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Markt & Branche

BSH - Alles Käse(r)?

Joe Kaeser (amtlich Josef Käser), CEO Siemens, zur BSH: „Es ist gut sie zu haben“.

von Marion Rautenberg

 

Will der Siemens-Boss Joe Kaeser (amtlich Josef Käser) seine Anteile an der BSH doch loswerden? Gegebenenfalls auch an Samsung? Die FAZ prescht erneut vor und erweckt den Eindruck, als sei alles längst beschlossene Sache.

 

Die Gerüchte, die Siemens AG, München, wolle ihre Anteile an der BSH GmbH, München, abgeben, kochten bereits Anfang Mai hoch. Damals aber sah sich der Siemens-Boss Josef Käser genötigt, rasch zurück zu rudern. Er ließ sich sogar vom Branchendienst Küchennews mit den Worten zitieren: „Die BSH ist kein Kerngeschäft von Siemens, aber es ist gut sie zu haben.“ Kaum sind drei Wochen vergangen, scheint die Aussage einem Bericht der FAZ vom 28.5.2014 zufolge schon wieder überholt. Hält es Käser, der sich lieber Joe statt Josef und statt Käser Kaeser nennt – was selbstverliebt einen Hauch von 'Kaiser' anklingen lässt - mit Konrad Adenauer, dem das Zitat nachgeschrieben wird: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“
Dabei hängt an Käsers BSH-Bekenntnis: “Es ist gut, sie zu haben“, mehr als nur ein Körnchen Wahrheit. Denn die BSH, das seit 1967 bestehende Joint-Venture zwischen Siemens und der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, ist tatsächlich so etwas wie eine goldene Gans, denglisch Cash-Kuh genannt.

 

Der Umsatz der BSH lag bei gut 10,5 Mrd. €, was im internationalen Ranking für Platz 3 hinter Whirlpool und Electrolux reicht. Die Ausschüttung war letztlich arg zusammengeschrumpft, sodass jedem Partner nur noch 154 Mio € wie überreife Pflaumen in den Schoß fallen konnten. Das ist gemessen an den Vorjahren, wo 233 Mio € für jeden drin waren, zugegebenermaßen wenig und lag schlicht daran, dass die BSH in einer gigantischen – freiwilligen – Rückrufaktion tausende Geschirrspüler wegen Brandgefahr austauschen ließ und lässt. Diese Kampagne allerdings hat der BSH zwar einen pekuniären, nicht aber einen Image-Verlust eingebracht, sondern ganz im Gegenteil, wie der BSH-Marketing-Chef Matthias Ginthum während eines Pressegespräches Anfang April ausholte: Sowohl beim Handel wie bei Verbrauchern habe es „ein positives Echo gegeben“.

 

In Europa ist die BSH an der Top-Position; in Deutschland verweisen die unter der Marke Siemens gekauften Geräte alle anderen auf die Plätze.

FAZ als Speerspitze der Spekulation?

Warum also, setzt sich die FAZ, das deutsche Flaggschiff der vermeintlichen Zeitungsseriosität, erneut und so vehement an die Spitze der Spekulationsbewegung, dass Käser die BSH dringend loswerden wolle? Ist auch dieses Medium, das Bollwerk der Ernsthaftigkeit – bis hin zur Langeweile – mittlerweile ebenfalls gezwungen, im munteren Spekulationsreigen mitzutanzen? Denn offiziell bestätigt ist derzeit nichts.

 

Für Wolfram Trost, bei Siemens als Sprecher für die Aktivitäten der BSH zuständig, scheint diese Variante nicht ohne Reiz: „Zeitungen leben davon.“ Entsprechend sieht er durch den wiederholten FAZ-Vorstoß keinerlei Handlungsbedarf: „Zu Spekulationen nehmen wir keine Stellung“. Gibt dann aber doch ein wenig nach. Damit konfrontiert, der FAZ-Artikel lese sich, als sei die Zeitung der bevorzugte Medienpartner von Siemens: „Da wissen Sie mehr als ich.“ Selbst die Veräußerungsgedanken verweist Trost in die Schranken mit den Worten, Käser habe „sich anderweitig geäußert“ und verweist auf das eingangs erwähnte Bekenntnis zur BSH während der Präsentation Anfang Mai. Andererseits kann sich die FAZ wohl kaum einen derart tiefen Griff daneben leisten. So ein Ruf ist schnell ruiniert.

