Newsletter 2011 / KW 38
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Die "Hammer" IFA 2011 ?!
Hammer-IFA, so die Einschätzung eines Branchenkenners gegenüber Infoboard.de. Die Abschluss-Statements der Hausgeräte-Aussteller nähren die euphorische Einschätzung. Tolle Besucher, tolle Neuheiten und tolle Aussteller - diese Kurzformel bringt die Aussagen der Anbieter zum Messegeschehen in den Elektrohausgerätehallen auf den Punkt. Hinzu kommen die positiven Meldungen der Messeorganisatoren: Die Zahl der Fachbesucher sei insgesamt um 12 Prozent auf 132.900 gestiegen. Davon kamen 51.200 aus dem Ausland, eine Verdoppelung zum Vorjahr. In Summe stieg die Gesamtbesucherzahl aus Fachleuten und Endverbrauchern um 3 Prozent auf über 238.000 Messegäste.
Keine Frage, die Stimmung war locker, optimistisch und unaufgeregt. Das mag an den guten wirtschaftlichen Rahmenbedingen liegen. Das erste Halbjahr 2011 lief bei den Elektrogeräten im Gegensatz zum TV-Geschäft gut. Die Prognosen für die restlichen Monate des Jahres lauten 2 bis 3 Prozent Wachstum bei Großgeräten, die „Kleinen“ sollen gar um 4 Prozent zulegen. Ferner waren keine Gerüchte über preisaggressive Postengeschäfte im Umlauf. Kein Wunder, der Preisverfall fand ja bereits in den Monaten vor Messebeginn statt. Auch von spektakulären Personalumwälzungen war auf dem Messeparkett nichts zu hören.
Statussymbol Kaffee
So galt das geballte Interesse den Neuheiten. Ein Schwerpunkt: Das Geschehen rund um die „Braune Bohne.“ Auffällig dabei das immer größere Auseinanderdriften der gegensätzlichen Pole „Qualitativ, hochwertige Standard-Kaffeevollautomaten“ versus Premium oder - seit dieser IFA noch extremer - versus Super Premium. Konkret: Der Kaffeevollautomat Severin S2 oder die Philips Saeco Intelia Range in Konkurrenz und im Spannungsfeld zur Jura Giga 5 - „Dugena oder Rolex“ - das Statusdenken hat bei Kaffee endgültig Einzug gehalten. Erinnerungen kommen auf, als Jura mit der Z 5 die Preiskategorie 1.750 Euro und höher erschloss. Dieses Preisniveau ist heute Alltag. Es hat entscheidend mit dazu beigetragen, dass nach Umsatz das Segment Espresso / Kaffeevollautomaten die Bodenpflege inzwischen auf Platz 2 bei Kleingeräten verwiesen hat.
Zur Kaffeewelt gäbe es noch viel zu berichten: Über die Krups EA 9000 mit der innovativen Reinigungsprozedur, über die De’Longhi PrimaDonna Exclusive mit der Trinkschokolade zubereitet werden kann. Über den Vormarsch der Kapselsysteme Dolce Gusto und Tassimo wie auch über den gemeinsame Angriff von AEG und Lavazza, mit Favola die Nespresso-Bastion zu knacken.
Neben dem Kaffeegeschehen überzeugte bei Kleingeräten die „Ball-Technologie“ beim Dyson Staubsauger DC37. Diese verhindert das Umkippen des Bodensaugers und der tiefe Drehpunkt beim DC37 lässt ihn enge Kurven locker nehmen und Sofakanten leicht umschiffen. Große Beachtung fand und findet das Dampfbügelsystem FashionMaster von Miele, aktuell unter den Top 5 auf der Klick-Hitliste von Infoboard.de; so auch der Bosch Wasserkocher Filtrino. Johann Lafer’s Anmerkung, seinen nach ihm benannten 700 Watt starken Stabmixer Kenwood Triblade HB 856, auch als Wandbohrer einzusetzen, der ist wohl mehr der Euphorie des Starkochs zuzuschreiben. Zur Überwachung eventueller Blessuren hilft ihm das digitale Telemedizin-System „Beurer Connect.“
Auf Smartphones folgt Smart Appliances
Nach Smartphones und Smart TV hält jetzt Smart Appliances Einzug in die Welt der Elektrogroßgeräte. Dabei verfolgen die Hersteller unterschiedliche Ausrichtungen und Gewichtungen. Die koreanischen Anbieter LG und Samsung propagieren offensiv die digitale Kommunikationswelt ohne dabei die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu vernachlässigen. Die deutschen wie auch die europäischen Hersteller von Elektrogroßgeräten setzen dagegen traditionell stärker auf Energieeffizienz und Bedienkomfort ohne jedoch die digitale Welt gänzlich aus den Augen zu verlieren. Es ist in erster Linie die unterschiedliche Gewichtung, die auffällt. Nur beim Thema Smart Grid herrscht so was wie Einigkeit.
