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Newsletter 2012 / KW 41

Internet-Opfer: 1000 Töpfe, Media Markt

Hamburgs kultigster Laden macht dicht. "Das digitale Zeitalter verlangt Veränderung", erklärte Arnim Thorn, geschäftsführender Gesellschafter der H. Kertscher & Co., Betreiberin des Hamburger Kultladens 1000 Töpfe, gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Und der Euronics-Händler weiter: „Der stationäre Einzelhandel unterliege gravierenden Umwälzungen. Die Erwartung der Verbraucher, den Internetpreis auch im stationären Einzelhandel vorzufinden, führe zu einer ständigen Verschlechterung der Margen und somit der Mischkalkulation. Diese Entwicklung bringe mit sich, "dass wir die für unser Konzept notwendige Kostenstruktur trotz Kostensenkungen zukünftig nicht mehr erwirtschaften können".

 

Und Thorn vertieft: „"Wir haben 250 000 Produkte in unserem Fachmarkt an der Ruhrstraße und überall stoßen wir auf diese Erwartungshaltung, dass auch wir die Internetpreise anbieten müssen. Die Kunden verglichen die Preise auf Preissuchmaschinen wie billiger.de und stießen beispielsweise auf einen Internethändler in Belgien, der die Kamera oder die Waschmaschine günstiger anbiete, und schon sei für 1000 Töpfe das Geschäft nicht mehr machbar.“

 

Die Folge: Nach drei bereits eingetretenen Verlustjahren schließt 1000 Töpfe zu Ende 2013. "Mit dem Ende von 1000 Töpfe geht ein Stück Beratungskompetenz in Hamburg verloren - und die Handelslandschaft der Stadt verliert ein Stück an Farbigkeit", bedauert Wolfgang Linnekogel, Geschäftsführer des Hamburger Einzelhandelsverbands, das Aus der traditionsreichen Handelskette im Hamburger Abendblatt.

Media Markt auch ein Internet-Opfer?

Zumindest sei Media Markt ein Sanierungsfall, davon ist Arnd von Wedemeyer überzeugt. Der Gründer und CEO von Notebooksbilliger.de führte auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen der „K5 – Konferenz für E-Commerce“ Ende September in München laut ChannelPartner.de aus: „Aus strategischer Sicht würde ich persönlich Media Markt für einen Sanierungsfall halten. In den 80er Jahren sei das Konzept von Media-Saturn mit Großflächen, Billigangeboten und dezentraler Organisationsstruktur ein Geniestreich gewesen. Doch sei für ihn völlig unklar, wie sich die MSH-Geschäftsidee auf die Online-geprägte Einkaufswelt von heute anpassen lasse“. Die Aktiengesellschaft Notebooksbilliger.de erzielte 2011über 465 Millionen Euro Umsatz, darunter auch nennenswerte Umsätze mit Elektrogroß- und Kleingeräten. Am Firmensitz und Zentrallager in Sarstedt unterhält man ein Ladengeschäft, ein weiteres in der Innenstadt von München.

Etailer die besseren Ladenbesitzer?

Es scheint, als ob stationäre Händler nur schwer den Weg zum Multichannel-Anbieter schaffen. Etailer dagegen sich leichter tun, Ladengeschäfte zu eröffnen und erfolgreich zu führen. Notebooksbilliger.de gibt mit seinem Münchener Geschäft dazu ein Indiz. Auch myToys.de steht für die aufgestellte These. Auf dem Kongress NEOCOM, ehemals Deutscher  Versandhandelskongress, Ende September in Wiesbaden, wurde myToys.de als Versender des Jahres 2012 ausgezeichnet. Eigentlich hätte die Auszeichnung „Multichannel-Händler des Jahres 2012“ lauten müssen. Denn my.Toys.de unterhält mittlerweile über 13 stationäre Geschäfte. Nach Expertenmeinung wird sich auch der Online und Marktplatz-Anbieter Amazon bald zusätzlich stationär aufstellen. Für angehende Multichannel-Händler aus unseren Reihen ist es wohl sinnvoller, eher Erfolgsstories wie myToys.de und Co. kreativ zu analysieren als den Dauerblick auf Multichannel-Trainees und Sanierungsfälle zu richten.

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Clickfavoriten

Wachablösung an der Spitze des Klick-Rankings beim Neuheiten-Navigator für Elektrohausgeräte www.infoboard.de. Nach vielen, vielen Monaten an oberster Top-Position muss nun der Miele FashionMaster dem Philips AirFloss weichen.

