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Newsletter 2012 / KW 26

Metro und MSH unter Dauerbeschuss

Der Blätterwald ist voller Schlagzeilen zu den Streitigkeiten zwischen Metro, Media-Saturn und MSH-Gründer Erich Kellerhals, der mit 22 Prozent an der Media-Saturn Holding beteiligt ist. Anders als üblich, hat der Mehrheitsanteilseigner – hier die Metro mit 75 Prozent – nicht das Sagen. Die Satzung aus den 80iger Jahren bestimmt, dass Beschlüsse erst mit einer Mehrheit von 80 Prozent wirksam werden.

 

Letzten Donnerstag, 21. Juni, trafen sich die Kontrahenten vor dem OLG München. Kellerhals klagte gegen das angedachte Hintertürchen der Metro, einen Beirat zu installieren, um so das Stimmrecht auszuhebeln. Ein Urteil fällte das Gericht nicht, es setzte einen weiteren Termin auf den 9. August an. Das Gericht verwies auf das parallel laufende, nicht öffentliche Schiedsgerichtsverfahren, das erneut am 24. Juli zusammentreten soll. Mit ironischem Unterton wies Richter Fischer darauf hin, dass dieses Schiedsgerichtsverfahren in die Media-Saturn-Satzung ja genau deshalb hinein geschrieben worden sei, "um Streitigkeiten aus der Öffentlichkeit heraus zu halten. Was, wie jeder deutlich erkennt, bestens gelungen ist".

 

Kurz vor dem OLG Termin in München wurde noch bekannt, dass der vor rund vier Wochen neu bestellte Media-Saturn Finanzchef Georg Mehring-Schlegel bereits schon wieder geschasst wurde. Mehring-Schlegel folgte auf Dr. Rolf Hagemann, der Ende April diesen Jahres überraschend ausschied. Nun steht die MSH-Holding ohne Finanzhäuptling da.

 

Und so titelten die Medien in der letzten Zeit über Metro und MSH:

  • Erbitterter Machtkampf ohne Ende - Westdeutsche Zeitung
  • Turbulenzen bei Media-Saturn: neuer Finanzchef gibt auf - n-tv
  • Bei Metro sieht man schon Parallelen zu Schlecker - Welt online


Ab kommendem Dienstag, 26. Juni, dürfte Media Markt wieder in aller Munde sein. Dann beginnt vor dem Gericht in Ingolstadt die zweite Runde im Korruptionsverfahren. Im Fokus dabei Michael Rook, ehemaliger Deutschlandchef von Media Markt.

 

Auch wenn „Die Welt“ Metro und MSH in die Nähe zur Schleckerpleite rückt, ist dies sicherlich zu weit gegriffen. Zwar dürften die Konzern-Querelen nicht ohne negative Auswirkungen bleiben, doch tot ist die MSH noch lange nicht. Auch wenn die MSH 2011 rote Zahlen geschrieben hat, muss man sich immer wieder vor Augen halten, welch enormes Potential hinter dem Fachmarktsgiganten steckt: Ein Jahresumsatz von 20,6 Mrd. Euro, davon allein 2,3 Mrd. Euro in Deutschland. Auch die aktuell laufende Gemeinschaftsaktion von Media Markt mit Bild "Wir schenken 40 Millionen Haushalten 10 Euro" zeigt die ungebrochene Kraft.

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Unsere Clickfavoriten

Staubsauger scheinen aktuell besonders in der Gunst der Verbraucher.  Nach der neuen Miele Baureihe S8, seit Wochen auf Platz 3 der infoboard.de Hitliste, hat es nun der Siemens Q 5.0 mit Platz vier unter die Top-Ten geschafft. Diese Position hat er insbesondere seinem Produktvideo zu verdanken, das lebhaft angeklickt und angesehen wurde.

 

Zum ersten Mal hat infoboard.de, Neuheiten-Navigator für Elektrohausgeräte, einen Ranglistenplatz doppelt vergeben: Der Kaffeevollautomat Miele CM 5200 war gleich auf mit der Kapselmaschine Maestria von Nespresso. Doch es sieht so aus, als ob die CM 5200 bald aus dem Ranking ausscheidet.