 

Insofern stellt sich die Frage: Geht es Käser nur um Kohle? Braucht der Siemens-Boss für den groß angekündigten Umbau des Unternehmens auf die viel zitierten Kernbereiche etwas mehr Kleingeld, um beim Bieten um die Energietechnik-Sparte des französischen Energie-Konzerns Alstom mithalten zu können? Bislang sieht die Münchner Offerte Branchenkennern zufolge ein Gebot von weniger als sieben Milliarden € in bar sowie die Mehrheit an ihrem Zuggeschäft vor. Offiziell soll es erst am 16. Juni abgegeben werden. Das Angebot vom amerikanischen Mitbieter General Electric hingegen liegt bei 12,65 Mrd. €, hat allerdings den französischen Staat auf den Plan gerufen, der massiven Arbeitsplatzabbau wittert, sollten die Amis mit ihrer Freude an hire and fire zum Zuge kommen.

 

Wenn es Siemens nur um Geld ginge, wäre auch die Option eines Börsengangs nicht ganz ohne Charme. Da könnte einiges in die Kassen kommen. Schließlich hat Siemens vor nicht allzu langer Zeit die Leuchtensparte Osram erfolgreich auf den Aktienweg gebracht. Einer solchen Aktion bei der BSH stünde aber vermutlich Bosch mehr als skeptisch gegenüber. Das alteingesessene, sehr traditionsbewusste schwäbische Unternehmen ist nach wie vor eine GmbH und hat sich bislang erfolgreich einem Ausflug aufs Parkett verweigert. Als Gemeinschaftsaufgabe käme diese Variante demnach nicht in Frage.
Also ginge es Käser doch darum, den Siemens-Anteil an der BSH loszuwerden? Und das, obwohl die Siemens AG außer ein wenig Verwaltungsarbeit mit den Aufgaben der BSH rein gar nichts zu tun hat. Das operative Geschäft wird von der BSH komplett selbst gemanagt. Außer am Zahltag wird Siemens davon so gut wie nicht behelligt.

BSH = Bosch-Samsung Hausgeräte?

Und weil Käser laut FAZ so offensichtlich die BSH-Anteile loswerden will, scheint es ihm auch wurscht, wenn er seinem langjährigen Partner Bosch mit dem roten Tuch Samsung droht. Auf die Koreaner sind die Schwaben wegen einer Ende 2012 geplatzten Zusammenarbeit im Bereich Akku-Technik nicht zwingend gut zu sprechen. Einen Vorteil hätte diese Version zweifelsohne: Der Name BSH könnte bestehen bleiben, auch die Beflaggung an der Carl-Wery-Straße. Lediglich Siemens würde durch Samsung ersetzt. Das Logo BSH wäre aber weiter zu gebrauchen. Ja, die Koreaner würden liebend gerne ins Einbaugeräte-Schlaraffenland einziehen, was aber Bosch verhindern müsste.

 

Streiten sich jetzt Siemens und Bosch um den Preis – und um die Namensrechte? Hinter der BSH verbirgt sich bekanntermaßen ein ganzer Blumenstrauß an klangvollen Gerätenamen: nicht nur Bosch und Siemens. Auch Gaggenau, Constructa, Neff, Balay etc. zählen dazu. Ganz zu schweigen von dem gewaltigen Anteil an Hausgeräten, den die BSH speziell für  Küchenhersteller vom Typ Nobilia, Häcker, etc. exklusiv produziert. Was würd dann daraus?

 

Der Siemens-Anteil wird in einer Größenordnung von 5 bis 6 Mrd. € taxiert. Bosch ist fest im Konsumentengeschäft verankert. Die Hausgeräte-Sparte ist ein äußerst wichtiger Faktor im schwäbischen Unternehmen, wenn nicht sogar der der strategisch wichtigste. Deshalb scheinen die Stuttgarter diesbezüglich erpressbar. Angeblich scheue sich Käser nicht, seinem Bosch-Pendant Volkmar Denner, dies auch genüsslich unter die Nase zutreiben. Ziel dürfte es sein, den Preis entsprechend hochtreiben zu können.

