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Markt & Branche

Eitel Sonnenschein über der Hausmesse DomoTechnik

Großhändler Eisenjansen scheint die Sonne abonniert zu haben. Wie auf Bestellung schien die herrliche Herbstsonne über die Hausmesse DomoTechnik Ende September in Köln – sogar noch schöner und intensiver als letztes Jahr. In Halle Tor 2 hieß es dann: Dach auf und hinein mit den Sonnenstrahlen! Diese gaben dem morbiden Charme der alten Industriehalle das besondere Flair. Ein Ambiente, das es so für Elektrohausgeräte nirgendwo anders hierzulande gibt.

Doch das echte Highlight der Messe war eher im Halbdunkel zu erleben. In einer eigens eingerichteten Workshop-Ecke präsentierte Eisenjansen sein HS-Online-Katalogportal, ein Online Werkzeug, das Händler in die Lage versetzt, in rund 160 Lieferantenkatalogen zu stöbern, sofort online zu bestellen, Datenblätter auszudrucken und auch einen eigenen Katalog daraus zu erstellen. HS-Online steht auch für optimale Konsumentenberatung. Der Händler kann über eine spezielle B2C-Oberfläche - hierbei sind zum Beispiel Einkaufspreise ausgeblendet – mit dem Verbraucher bzw. der Verbraucherin das optimale Gerät gemeinsam aussuchen. Mit HS-Online bietet Eisenjansen ein kostenloses Tool, das in der Großhandelsszene wahrlich nicht alltäglich ist.

Natürlich brachten die Aussteller ihre IFA-Neuheiten mit. So hatten IFA-Abstinenzler die Chance, konzentriert die neuen Modelle in Augenschein zu nehmen. Von Bauknecht, Bosch über Miele bis hin zu Unold oder Zanker reichte das Ausstellungsspektrum. Neu im Eisenjansen-Portfolio: Hisense. Die »Bildgalerie vermittelt einen Eindruck über das umfassende Angebot.

Mit voller Energie und Leidenschaft steht Eisenjansen hinter seinem Kaffee-Vermarktungskonzept Miomondo. Es wächst und gedeiht wie die spezielle Miomondo-Präsentation auf der DomoTechnik widerspiegelt. Hier verdeutlichte man die Vorteile einer Miomondo-Partnerschaft wie zum Beispiel „Kaffeegenuss mit verlängerter Garantie“, die Exclusivserie Qui Solo sowie ein Vermarktungskonzept, das Flyer, Poster Miomondo-gebrandete Fahrzeuge sowie einen informativen Internetauftritt beinhaltet. „Mittlerweile gibt es schon eine richtige Miomondo-Gemeinschaft. Hier tauscht man sich aus und hilft sich gegenseitig.“ so Manfred Hodissen, Spiritus Rector Miomondo bei Eisenjansen.

Bei der dritten Auflage der Eisenjansen-Veranstaltung in Halle Tor 2 zu Köln gab es weiterhin die bewährten Angebote an individualisierten Flyern. Neu ist die Zusammenarbeit mit der Commerzfinanz. Mit dem Angebot des Finanzspezialisten versetzt Eisenjansen seine Partner in die Lage, flexible Finanzierungsprodukte zur Umsatzsteigerung einsetzen zu können.

Geschätzt hat die Hausmesse wieder rund 1200 Händler angezogen. „Speziell am Samstag kamen mehr Besucher als angemeldet“, so Klaus-Peter Reichardt, Abteilungsleiter Elektrogeräte bei Eisenjansen. Entspannt hat ein großer Teil davon auf der Abendveranstaltung am Samstag bei leckerem Buffet und bei musikalischer Begleitung durch die „Los Rockos“ – eine optimale Einstimmung, auch 2015 wieder zu kommen.

Bildgalerie Eisenjansen

Blick auf den Miomondo Bereich
Dach zurück - und die Sonne beglückt die Aussteller
Fachgespräch mit K-P. Reichardt von Eisenjansen (re)
Heiß begehrt - Die Flyeraktionen von Eisenjansen
Hier geht es zur Hausmesse DomoTechnik von Eisenjansen
Messeeindruck Miele und Cloer
Messeimpression bei bestem Sonnenschein
Miomondo - Präsentation des Vermarktungkonzeptes
Miomondo-Einstimmung vor Halle Tor 2 in Köln
Mittagsschmaus Open Air
Qui Solo - die Miomondo Eigenmarke
Stellten aus - Bauknecht und Hisense
Traditionelle Kaffee-Trommelröstung bei Graef
Workshop zu den Möglichkeiten des neuen HS-Online-System
Zwei Kämpen der Branche - Harley-Fan B. Weigmann (li.) und W. Caspari, Geschäftsleitung Eisenjansen

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Expert HV: Von der Expansion profitieren

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht!“ Volker Müller, expert Vorstandsvorsitzender.
In den Strategievorträgen der Hauptversammlung stand die Gesellschafter-Fokussierung im Mittelpunkt.

