Newsletter 2013 / KW 21 spezial
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WMF trennt sich von Petra, Princess und Nova
Bevor Thorsten Klapproth, Vorstandsvorsitzender der WMF AG, Ende Mai aus dem Konzern ausscheidet und wenige Tage vor der am Mittwoch (22. Mai) stattfindenden Hauptversammlung, kann er den Ausstieg aus dem defizitären Volumengeschäft mit den Marken Petra, Princess und Nova verkünden. Schon seit längerem wurde kolportiert, dass die WMF AG sich aus diesem Business zurückziehen möchte, das Klapproth selbst im April 2008 mit dem Kauf der Petra-Electric angestoßen hatte. Klapproth damals: „Petra ist eine starke Marke, die für den Konzern Mehrwert schaffen wird.“ Nun darf man gespannt sein, wie Billiganbieter Tristar seine neu erworbenen Marken positionieren und vermarkten wird.
Intensiver auf die Kleingeräte-Odyssee der WMF AG wird infoboard.de in seinem Newsletter vom 28. Mai eingehen. Hier die wichtigsten Passagen zum Verkauf aus der WMF-Pressemitteilung von vergangenem Freitag Abend.
Der WMF Konzern konzentriert sich beim Geschäft mit Elektrokleingeräten künftig ausschließlich auf die Kernmarke WMF. Der Geschäftsbereich Elektrokleingeräte der wmf group wird daher die Marken Princess und petra veräußern und sich somit auf das Premiumsegment mit der Marke WMF fokussieren.
Die WMF AG hat sich mit Tristar Europe B.V. (Niederlande), einer Tochtergesellschaft der Smartwares B.V. Unternehmensgruppe (Niederlande), auf einen Verkauf und eine Abtretung aller Geschäftsanteile an ihrer Tochtergesellschaft Princess Holding B.V. (Niederlande), der Obergesellschaft der Princess Gruppe, geeinigt. Der Aufsichtsrat der WMF AG hat dem Verkauf und der Abtretung zugestimmt. Smartwares vertreibt unter der Marke Tristar, ebenso wie die Princess Gruppe, Elektrokleingeräte für den Haushalt.
Der Geschäftsbereich Elektrokleingeräte der wmf group ist aktuell in zwei Unternehmen gegliedert, die unabhängig voneinander am Markt agieren und unterschiedliche Marken verantworten. Die seitens GfK als A-Marke eingestufte Marke WMF wird von der wmf consumer electric GmbH verantwortet, die B-Marken petra, Princess und Nova von der Princess Gruppe. Die Situation der verschiedenen Marken stellt sich dabei sehr unterschiedlich dar. Die A-Marke WMF hat sich im letzten Jahr sehr positiv entwickelt. Die B-Marken petra, Princess und Nova stehen hingegen national und international massiv unter Druck. Immer mehr Händler bauen eigene Handelsmarken bzw. Eigenmarken auf und listen deshalb B-Marken zum Teil komplett aus. Angesichts des zunehmend intensiveren Wettbewerbs war der Ergebnisbeitrag der Princess Unternehmensgruppe aus Konzernsicht in den letzten drei Jahren kontinuierlich negativ. Der WMF Konzern veräußert mit der Princess Gruppe ein Geschäft mit einem Umsatzvolumen von EUR 57,2 Mio. (per Ende 2012).
Smartwares zahlt über seine Tochtergesellschaft Tristar für sämtliche Geschäftsanteile an der Princess Holding B.V. auf kassen- und schuldenfreier Basis einen Kaufpreis in Höhe von EUR 10,5 Mio. plus übliche auf den Stichtag der Übertragung der Geschäftsanteile bezogene Anpassungsmechanismen. Darüber hinaus hat die WMF AG mit Smartwares bzw. Tristar für einen solchen Vertrag übliche, jedoch begrenzte Garantien und Gewährleistungen vereinbart. Mit Vollzug des Verkaufs und Entkonsolidierung aus der Konzernbilanz der WMF AG entsteht ein Abschreibungs- und Wertberichtigungsbedarf auf die Princess Unternehmensgruppe (Verlust aus Entkonsolidierung). Zum Stichtag 30. April 2013 würde sich im Konzernabschluss zusätzlich zu einer bereits im Konzernabschluss 2012 berücksichtigten Abschreibung bzw. Wertberichtigung von EUR 8 Mio. ein Verlust aus Entkonsolidierung in der Größenordnung von etwa EUR 11 Mio. ergeben. Der letztendlich anfallende Verlust aus Entkonsolidierung ist heute nicht exakt bezifferbar, da dieser auf den Stichtag der Entkonsolidierung abstellt.
Die Princess Gruppe mit ihren Marken petra, Princess und Nova geht somit von der WMF AG an die niederländische Smartwares Unternehmensgruppe über. Damit vertreibt der Geschäftsbereich Elektrokleingeräte der wmf group jetzt ausschließlich elektrische Haushaltskleingeräte der Marke WMF.
Dass WMF im Geschäft mit Elektrokleingeräten langfristig erfolgreich sein kann, belegen aktuelle Marktdaten. So zeigen die Zahlen der GfK für das letzte Quartal 2012, dass sich WMF bei den A-Marken in Deutschland in den Produktsegmenten „Wasserkocher“ und „Toaster“ direkt an die Spitze des Marktes gesetzt hat und nun Marktführer ist. Auch in der Produktkategorie „Filterkaffeemaschinen“ besetzt WMF einen der vorderen Plätze.