 

Die Portokasse bei Bosch gilt als prall gefüllt. Von einer Liquidität in Höhe von 13 Mrd. € ist die Rede, bei einer mehr als respektablen Kapitalquote von 50%. Auch das weckt scheinbar Begehrlichkeiten. Es wird ein wenig der Eindruck erweckt, als vernebele dem Siemens-Boss Josef Käser die Aussicht auf die Alstom-Akquise die Sinne. Nicht wenige Branchenkenner raten aber dringend von dem Deal ab, da Alstom in seiner technischen Entwicklung nicht zwingend auf der Innovations-Überholspur gesichtet wird. Und Siemens seinerseits hat einiges damit zu tun, diesen Makel an sich selbst abzustreifen. Andere Baustellen wie Korruptionsanklagen gegen Alstom-Manager schlummern ebenfalls noch in der Giftküche.

 

Die BSH hingegen gilt als kerngesundes Unternehmen mit reichlich Wachstumspotenzial, vor allem im gewinnträchtigen Einbaugeschäft. So gibt der neue BSH-Boss Dr. Karsten Ottenberg im Geschäftsbericht 2013 die Prognose raus, in den nächsten zehn Jahren den BSH-Umsatz verdoppeln zu wollen. Erreichen will er das beispielsweise auch mit neuen Verkaufsmodellen, vom Typ Abonnement. Die Konsumenten, neue primäre Zielgruppe der BSH (siehe Infoboard KW 16), könnten gegen eine monatliche Gebühr ihre Geräte samt Service abonnieren.

 

Etliche Szenekenner sind sich einig, Käser wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, sollte er tatsächlich die Siemens-Anteile an der Goldgans BSH für ein zweifelhaftes Geschäft verhökern. Bereits jetzt schon haben die Spekulationen um den Verkauf der Anteile zu heftigen Verunsicherungen auf allen Seiten, auch auf Seiten des Handels, geführt. Und nehmen stetig munter Fahrt auf. Wie auch immer die Sache ausgehen wird: Es bleibt spannend.

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Kraftakt gemeistert: Aus ProMarkt wurde expert

Neuer Schwung in Göttingen: Mit größerem Sortiment, kompetenterer Beratung sowie mit besserem Service.
Das expert Team Dormagen hielt auch während der Umbauphase die Stellung.

Wenn aus einem ehemaligen ProMarkt ein expert Fachmarkt wird, ist das ein Kraftakt: Integration der neuen Mitarbeiter, Räumungsverkauf, Umstellung des Warenwirtschaftssystems, neuer Ladenbau und Verhandlungen mit der Industrie sind nur einige Aufgaben, die es gilt in wenigen Wochen zu meistern. Über ein halbes Jahr ist es her, seit 16 ProMarkt Standorte von neun expert Gesellschaftern übernommen und zwei weitere als expert Regiebetriebe fortgeführt wurden. In der Zwischenzeit ist viel passiert, die ehemaligen ProMärkte wurden erfolgreich in das Konzept der expert Gruppe integriert und mehr als 450 Arbeitsplätze wurden gesichert.

 

Ein Beispiel für eine der erfolgreichen Übernahmen liefert die HERFAG Elektrotechnik GmbH, die den 2.200 qm großen Fachmarkt in Göttingen erworben hat. „Die Gründe für die Übernahme des ProMarkts im Kaufpark Göttingen lagen auf der Hand. Der Fachmarkt war bereits etabliert, zeichnete sich durch die gute Erreichbarkeit über die Autobahn aus und war die perfekte Ergänzung zu unseren bestehenden Filialen“, erinnert sich HERFAG Geschäftsführerin Anja Maucher. Als größte Herausforderung empfand sie, alle Vorgaben einer Übernahme innerhalb kürzester Zeit umzusetzen. In Göttingen vergingen nur zweieinhalb Monate zwischen dem Erstkontakt zu den neuen Mitarbeitern im Juli 2013 bis zur großen Neueröffnung im expert Look Ende September. Während dieser Zeit blieb der Fachmarkt vier Wochen für den Komplettumbau geschlossen.