 

Weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern sich die Epilierer von HoMedics und Babyliss. Hatte der Home Pulse von Babyliss im letzten Ranking die Nasenspitze vorn, hat jetzt der HoMedics Me my elos seine Vorherrschaft mit einem hauchdünnen Vorsprung an Klicks wieder zurück erobert.

Hier die Clickfavoriten für die Zeit vom 1. bis 24. Juni 2012:

Platz 01ORAL-B Elektrozahnbürste TriZone
Platz 02Miele Dampfbügelsystem FashionMaster
Platz 03Miele Staubsauger-Range S8
Platz 04Siemens Staubsauger Q 5.0
Platz 05HoMedics Epilierer ME my elos
Platz 06Babyliss Home Pulse Light Epilierer
Platz 07Jura Impressa F7
Platz 08WMF Kaffeevollautomat 450 touch titan
Platz 09Jupiter Juicepresso Entsafter
Platz 10Miele Kaffeevollautomat CM 5200
Platz 10Nespresso Maestria und Gran Maestria

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Marktforschung

„Multi-Channel kann kein Händler ignorieren“

Der Internethandel ist nach wie vor der Wachstumstreiber im deutschen Einzelhandel. Allein 2011 wuchs der E-Commerce mit Konsumgütern um 19,5 Prozent auf 27,6 Mrd. Euro. Fast drei Viertel des Marktvolumens werden dabei von Anbietern erwirtschaftet, die ihren Ursprung nicht im klassischen Versandhandel haben: Internet-Pure-Player, Onlineshops stationärer Händler und Hersteller-Webshops prägen den Internethandel. Doch auch das Onlinewachstum der klassischen Katalogversender ist weiterhin beachtlich.

Die Online-Renner

Am häufigsten werden Fashion und Accessoires online gekauft. Mit rund 27 Prozent Marktanteil stellen sie mittlerweile den größten Markt im Internet. Hier gehen die Impulse neben den stationären Modeketten verstärkt von Internet-Pure-Playern, wie Zalando, und den großen Fashionlabels aus. In anderen Bereichen wie Consumer Electronics, Heimwerken und Garten sowie Wohnen und Einrichten hat sich hingegen Nachholbedarf aufgestaut. Gerade die stationären Handelsketten stimulieren hier nur sehr begrenzt die Märkte. Dies könnte sich langfristig nachteilig auswirken, da auch in diesen Sortimentsbereichen die Internet-Pure-Player bereits in den Startlöchern stehen.

Online beflügelt den stationären Handel

Multi-Channel-Effekte sind für den stationären Handel enorm wichtig. Die vom Institut E-Commerz-Handel (ECC-Handel) belegten informationsbezogenen Wechselwirkungen zwischen Onlineshops und stationären Ladengeschäften lassen sich von beiden Seiten gewinnbringend nutzen. Vor allem der stationäre Handel profitiert von Kunden, die sich zunächst im Internet informieren und dann im Geschäft vor Ort kaufen. Diese Online-Offline-Wechselwirkungen lösten 2011 einen Umsatz von knapp 16 Mrd. Euro aus, wovon der größte Teil auf Käufe im stationären Handel entfällt. Smartphones machten hieran bereits jetzt schon rund 4,5 Mrd. Euro aus. Diese Entwicklung wird sich künftig vermutlich noch weiter verstärken. „Multi-Channel kann kein Händler mehr ignorieren. Unser Branchenreport zeigt, dass der Umsatzanteil des stationären Handels, der auf Recherchen im Online-Handel zurückzuführen ist, enorm ist. Kaum ein Händler kann es sich heute noch leisten, online nicht präsent zu sein“, so Studienautor Hansjürgen Heinick.

 

Über den Branchenreport Internethandel:

Der aktuelle IFH-Branchenreport „Internethandel“ ist eine überarbeitete Auflage des 2010 erschienenen Branchenreports „Internet- und Versandhandel“. Der neue Fokus auf den Internethandel trägt der mittlerweile vorherrschenden Bedeutung dieses Vertriebskanals Rechnung. Für die Datenerhebung wurden neben den bewährten Zahlen aus den IFH-Marktdaten, mehrere hundert im Internet aktive Unternehmen unter die Lupe genommen.