Einen deutlichen Ausbau der Marktanteil verzeichnet die expert Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr. Ausgelöst wurde das durch drei Impulse: die Gewinnung neuer Gesellschafter, organisches Wachstum aus eigenen Reihen und vor allem die Integration von 18 ehemaligen ProMarkt-Filialen. Aktuelles Ziel: die Wachstumsimpulse zu konsolidieren und die bestehende Gesellschafterstruktur zu stärken.

Anlässlich der expert Hauptversammlung Mitte September in Ulm präsentierte der Vorstand neue Strategien und Lösungen. Die Zielsetzung ist klar: Die gesamte Gruppe soll von der Expansion profitieren. „Wir waren uns zu jeder Zeit bewusst, dass die Expansion auch eine Herausforderung darstellt. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht!“, betonte Vorstandsvorsitzender Volker Müller. Dass zeigt  nicht zuletzt die Tatsache, dass die expert Gruppe mit einem „herausragenden Umsatzwachstum“ im zweistelligen Prozentbereich in das neue Geschäftsjahr 2014/2015 starten konnte.

Multichannel: Der nächste Schritt

In den Strategievorträgen der Hauptversammlung stand die Gesellschafter-Fokussierung im Mittelpunkt. Optimierungen der Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter, ein Warenwirtschaftssystem für Kleingesellschafter, zusätzliche Investitionen in die Hotline und Schadensbearbeitung in der Logistik sind einige Beispiele der umfassenden Gesellschafterunterstützung. Zudem waren die Vorstände Volker Müller und Dr. Stefan Müller in einer Roadshow Anfang Oktober in acht deutschen Städten unterwegs, um sich direkt vor Ort mit den Gesellschaftern auszutauschen. „Wir haben nicht nur neue Lösungen präsentiert, sondern uns auch ganz intensiv mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen der Gesellschafter beschäftigt“, so Volker Müller. Zentrale Themen der Roadshow waren u.a. die Vertriebssysteme und der nächste Schritt der Multichannel-Strategie, der eine umfassende Darstellung des Fachmarktsortiments auf den Webseiten der Händler beinhaltet.

Marketingleiter Volker Reeh stellte auf der Hauptversammlung den Gesellschaftern die Weihnachtskampagne vor, mit der die Kooperation den Werbedruck nochmals deutlich erhöhen wird. Die neuen TV-Spots werden künftig noch häufiger in der Prime-Time und in reichweitenstarken Zielgruppenformaten zu sehen sein. Über die neuen Strategien und Dienstleistungen konnten sich die expert Gesellschafter auf der Waren- und Dienstleistungsmesse, die parallel zur Hauptversammlung stattfand, informieren. Hier präsentierten sich die Ansprechpartner der expert Zentrale genauso wie 114 Aussteller der Industrie, um Produktneuheiten vorzustellen und sich mit den über 1000 angereisten Experten auszutauschen.

In der im Rahmen der Hauptversammlung stattfindenden Wahl des Aufsichtsrats wurden der Aufsichtsratsvorsitzende Friedrich Wilhelm Ruf und Robert Feuchtgruber mit großer Zustimmung wiedergewählt. Zusammen mit ihnen bilden Dr. Bruno Hall  (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender), Manfred Schlumm, Josef Ludwig Kappenberger und Dr. Uwe Ganzer den Aufsichtsrat. Die nächste Hauptversammlung der expert AG findet im September 2015 in Kassel statt.

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Bundeskartellamt: Hilfe oder Sterbehilfe?

„Die Sektoruntersuchung zeigt, dass wir einer weiteren Verschlechterung der Wettbewerbsverhältnisse konsequent entgegenwirken müssen.“ Andreas Mundt ist Präsident des Bundeskartellamtes.

Ist es der viel zitierte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt? Die Supermarkt-Kette Kaiser’s soll mit Edeka einen neuen Eigentümer bekommen. Ob das Kartellamt dabei mitmacht, ist allerdings mehr als fraglich. Denn die obersten Wettbewerbshüter aus Bonn achten derzeit mit Argusaugen auf den Konzentrationsprozess im Handel, insbesondere im Lebensmittel-Handel, der ja auch ein Absatzkanal für Elektrogeräte – speziell für Kleingeräte - ist.