 

Ein etwas anderes Bild zeigte sich in Dormagen, wo die Gröblinghoff Elektrofachmarkt Simmerath GmbH im August den ProMarkt mit allen 27 Mitarbeitern übernahm. „Wir haben den kompletten Umbau des Fachmarkts während des laufenden Geschäfts gestemmt. Eine immens anstrengende Aufgabe, die wir durch ein, zum Glück, gut eingespieltes Mitarbeiterteam und die professionelle Unterstützung aus der expert Zentrale meistern konnten“, erklärt Geschäftsführer Dr. Birger Gröblinghoff.

 

Beim Fazit ist man sich in Dormagen und Göttingen einig: Die Anstrengungen haben sich gelohnt. „Mit der Entwicklung unserer neuen Filiale sind wir sehr zufrieden, die Kunden reagieren sehr positiv und die Zahlen liegen deutlich über dem Vorjahr“, berichtet Dr. Birger Gröblinghoff. Dieter Bodeshinsky, ein ehemaliger ProMarkt Mitarbeiter und jetziger expert Fachberater in Göttingen zeigt sich begeistert: „Im Vergleich haben wir nun ein viel größeres Warensortiment, bieten deutlich besseren Service und kompetentere Beratung. Dies spiegelt sich in der Zufriedenheit unserer Kunden wider.“

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Küche 2013 – Branche überspringt magische Umsatzgrenze von 10 Mrd. Euro

Offene Küchenträume in einem körpergerechten Umfeld, z.B. durch hoch eingebaute Elektrogeräte. (AMK)

Die deutsche Küchenindustrie, so Dirk Mangels von der AMK, erwirtschaftete im Jahr 2013 einen Gesamtumsatz in Höhe von 10,04 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,99 Mrd. Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 0,05 Mrd. Euro oder 0,5% im Vergleich zum Vorjahr. Von 2011 auf 2012 waren die Umsätze noch um 3,4% oder 0,33 Mrd. Euro gewachsen. Damit hat der Gesamtumsatz der Hersteller von Küchenmöbeln, Elektro-/Einbaugeräten, Spülen und Zubehör zwar ein neues Rekordniveau erreicht, das Wachstum hat sich aber rapide verlangsamt. Die guten Wachstumszahlen aus den Jahren 2011 und 2012 waren nicht zu halten.

 

Das Wachstum im Inland hat sich um 4,1 Prozentpunkte von 5,4% (0,31 Mrd. Euro) auf 1,3% (0,08 Mrd. Euro) reduziert. Der Gesamtumsatz der Küchenindustrie in Deutschland lag 2013 bei 6,03 Mrd. Euro (Vorjahr 5,95 Mrd. Euro). Das Inlandsgeschäft war und ist geprägt durch eine positive Konsumneigung auf hohem Niveau, so die Einschätzung der AMK, Arbeitsgemeinschaft Moderne Küche.

 

Die Gesamtmitarbeiterzahl der Küchenbranche ist mit gut 30.000 auch im Jahr 2013 stabil geblieben. Die nach wie vor äußerst tiefen Zinsen führen zu einer nachhaltigen positiven Entwicklung der Baubranche und damit verbunden auch zu Impulsen in die Küchenindustrie. Die Nachfrage nach energieeffizienten Hausgeräten wächst, Innovationen und Technologien stimulieren den Hausgerätemarkt.

 

Das Export-Umsatzvolumen von 4,04 Mrd. Euro konnte nicht mehr gehalten werden. Schon in 2012 war das Wachstum auf 0,6% stark reduziert. In 2013 blicken wir hier jetzt erstmals seit Jahren auf einen leichten Rückgang von -0,7%. Insgesamt beträgt das Export-Umsatzvolumen damit 4,01 Mrd. Euro und ist damit auf dem Stand des Jahres 2011.