Smart Care bzw. Smart Diagnosis, d.h. das elektronische Auslesen von Fehlern, dürfte sicher ein interessantes Feature sein. Noch mehr überzeugt Smart Adapt, das Downloaden von neuen Programmen zum Beispiel bei Waschmaschinen. Sobald sich die Bedienerführung per Touch Control durchgesetzt hat, lassen sich Upgrades unproblematisch in ein bestehendes Gerät integrieren.
Smart auch eine Lösung, die Liebherr in einer Studie auf der IFA vorstellte: Steuerung und Pflege seines Weinkellers per RFID-Chip bzw. per RFID-Weinetiketten. Gäste oder Freunde per eWeinkarte überraschen – das sorgt für Furore!
„Smart“ ist nur ein Aspekt im Hausgerätegeschehen. Den Dauerbrenner-Trend der Branche beschreibt Roland Hagenbucher, Geschäftsführer Siemens Electrohausgeräte, mit den Worten: „Der Trend zum klimabewussten Kauf setzt sich fort. Energiesparen ist zum Volkssport geworden.“ Hier einige Energiespar-Disziplinen: Heißluft Eco, Energie-Effizienzklasse A+++, Smart Grid, Hausgeräte und Solarstrom, blueTherm Wärmepumpe, Selbstabschaltung und vieles mehr, beschreiben den Weg zur konsequenten Energieeinsparung.
Die IFA war noch nie so nah am Verbraucher, noch nie so griffig und so emotional für den Endkunden. Musterbeispiel war dafür die Bosch-Kleingerätepräsentation mit einer gelebten Interaktivität zwischen Köchen, Hauswirtschaftsprofis und Messebesuchern. Miele begeisterte mit dem „Walk of Taste“. Vier Mini-Restaurants luden zu kulinarischen Spezialitäten aus Frankreich, Italien, USA und Asien ein, zubereitet von Miele Tafelkünstlern. Eine gastliche, stimulierende Atmosphäre war auch in den Kleingerätehallen und insbesondere bei den Mitgliedern der Marketing Initiative Pro Business zu spüren. Die IFA-Bildergalerie vermittelt Eindrücke.
Die IFA – ja sie war spitze! Ob Hammer-IFA – diese Schlussfolgerung wäre sicherlich des Guten zu viel.
Alexander Druckenmüller
IFA-Statements
An dieser Stelle verzichtet Infoboard.de auf eine lange Liste von IFA-Einschätzungen führender Elektrohausgeräte-Manager. Selbst in der dargebotenen Vielzahl lautet im Kern deren aller Fazit: Mehr Standbesucher denn je, beste Akzeptanz der präsentierten Neuheiten und Aktivitäten sowie Lob für den eigenen gelungenen Messeauftritt.
Dr. Reinhard Zinkann, Vorsitzender des Fachverbandes Elektro-Hausgeräte im ZVEI und ZVEI-Vorstand, bringt die generelle Stimmung der Anbieter zur diesjährigen IFA mit den Worten auf den Punkt: „Wir sind mit dem Verlauf der IFA 2011 sehr zufrieden und unsere Erwartungen wurden voll erfüllt. Nach der inzwischen vierten IFA mit Home Appliances fühlt es sich so an, als ob wir schon immer dabei gewesen wären. Die IFA hat ihren Ruf als inzwischen weltgrößte Leitmesse für die Hausgerätebranche erneut ausgebaut.“
Da die Verbundgruppen auf der IFA unterschiedliche Gewichtungen und Ausrichtungen aufzeigen, veröffentlicht infoboard.de deren Statements:
Expert liebäugelt mit Multichannel
Die Innovationen zu Themen wie SmartTV, 3-D-Fernsehen, intelligente Verbindungen und Energiesparen innerhalb der Braunen und Weißen Ware waren auf der diesjährigen IFA am Stand der expert AG die zentralen Themen. „Herausforderungen für den Fachhandel besteht zukünftig darin, diese komplexen Themen für den Verbraucher am POS erlebbar zu machen. Aktuell entwickeln wir für unsere „experten“ Ladenbaumodule, um die Vorteile der intelligenten Verbindungen für den Kunden nachvollziehbar zu inszenieren“, erklärt Volker Müller, Vorstandsvorsitzender der expert AG.
