75 Millionen älter als zehn Jahre. 31 Millionen sind sogar schon 14 Jahre oder länger im Einsatz.
(Quelle: GfK-Studie im Auftrag des ZVEI, 2011).

 

Werner Scholz, Geschäftsführer der Hausgeräte-Fachverbände im ZVEI

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