 

Die Spätfolgen der Finanz- und Wirtschaftskrise sind nach wie vor in vielen Auslandsmärkten zu spüren. Langjährig führende Küchen-Exportmärkte, wie etwa Spanien, Italien, Griechenland, Portugal, aber auch die Niederlande sind eingebrochen. Auch wenn sich so langsam eine Stabilisierung abzeichnet und die Talsohle abzusehen ist, sind die Zahlen im Vergleich zu den Jahren vor der Krise auf einem äußerst geringen Niveau. Einigermaßen positiv entwickeln sich außerhalb von Deutschland nur die Märkte in Großbritannien, Österreich, Schweiz und mittlerweile, wenn auch mit Abstrichen, wieder in Frankreich.

 

Ferner wird China positiv gesehen. Aufgrund der wachsenden chinesischen Mittelschicht und der wachsenden Begeisterung für moderne Küchen im Land der aufgehenden Sonne ist die AMK mittlerweile mit einer eigenen Tochtergesellschaft der AMK (Beijing) Consulting Ltd. mit Sitz in Peking vertreten.

 

Ähnlich positiv stellte sich auch der Russische Markt im Jahr 2013 dar. Der positive Trend wird allerdings durch die aktuellen außenpolitischen Umstände rund um den Ukrainekonflikt aktuell etwas getrübt. Festzuhalten gilt: Das Prädikat „Made in Germany“ ist auch für Küchenmöbel, Elektro-/Einbaugeräte und Küchenzubehör in nahezu allen Auslandsmärkten positiv wirksam.

 

Wie auch schon in 2013 sind für das aktuelle Jahr keine eindeutigen konjunkturellen Rahmendaten zu erkennen. Positiv wird sich der weitere Anstieg bei den Genehmigungszahlen im deutschen Wohnungsbau auswirken. Eine anhaltende „Flucht in die Sachwerte“, wie wir sie in den Vorjahren beobachtet hatten, lässt sich allerdings nicht mehr eindeutig ableiten.
Für den Export erwarten wir eine kleine Trendwende in 2014. In Ländern wie Österreich, Großbritannien und Frankreich ist das Bruttoinlandsprodukt des Jahres 2013 als Langfrist-Indikator leicht positiv. In den südeuropäischen Ländern und in den Niederlanden hat sich der Rückgang in 2013 wenigstens stark abgeschwächt. Dennoch bleiben zahlreiche Volkswirtschaften in Europa angeschlagen, mit einer schnellen Erholung auf ein Niveau von vor der Krise ist nicht zu rechnen. Trotzdem sehen wir die nächste Zukunft positiv und die Branche auf dem richtigen Weg.

 

Weitere Wachstumsindikatoren 2014:

  • Die Qualität bleibt im Fokus – nicht der Preis: Wir beobachten eine nachhaltige Veränderung in der Wert-orientierung der Verbraucher.
  • „Made in Germany“: Das Gütesiegel und Alleinstellungsmerkmal im In- und Ausland.
  • Stille Reserven - das Marktpotential: Trotz großer Medienpräsenz gibt es in Deutschland nach wie vor einen Bestand von 10 Mio. Küchen mit einem Alter von über 15 Jahren.
  • Wachstumsmärkte Ausland: Erhebliche Chancen liegen in der Erschließung und im Ausbau von (neuen) Exportmärkten – z.B. China, Indien, Osteuropa und in einer leichten Erholung der europäischen Märkte.

Die aufgeführten Indikatoren zeigen, so AMK Geschäftsführer Dirk Mangels, dass man keinesfalls Trübsal blasen muss. Die Arbeitsgemeinschaft Moderne Küche geht davon aus, dass die Küchenindustrie im Jahr 2014 wieder leicht wachsen wird und der nun überschrittene Umsatz von 10 Milliarden Euro kein einmaliges Erlebnis bleiben wird.

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Norddeutschlands außergewöhnlichstes Kaffee-Event „wo Fuchs und Hase“

Wer ist der Beste? Baristi aus ganz Deutschland stellten sich dem Contest in der Lüneburger Heide
Kaffee-Kreationen verzauberten ein staunendes Publikum

Am 11. und 12. Mai lud die Firma EspressoPool, Hamburg, zur diesjährigen norddeutschen Kaffeemesse „wo Fuchs und Hase“ auf Gut Thansen in der Lüneburger Heide. Insgesamt gingen 13 Aussteller an den Start, die dem Fachhandel ein breit gefächertes Programm innovativer Produkte zur Zubereitung hochwertiger Filterkaffees und Kaffee-Spezialitäten sowohl für den Haushalt, als auch Lösungen für das Gewerbe präsentierten.