Darüber hinaus informierte Volker Müller im Rahmen der expert Presse-Happy-Hour über den Relaunch der expert Website, der für Herbst 2011 geplant ist: „Dieser neue Auftritt orientiert sich an den Bedürfnissen der expert Gesellschafter und bietet neben diversen Content-Modulen moderne Tools, die auch die Basis für eine zukünftige Integration einer Shop-Technologie bieten. In Abhängigkeit zur Marktsituation und im engen Austausch mit unseren Gesellschaftern behalten wir uns vor, ob und wenn ja, wann wir den Internetshop an den Start bringen werden.“
EP:ElectronicPartner visualisierte die aktuellen Trends
„Die IFA 2011 war für ElectronicPartner ein voller Erfolg“, resümiert Dr. Jörg Ehmer, Sprecher der Geschäftsführenden Direktoren ElectronicPartner. „Wir haben einen komplett neuen Messestand präsentiert und diesmal vor allem Servicethemen in den Mittelpunkt gestellt. Damit konnten wir die Besucher aus dem Fachhandel optimal ansprechen und unsere Verbundgruppe hervorragend positionieren.“ Mit den Bereichen Heimvernetzung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Social Media hat das Unternehmen nicht nur die Themen besetzt, die den Fachhandel bewegen, sondern auch wichtige Branchentrends aufgegriffen. Die Reaktionen darauf waren sowohl beim Fachpublikum als auch bei Verbrauchern durchweg positiv. „Unser Konzept hat eine gute Basis für vielversprechende Gespräche während der Messe eröffnet. Dazu hat auch die hohe Anziehungskraft der IFA beigetragen, da wir unsere unterschiedlichen Zielgruppen hier effektiv erreichen konnten. Für uns war es eine sehr gute Gelegenheit, wertvolle Kontakte aufzubauen bzw. zu pflegen,“ so Dr. Ehmer.
Telering: Imagebroschüre, IQ-Akademie und Tipps zur Unternehmensnachfolge
Viele Fachhändler der Kooperation nahmen zur IFA 2011 die Gelegenheit wahr, sich direkt von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der telering-Zentrale über die aktuelle Dienstleistungsangebote und Marketingaktivitäten informieren zu lassen. Neben einer neuen Image-Broschüre, die das gesamte Leistungsspektrum und die IQ-Strategie der Kooperation übersichtlich präsentiert, stellten die Mainzer erstmals auch Konzepte zur Unternehmensnachfolge und Existenzgründung im Mittelstand vor. „Damit wollen wir einerseits unseren älteren Mitgliedern helfen, einen geeigneten Nachfolger für ihr Geschäft zu finden und sich fürs Alter finanziell abzusichern. Anderseits unterstützen wir junge, gut ausgebildete und motivierte Berufseinsteiger und gewinnen sie somit für unsere Kooperation“, erläutert Franz Schnur die Philosophie hinter den beiden Konzepten.
Ebenfalls begeistert aufgenommen wurde die telering „IQ-Akademie“, die neue Online-Lern-Plattform, mit welcher der professionelle Umgang mit Kunden, die passende Rhetorik mitsamt der Verkaufs- und Abschlusstechniken erlernt und perfektioniert werden kann. Die Eye-Catcher auf dem diesjährigen telering-Stand waren neben der lebensgroßen QualiFee® die neuen POS-Aktionen für die inzwischen über 2500 Mitglieder der Kooperation. Diese Werbemittel erklären auf verständliche Weise den Nutzen der digitalen Heimvernetzung. Somit zieht die telering Kooperation eine überaus positive Bilanz der diesjährigen IFA und hat allen Grund, dem folgenden Saisongeschäft jetzt optimistisch entgegen zu sehen.
Euronics stellte Facebook-Auftritt vor
Auf der diesjährigen IFA stellte EURONICS ihre neuen Social Media Aktivitäten vor. Zur IFA schaltete die Verbundgruppe ihren eigenen Facebook-Auftritt frei, der die Markenpräsenz im Internet künftig nachhaltig stärken soll. „Unsere deutschlandweite Social-Media-Strategie für Facebook sieht unter anderem spezielle Workshops für Fachhändler vor, die jedem EURONICS Mitglied helfen seine Chancen im Web optimal zu nutzen“, so Kober. Mit einer eigenen kostenlosen App erleichtert die Genossenschaft Verbrauchern zudem künftig die Suche nach der nächstgelegenen EURONICS Filiale.