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Neue Produkte

Die Redaktion von www.infoboard.de – Ihrem Neuheiten-Navigator für Elektrohausgeräte – erreichten aktuell die nachfolgenden Neuheiten. Mehr Details zu den neuen Geräten erhalten Sie durch Anklicken der nachfolgenden Produktbezeichnungen.

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Management-Tipp

Marketing als Wachstumsfaktor?

Es gibt sie noch, die Abteilungen in den Firmen, die durchaus als „Terra inkognita“ durchgehen könnten: Man leistet sie sich – inklusive der Mitarbeiter -, weil man sie augenscheinlich haben muss, aber was sie leisten, weiß kein Mensch. Die Rede ist vom „Marketing“. Leider wissen oft auch die Marketing-Mitarbeiter selbst nicht, wofür sie innerhalb des Unternehmens stehen und vegetieren irgendwie vor sich hin – das mag daran liegen, dass ihnen auf der Uni ein falsches Berufsbild vermittelt wurde oder dass die Aufgabenverteilung und die Zuständigkeiten innerhalb der Abteilung nicht klar sind und man am direkten Vorgesetzten scheitert. Oder auch ganz simpel an der Tatsache, dass jeder in der Abteilung versucht, dem Bild zu entsprechen, das andere sehen wollen – womit wir wieder bei „Terra inkognita“ wären.

 

Das glamouröse Bild des Marktingprofis, der nur gute Ideen und kreative „Eingebungen“ zu haben braucht, ist überholt. Auch der Protest der einzelnen, dass Kreativität nicht messbar sei, hinkt – Kreativität ist nicht messbar, wohl aber die Wirkung ihrer Resultate. „Marketing-Abteilungen würden ihren Ruf entscheidend verbessern, wenn sie mit messbaren Resultaten aufwarten, die das Wachstum des Unternehmens unterstützen“, weiß Professor Dr. Guido Quelle, geschäftsführender Gesellschafter der Mandat Managementberatung in Dortmund und Experte für profitables Unternehmenswachstum. „Damit sie das können“, so Quelle, „müssen allerdings die Zuständigkeiten geklärt sein, und das ist Sache der Unternehmensführung.“ Das bedeutet, der Chef muss das aktuelle Unternehmensziel und damit die Richtung vorgeben, dann muss genau geklärt werden, welche Aufgaben der Marketing-Abteilung zufallen und welcher Mitarbeiter welche Aufgaben übernimmt, um dieses Ziel zu erreichen. Um wertvolle Arbeit zu leisten, muss das Marketing ebenfalls die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit Produktentwicklung und Vertrieb haben – wer hier mauert, auch von anderer Abteilung oder gar von Chefseite her, hemmt das Wachstum des gesamten Unternehmens, das man doch eigentlich wünscht, und macht sich selbst die Arbeit nur unnötig schwer. Zusammenarbeit geht alle an – unbekannte Abteilungen sollten erkundet und genutzt werden, statt drüber zu lästern.

 

Mehr dazu im Artikel „Marketing als Triebfeder des Unternehmenswachstums“ von Professor Dr. Guido Quelle, geschäftsführender Gesellschafter der Mandat Managementberatung in Dortmund und Experte für profitables Unternehmenswachstum. Der Artikel ist erschienen im Schweizer KMU-Magazin, Ausgabe 05/2012. Interessiert am Beitrag? Wir senden Ihnen gern den Artikel als PDF zu. - kurze Mail an redaktion@infoboard.de genügt.

Zitate

  • „Auch überzeugte Online-Shopper wissen ein kompetentes Beratungsgespräch im Fachhandel zu schätzen. Für uns kommt es jetzt darauf an, den EURONICS Service-Gedanken in der Online-Welt neu zu interpretieren. Das Verkaufsgespräch der Zukunft beginnt im Netz und endet im Fachhandel.“
    Benedict Kober, Vorstandssprecher Euronics Deutschland eG

  • „Jeder Händler muss sich immer fragen: Warum sollte der Kunde bei mir einkaufen?“
    Jürgen Boyny, GfK-Marktforscher und Branchenexperte

  • „Das ganze Handelskonzept der IFA ist auf den kleinen Händler ausgerichtet. Die IFA zeigt den richtigen Weg, bietet Ideen und Zukunft“
    Jens Heithecker , IFA-Direktor der Messe Berlin

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