Das Bundeskartellamt hat gerade erst (Ende September) seinen Bericht zur Sektoruntersuchung der Nachfragemacht im Lebensmitteleinzelhandel vorgelegt. Gegenstand der Studie sind die Wettbewerbsbedingungen zwischen den Lebensmitteleinzelhandelskonzernen auf der einen und ihren Lieferanten auf der anderen Seite. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland ist ein stark konzentrierter Markt. Edeka, Rewe, Aldi sowie die Schwarz Gruppe mit den Lidl-Märkten und Kaufland stehen für rund 85% des Marktes. Die Sektoruntersuchung zeigt, dass wir einer weiteren Verschlechterung der Wettbewerbsverhältnisse konsequent entgegenwirken müssen. Die großen Handelskonzerne haben bereits jetzt einen gravierenden Vorsprung gegenüber ihren mittelständischen Konkurrenten und genießen strukturelle Vorteile, die sie in den Verhandlungen mit den Herstellern nutzen können.“

Kaiser’s Notnagel: Edeka

Das „konsequent entgenenwirken“ lässt sich auch aus einer Stellungnahme des Bundeskartellamtes vom 8. Oktober 2014 anlässlich der Freigabe der vollständigen Übernahme der Jibi Handel GmbH & Co. durch die J. Bünting Beteiligungs AG herauslesen: „Mit der Übernahme von 88 Jibi-Standorten stärkt Bünting ( dazu gehören unter anderem famila und Telepoint) seine Marktstellung als einer der größeren regionalen Lebensmitteleinzelhändler weiter. Die heutige Freigabe zeigt auch, dass es für kleinere Lebensmitteleinzelhändler im Falle einer Veräußerung durchaus Alternativen zu Edeka oder Rewe gibt.“ Aber gibt es diese Alternative wirlich? Lassen sich daraus Schlüsse für Edeka – Kaiser’s ziehen. Eher nicht. Kaiser’s war zwar mal Marktführer, kaum eine Fußgängerzone an Rhein und Ruhr kam ohne die Tengelmann-Tochter aus. Davon ist nicht viel geblieben, der Marktanteil ist heute verschwindend gering. Die aktuellen Alternativen: Friss oder stirb.

Mit der Sektoruntersuchung - 200 Hersteller und 21 Handelsunternehmen wurden eingehend befragt - hat das Bundeskartellamt jedenfalls „eine robuste Tatsachengrundlage für die eigene Fallpraxis in der Fusionskontrolle“vorgelegt.

Die Ergebnisse der Sektoruntersuchung belegen laut Bundeskartellamt,

  • dass die heute bereits hoch konzentrierte Marktstruktur auf den Lebensmitteleinzelhandelsmärkten Gefahr läuft, sich weiter zu verschlechtern.
  • dass Strukturvorteile der großen Händler in den Verhandlungen mit Markenherstellern genutzt werden können.
  • dass die strenge Linie des Bundeskartellamtes in der Fallpraxis konsequent fortgesetzt werden muss.

Brandbeschleuniger des Fachhandels-Sterbens

Aber ist das alles wirklich so neu? „Mit den aktuell vorgestellten Ergebnissen der Sektoruntersuchung Lebensmitteleinzelhandel gibt das Bundeskartellamt zu erkennen, dass es seit Jahren ohne Bezug zur realen Wirtschaft gearbeitet hat“, ätzt Detlef Brendel, Autor des Buches „Wirtschaft im Würgegriff / Wie das Kartellamt Unternehmen blockiert“ (Campus Verlag, ISBN 978-3-593-50150-5). Seine Analyse: „Für die betroffenen Unternehmen sind die jetzt durch die Studie ermittelten Erkenntnisse der Kartellbürokraten ein Hohn. Sie dokumentieren, dass eine Vielzahl der Kartellverfahren während der letzten Jahre auf einer Fehleinschätzung der tatsächlichen Machtverhältnisse im Markt beruhte.“

Nicht weniger dreist sei, so Brendel, eine weitere Sorge des Behördenleiters, die Kleineren im Handel müssten bei dieser konzentrierten Marktstruktur geschützt werden. Brendel: „Schutz brauchen sie vor allem vor dem Kartellamt, das ein Brandbeschleuniger des Sterbens im Fachhandel ist. Herstellern, die den Fachhandel vor Ort wegen seiner höheren Kosten im Vergleich zum preiswerten Internet-Handel durch bessere Rabatte schützen wollten, wurde dieser Schutz durch das Kartellamt verboten. Tausendfache Pleiten im Fachhandel sind damit vorprogrammiert.“ Das ist eine klare Ansage. Immerhin: “Eine Hoffnung verbindet sich mit der Sektoruntersuchung der Kartellbehörde. Sie wird im eigenen Haus vielleicht gelesen und hoffentlich auch verstanden werden. Das könnte dann vielleicht auch vor ungerechtfertigten Millionenstrafen schützen und damit zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen.

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