 

„Zahnzwischenraumreinigung“ ist das Schlüsselwort, das den AirFloss bei www.infoboard.de an die Spitze katapultierte. Sylvie van der Vaart, Philips charmante Botschafterin für strahlendes Zähne-Lächeln, meistert diesen Zungenbrecher souverän im aktuellen TV-AirFloss-Spot – macht ihn populär. AirFloss mit seinem ultimativen Nutzenversprechen  „Zahnzwischenraumreinigung“ scheint den Zahn-Nerv der Deutschen zu treffen.

 

Mithalten kann da nur das Kaffeebusiness. Sieben von zehn Rankings halten Kaffeevollautomaten. Das deutet auf einen guten Abverkauf im Saisongeschäft November / Dezember.

 

Hier die Clickfavoriten für die Zeit vom 24. September bis 7. Oktober 2012:

 

Platz 01Philips Zahnpflege Sonicare AirFloss
Platz 02Miele Dampfbügelsystem FashionMaster
Platz 03Miele Staubsauger-Range S8

 

Platz 04Jura Impressa F7
Platz 05 - Jura Impressa Z9 One Touch TFT
Platz 06Dirt Devil Staubsauger-Roboter M679 Evo Plus
Platz 07Severin Kaffeevollautomat S3 One Touch
Platz 07Saeco Kaffeevollautomat Exprelia Evo Edelstahl
Platz 08Miele Kaffeevollautomat CM 5200 Silveredition
Platz 10Nivona Kaffeevollautomat Caferomatica 831

 

Nach Produktfamilien wurden insbesondere gesucht: Kaffeevollautomaten der PrimaDonna-Range von De‘Longhi, sowie Waschmaschinen und Trockner von Siemens iQ Master Class sowie Bosch HomeProfessional.

Marktforschung

Schönheit ist weder eine Frage des Geldes, noch des Alters

Die VerbraucherAnalysen (VA) aus dem Springer Verlag und der Bauer Gruppe analysieren seit Jahren das Konsumentenverhalten der Deutschen. Die diesjährige Studie vom 25. September widmet sich in einem Abschnitt insbesondere mit dem Thema Schönheit bei Frauen und Männern. Da Personal Care- und Wellness-Produkte unserer Elektrobranche unmittelbar vom Schönheitsempfinden der Deutschen tangiert sind, gibt der infoboard.de Business-Newsletter Einblick in die Ergebnisse dieser Studie.

 

Die Deutschen legen immer mehr Wert auf ihr Äußeres: Fast 80 Prozent der Deutschen finden das eigene Aussehen sehr wichtig, das sind elf Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Die Ergebnisse der aktuellen VerbraucherAnalyse 2012 zeigen: Der Wunsch nach gutem Aussehen ist keine Frage des Geldes, das Interesse bei den geringer Verdienenden ist in den vergangenen Jahren sogar überdurchschnittlich gestiegen. Zudem ist der Fokus auf Schönheit auch kein Privileg von jungen, hippen Großstädtern, denn alle wollen gut aussehen – ob in der Stadt oder auf dem Land, ob Jung oder Alt. Die kleinsten Wohnorte (unter 5000 Einwohner) haben in den vergangenen zehn Jahren den größten Sprung gemacht: Der Wunsch nach Attraktivität ist hier um 18 Prozent auf knapp 80 Prozent gestiegen. Besonders bemerkenswert ist, dass gerade bei der 70plus-Generation der Wunsch nach gutem Aussehen überdurchschnittlich gewachsen ist (66,5 Prozent finden das eigene Aussehen wichtig).

 

Auch Männer entdecken die Beauty-Welt für sich. Heute betrachten 72 Prozent der Männer das Aussehen als wichtig, noch vor zehn Jahren waren es nur 63 Prozent. „Der Wettbewerb im sozialen Umfeld wird in unserer Gesellschaft immer stärker, die äußere Attraktivität spielt dabei eine wichtige Rolle. Mehr und mehr Deutsche setzen deshalb auf den Beauty-Faktor“, so Kristina Lincke, stellvertretende Leiterin Bauer Media Research.

 

Die Konzentration auf Schönheit spiegelt sich deutlich im Konsumverhalten wider. Die Deutschen verwenden immer mehr Beauty- und Kosmetikprodukte. Besonders Parfüm und Düfte boomen. Im Jahr 2002 nutzten nur ein Drittel aller Frauen und nur 22 Prozent der Männer täglich ein Parfüm, heute sind es die Hälfte der Frauen und mehr als ein Drittel der Männer. Wenn es um ihr gutes Aussehen geht, greifen viele Deutsche gern mal tiefer in die Tasche: Die meisten achten stärker auf Qualität und Marke als auf den Preis.