 

Großen Anklang fanden Verkostungen verschiedener Top-Kaffees, angeboten von kleinen und mittelständigen Röstereien, wie der Kettwiger Rösterei, Speicherstadt-Kaffee sowie der sardischen Traditionsmarke La Tazza d`Oro.

 

Begleitende Workshops zur Messe, durchgeführt von der Berlin School of Coffee, dem Wasserfilterspezialist B.W.T und Quijote-Kaffee, wurden von den Besuchern rege genutzt. Ein voller Erfolg waren die Event-Programme „Barista Jam“ und „Cup Tasting“ bei denen Top-Baristi und Kaffeespezialisten aus ganz Deutschland in den Ring stiegen und in einem spannenden Wettbewerb ihr Können präsentierten.

 

Fazit: Eine Top-Messe und ein Top-Event, nicht nur für die Kaffee-Szene, sondern auch für den Fachhandel, der innovative Konzepte, frische Impulse und neue Produkte sucht. Noch mehr Eindrücke vermittelt ein stimmungsvoll gestaltetes PDF-Journal – einfach mal anklicken. Im Übrigen, die Kettwiger Rösterei verschickt kostenlos Probepackungen an interessierte Wiederverkäufer. Anfragen an: info@kettwiger-roesterei.de. Stichwort: WOFUHA Kaffeeprobe.

 

Wofuha Nachbericht als » PDF lesen.

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Why us? Sein Business-Motto machte ihn zum Multi-Millionär

Selfmademan Henrique (Rick) F. Weil erläutert sein Engagement bei Carrera
Rick Weil im Kreis seiner deutschen Geschäftsführer Uwe Wieland (li) und Armin Regnat(re.)
Rick Weil ist überzeugt: Carrera ist geschaffen für die Pole-Position

Ob Sie es glauben oder nicht: Es gibt noch die Spezies vom „Tellerwäscher zum Millionär.“ Sogar in unserer Elektroszene! Lesen Sie von einer sagenhaften, faszinierenden Karriere eines Mannes, der sich als 19jähriger mit 20 US-Dollar im Monat in Chicago durchschlagen musste. Heute nennt er viele Firmen sein eigen, betreibt Duty Free Shops in Asien, unter anderem in seiner heutigen Heimatstadt Hong Kong. In seiner Garage befinden sich edle Luxuslimousinen. Auf ihn trifft wahrlich die Erfolgsbeschreibung zu: Vom Tellerwäscher zum (Multi-) Millionär.

 

Lüften wir schon mal das Geheimnis um seine Person. Sein Name: Henrique F. Weil (75), von jedermann nur Rick genannt. Er ist der Mann, der vor knapp zwei Jahren die Elektrokleingerätemarke Carrera erwarb, ihr finanziell unter die Arme griff und nun über seine Aquarius Deutschland GmbH in Ismaning auf den Markt-Pisten dieser Welt um Pole-Positions mitfightet.

 

Why us? Warum gerade uns – warum gerade seine Marke Carrera – sollte der Handel aufnehmen und forcieren, fragt Weil und hat sofort die Antwort parat: „Wir wollen den Konsumenten mit das beste und hübscheste Produkt an die Hand geben, was neu, was anders ist. Nicht zum billigsten Preis, aber für jedermann bezahlbar.“

 

“Why us fragt er wieder und gibt sofort die entsprechende Antwort: „Ich kann nur Qualität. Ich weiß gar nicht, wie man ein billiges Produkt herstellt. Value for money – best quality for that costs.“ Und Rick Weil unterstreicht „Wenn wir proklamieren, dass die Scherfolien unserer Rasierer frei von Nickel sind, dann sind sie auch wirklich frei von Nickel.“

 

Man spürt, Rick hat die Carrera-Leidenschaft voll erfasst. Sein Herzblut und seine Begeisterung übertragen sich auf den Zuhörerkreis. Seine offene Art, sein Optimismus stecken an. Er will es nochmal wissen, Carrera in die Pole-Position zu führen, so wie er alle seine Projekte in der Vergangenheit immer zu großen Erfolgen geführt hat. „In meinem Leben habe ich viele Dinge gemacht, von denen meine Mitmenschen sagten, die seien nicht umsetzbar. Natürlich ist alles machbar“, gibt Weil seine Lebensmaxime preis.