EK/servicegroup präsentiert innovative Absatzlösungen
Als einen Schwerpunkt in 2011 präsentierte die Verbundgruppe EK/servicegroup mit den Konzepten „electroplus“ und „Haushalt & Technik“ innovative Absatzlösungen für den Handel. Das Markenstorekonzept electroplus eröffnet Händlern die Möglichkeit, sich klar dem Endkunden Elektroklein- und -Großgeräte überzeugend zu präsentieren. In der EK-Fachgruppe „Haushalt & Technik“ wurde vor allem der zukunftsorientierte Elektrofachhandel angesprochen, der mit starken Marken, eindeutigen Positionierungen und intelligentem Marketing auf sich aufmerksam machen kann.
Clickfavoriten
In die Betrachtungsperiode 1. bis 18. September 2011 fallen bereits viele IFA-Neuheiten. Wie nicht anders zu erwarten, standen Suchanfragen zum Thema Kaffeevollautomaten sowie Kapselsysteme ganz oben auf der Rangskala. An dieser Stelle jedoch Nennungen anderer Produktkategorien, die Verbraucher als äußerst attraktiv einstuften.
Insbesondere das Miele Dampfbügelsystem FashionMaster faszinierte. Bei Großgeräten stießen die Siemens Waschmaschinen-Range IQ 800 Master Class sowie die Bosch Home Professional Linie auf großes Interesse. Hohe Clickraten erzielten auch folgende Produkte: WMF Frühstücksset Only You! Elvis Presley Edition, Bosch Wasserkocher Filtrino, Remington Bartschneider MB4550 sowie der Beurer MC Massagesessel.
Die aktuelle Clickanalyse lässt nur einen ersten, flüchtigen Einblick in einen sehr kurzen Betrachtungszeitraum zu. Die Aussagen sind daher noch nicht repräsentativ. Erst ab Mitte Oktober dürften die Clickraten auf infoboard.de – Neuheiten-Navigator für Elektrohausgeräte - das Interesse an den IFA-Neuheiten aussagekräftig wiederspiegeln.
Marktforschung by Google
Es verwundert nicht, dass die Suchanfrage ifa 2011 ihren höchsten Wert Ende August / Anfang September, d.h. zu Messebeginn, hatte. Einen langsamen, kontinuierlichen Anstieg verzeichnete die Eingabe ifa 2011 bei Google erst ab Anfang August. Interessant: Bereits in der zweiten Septemberwoche fiel die Suchanfrage drastisch auf den durchschnittlichen monatlichen Normalwert zurück. Dafür rückten folgende Suchanfragen mehr und mehr in den Vordergrund: IFA 2011 Neuheiten, Samsung IFA 2011, Sony IFA 2011 sowie Philips IFA 2011 – Anfragen zu den Schwergewichten der Consumer Electronics.
Leider zeigte Google ähnliche Suchanfragen in Verbindung zu Hausgeräteherstellern nicht auf.
Nachdenkliches
- 41 Prozent der befragten Bevölkerung wissen nicht, welche Energieeffizienzklasse ihr Kühlschrank hat. Auf die Altersgruppen bezogen, wissen 50 Prozent der befragten älteren Generation (60+) nicht Bescheid.
- 47 Prozent der Befragten heizen normalerweise ihren Backofen vor, bevor sie Speisen in den Ofen schieben. Süddeutschland ist „Heizweltmeister“: 52 Prozent der Befragten aus Bayern und 50 Prozent der Befragten aus Baden-Württemberg gaben an, ihren Backofen in der Regel vorzuheizen. 52 Prozent derjenigen, die den Backofen normalerweise vorzuheizen, tun dies, weil sie es so gelernt und schon immer so gehandhabt haben.
- 39 Prozent der Befragten verwenden in ihrem Haushalt keine Spülmaschine. Sie sind es einfach gewohnt, immer per Hand zu spülen. 33 Prozent verzichten auf eine Spülmaschine, weil sie der Auffassung sind, dass Handspülen für ihren Bedarf energie- und wassersparender ist. 27 Prozent verwenden aus Platzgründen keine Spülmaschine.
Die Daten sind dem „Green Technology inside-Check“, einer Studie des Marktforschungsinstituts forsa im Auftrag der Robert Bosch Hausgeräte GmbH, entnommen. In der Zeit vom 14. bis 23. Juni 2011 wurden 1.000 haushaltsführende Bundesbürger ab 18 Jahren zum Thema Energieeffizienz im Haushalt befragt.