 

Das Schönheitsbewusstsein macht sich auch in den Leseinteressen der Deutschen bemerkbar. Gerade im Zeitschriftensegment liegen Tipps und Tricks rund um das eigene Aussehen weit vorne: Mode ist bei Frauen zwischen 14 und 39 Jahren das Top-Thema, gefolgt von Frisuren, Schönheits- und Körperpflegetipps. Ab 40 Jahren führen Gesundheitsthemen die Leseinteressen an. Über die Hälfte der Männer und Frauen interessieren sich außerdem stark für Fitnesstipps. „Die Deutschen haben heutzutage einfach die Zeit und die Möglichkeiten, sich mit ihrer eigenen Attraktivität zu befassen und etwas dafür zu tun“, fasst Kristina Lincke zusammen.

 

Die VerbraucherAnalyse ist eine der größten Markt-Media-Studien Europas und wurde 1982 von Axel Springer und der Bauer Media Group ins Leben gerufen. Sie bietet einen breiten Überblick in Einstellungen, Interessen und Konsumverhalten der Deutschen. Auf www.verbraucheranalyse.de finden sich gebündelt Inhalte und Methodenbeschreibungen.

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Aktuelle Neuheiten

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Management –Tipp

Ordnung im Büro – mit den 5S kein Problem

Nehmen Sie sich Zeit für die 5S

Japan ist bekannt für die Selbstdisziplin seiner Bewohner und wir können eine Menge von der japanischen Denke lernen. Haben Sie zum Beispiel schon einmal von der Arbeitsgestaltung nach dem 5S-Prinzip gehört? Der Grundgedanke ist so simpel, dass wir wahrscheinlich alle sagen, das sei nichts Neues: alle Arbeitsplätze und das gesamte betriebliche Umfeld sind so zu gestalten und zu strukturieren, dass alles sauber und sicher ist. Alles soll einen festen Platz haben. Die Arbeitsplätze sollen gezielt so aufgebaut werden, dass alle Arbeiten ohne Störungen ausgeführt werden können. Leerlauf- und Wartezeiten sowie Transportwege sollen reduziert werden. Durch eine logische Anordnung aller Gegenstände sollen die Mitarbeiter nichts mehr suchen müssen.

 

Hier eine Übersicht, was die 5S bedeuten:

 

Japanisch Deutsch Bedeutung
Seiri Sortiere aus! Was nicht an den jeweiligen Arbeitsplatz gehört, soll aussortiert und entfernt werden.
Seiton Stelle ordentlich hin! Allen erforderlichen Gegenständen wird ein fester Platz zugewiesen, der beispielsweise durch farbliche Kennzeichnungen oder Beschriftungen erkennbar ist.
Seiso Säubere! Es soll der komplette Arbeitsplatz gereinigt werden. Sprichwörtlich soll dabei „kein Stein auf dem anderen” bleiben.
Seiketsu Sauberkeit bewahren! Alles, was benutzt wird, soll immer sofort wieder aufgeräumt werden, sodass die Ordnung erhalten bleibt.
Shitsuke Selbstdisziplin üben! Jeder Mitarbeiter muss sich in Disziplin üben, um das 5S-Prinzip umsetzen zu können. Sobald man Disziplinlosigkeit durchgehen lässt, hält die Unordnung wieder Einzug.

 

Jedes Ding hat einen Platz – jedes Ding hat seinen Platz, und diese Logik bewirkt nicht nur Ordnung, Sauberkeit und positive Energie. Die 5S bewirken, dass im gesamten Unternehmen wirtschaftlicher, effizienter und sicherer gearbeitet wird. Verschwendungen fallen schneller auf und können beseitigt werden. Das Unternehmen profitiert von einer verbesserten Produktivität, weniger Störungszeiten, zufriedeneren Mitarbeitern, kürzere Vorbereitungs- und Rüstzeiten sowie eine höhere Arbeitsqualität. Die Krux ist nur das 5 Gebot: Selbstdisziplin. Aber mit der Zeit geht auch das. Sonst geht man mit der Zeit.



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Zitat

„Entweder günstig oder das beste Produkt – dazwischen wird die Luft ganz dünn“

 

Arnd von Wedemeyer, CEO notebooksbilliger.de auf der K5 – Konferenz für E-Commerce, Ende September in München

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