 

Erfolge waren ihm nicht in die Wiege gelegt. Seine Eltern verließen 1937 Deutschland und kamen über England nach Brasilien. In der Nähe von Aachen betrieben sie einen Zubehörbetrieb für Hutmacher, verloren jedoch durch die Auswanderung jegliches Hab und Gut. Sohn Henrique kam in Brasilien zur Welt, wuchs in Sao Paulo in äußerst bescheidenen Verhältnissen auf.

 

„Ich glaube an Glück“, so Weil und dieses himmlische Gut ließ ihn nicht im Stich. Als Mitarbeiter in einem Schnellrestaurant lernte er die Tochter des dortigen amerikanischen Konsuls kennen. Dieser ermöglichte ihm die Einreise in die USA und so kam Weil als 19jähriger nach Chicago und musste dort – wie schon berichtet – mit 20 Dollar im Monat zurechtkommen. Gemäß seiner Maxime „Never give up“ schaffte er es mit Hartnäckigkeit und Raffinesse nach sechs Monaten bei der Fluggesellschaft PanAm eine Anstellung zu bekommen und Stufe für Stufe nach oben zu klettern – dies ohne jegliche berufliche Ausbildung. Das Airline-Business bzw. die Welt der Flugzeuge ließ ihn von nun an nicht mehr los.

 

PanAm schickte den jungen Mann nach Hong Kong. So wurde diese Metropole seine neue Heimat. Während des Vietnam-Krieges vermakelte Weil Leerkapazitäten in Militärflugzeugen, die Hong Kong zum Auftanken anfliegen mussten. So kam frisches Obst und Gemüse aus den USA nach Hong Kong. Dann gab es eine Zwischenepisode, in der er Eva Gabor-Perücken in alle Welt verkaufte.

 

Eine Bekanntschaft mit dem Geschäftsführer des Flughafens Hong Kong, dem er einen Anteil an seiner Segelyacht abkaufte, brachte Weil zurück in die Welt der Flugzeuge. Er besorgte Flugzeugschlepper zuerst für Hong Kong, später für weitere Flughäfen in Asien und erwarb zum Schluss gar seinen britischen Lieferanten Douglas. Die englischen Schlepper wurden durch eine Szene im Film „Casino Royale“ weltberühmt als James Bond (John Craig) es kaum schaffte, eine von einem „Douglas“ geschleppte Boeing 747 einzuholen. Und zusätzlich gelang Rick Weil der Einstieg ins Duty Free Business, das sein Sohn heute erfolgreich an vielen asiatischen Flughäfen betreibt. Darüber hinaus ist er an weiteren „Airline related“ Unternehmen beteiligt.

 

„Hartnäckige Fälle sind mein Ding“, bekräftigt Rick Weil. So verwundert es nicht, dass er in einem Alter, in dem andere längst dem Ruhestand frönen, das Projekt „Carrera“ angeht. Einst eilte er Lutter & Partner und damit der Marke Carrera zu Hilfe, um dessen Sourcing in China auf Vordermann zu bringen. Doch unglücklicherweise ging Markeninhaber Lutter & Partner zwischenzeitlich in Insolvenz. Darauf beschloss Weil über seine Hong Konger Unternehmensgruppe Aquarius alle Fäden in die eigene Hand zu nehmen und die Marke Carrera weiter auszubauen.

 

In Ismaning bei München schlug er seine Europazentrale auf und setzte auf bewährte Carrera Mitarbeiter und frische Kräfte. Zur IFA 2013 überraschte das Unternehmen mit einem eigenen Stand und sendete das Signal Why us? Die Antwort „Carrera /// Designed for Winners.“ – Pole-Positions für den Handel. Why us? Logisch: Denn Sieger brauchen Sieger!

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