Markt & Branche
Erstes IFA Neuheiten-Feuerwerk Teil III
Carrera begibt sich auf die Überholspur
Nach dem Erwerb der Marke Carrera durch die Aquarius Group Limited aus Hong Kong in 2012 erweitert der Investor sein Management Board um zusätzliche geschäftsführende Gesellschafter. Nach Angaben des Unternehmens gibt es dafür keinerlei finanzielle Gründe. Die Aquarius Group unter Chairman Henrique F. Weil sei finanzseitig bestens aufgestellt.
Vielmehr sollen mit den neuen Teilhabern strategische Themen vorangetrieben werden, um den Aufbau der Marke und langfristiges Wachstum zu garantieren.
Die neuen Teilhaber werden im erweiterten Management Board steuernde Funktionen in den Bereichen Produktentwicklung (Dirk Hagen Zimmermann), Vertrieb (Michael Rotthaus) und Marketing (Bastian Kühl) übernehmen. „Wir haben gemeinsam beschlossen, die Partnerschaft nicht nur auf Projektbasis zu beauftragen, sondern wollen die Zukunft gemeinsam gestalten“, erklärt Chairman Weil. „Unser Hintergrund und das Know-How des neuen Management Boards sind zusammen eine kraftvolle Symbiose, die Carrera auf langfristigen Erfolg ausrichtet.“
Vornehmliches Ziel der neuen Aufstellung wird es sein, die Marke zu schärfen und wieder stärker an die Werte der Rennsport-Vergangenheit anzulehnen. „Carrera muss sich noch mehr auf seine Wurzeln konzentrieren, um glaubwürdiger und begehrenswerter zu werden. Wir wollen der Sportwagen unter den Elektrogeräten sein und unsere Produkte und Dienstleistungen an den Werten Power, Qualität, Design und Originalität messen“, so Bastian Kühl. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Einführung der neuen hochwertigeren Produktlinie „Black Line“ auf der IFA 2014 in Berlin.
Ein weiterer Fokus wird auf der Produktentwicklung unter Private Label liegen. Das OEM Geschäft gilt derzeit als stärkster Umsatzbringer der Aquarius Deutschland GmbH. Designer Dirk Hagen Zimmermann: „Wir verstehen das preissensitive Private-Label-Geschäft als Gütesiegel für Qualität und ein optimales Preis-/Leistungsverhältnis. Wir wollen weiterhin hervorragende Qualität zum guten Preis anbieten, aber die Produktlinien unserer Kunden im OEM Business noch aktiver mitgestalten und mit Trends und Neuheiten inspirieren. Da ist noch viel Luft nach oben.“
Michael Rotthaus ergänzt: „Es geht vor allem darum als vertrauensvoller Partner mit einer verlässlichen Kanal-Politik aufzutreten.“ Dass dies Veränderungen mit sich bringt, daran besteht kein Zweifel. Rotthaus weiter: „Um im dichten Gedränge der Wettbewerber zu gewinnen, müssen wir auch mal von der Ideallinie runter und flexibel denken, überraschen und attackieren, um zu überholen.“
Ein strategischer Fahrplan für die Geschäftsentwicklung liegt bereits vor und wird spätestens ab der IFA 2015 greifen.
Mehr Informationen zu den neuen Aquarius-Gesellschaftern sowie zur Unternehmensgruppe gibt es » hier.
AEG Bodenpflege: Power Tuning für ultimative Sauberkeit
Das war’s. Die Zeiten des Watt-Wettrüstens auf dem Markt für Bodenpflege sind passe. Vier Tage vor IFA-Beginn führt die EU zum 1. September 2014 ein Energie-Label für Staubsauger ein. Ziel der Eurokraten: Wichtige Leistungsmerkmale der Geräte sollen transparenter, mithin vergleichbarer werden und so eine hilfreiche Orientierung für den Verbraucher bieten.
„Die große Herausforderung aktuell sei“, so Michael Geisler, Country Manager Kleingeräte für Deutschland und Österreich bei der AEG, „die bestehende Produktpalette Energielabel konform zu bekommen und zwar so, dass sie nicht nur wettbewerbsfähig ist, sondern darüber hinaus mit bester Performance, Ratings und Labels aufwarten kann.“ Der Kleingeräte-Manager ist überzeugt: „Auf der IFA wird das Thema Bodenpflege, ein richtig spannendes sein.“
Spannend auch, wie die deutschen Verbraucher die neuen EU-Label gerechten Staubsauger annehmen werden. Denn gerade Deutschland, so die Erfahrung von Geisler, sei eine „Bastion von Watt-Vernarrten.“ Noch vor zehn Jahren reichte bei Staubsaugern eine Leistungsaufnahme von 1500 bis 1600 Watt, dann setzte sich die Wattspirale in Gang. „Man hat selbst Staubsauger mit 3000 Watt schon gesehen“, wundert sich Geisler. Nun muss sich der Konsument mit niedrigeren Wattzahlen anfreunden - und vor allem weitere Einzelwerte bei seiner Kaufentscheidung berücksichtigen.
Sicher ist: „Ab der IFA kommen die neuen „Ultimates“ – ultimative Reinigungsgeräte ohne Kompromisse - die für jedes Einsatzgebiet absolut höchste und effizienteste Reinigungsleistung garantieren“, so Geisler. Bestens unterstreicht diese Aussage der bereits im Markt eingeführte Bodenstaubsauger „UltraOne Quattro“. Entsprechend dem neuen EU-Label für Staubsauger, kann das Vorzeigemodell die Klassifizierung 4xA für sich verbuchen.
Die Doppel-Zehn
Gänzlich frei von diesen Überlegungen sind die mega-erfolgreichen Hand- und Akkusauger. Auf der IFA wird die „Ergorapido“-Range von AEG besonders im Mittelpunkt stehen. Denn die AEG kann das Jubiläum „10 Jahre Ergorapido“ feiern und gleichzeitig den Abverkauf von stolzen zehn Millionen Geräte dieser Range verkünden. „Doppel-Zehn“, nennt Geisler dieses freudige Ereignis.
Der AEG Ergorapido 2in1 soll den klassischen Bodenstaubsauger freilich nicht ersetzen – er will ihn sinnvoll ergänzen. Das kabellose Multitalent mit der pfiffigen Bürstenreinigung „Brushrollclean“ ist weniger für die komplette Grundreinigung gedacht, denn eher zum schnellen Saugen zwischendurch. Der Facettenreichtum des AEG Ergorapido 2in1 steckt schon im Namen: „2in1“ bedeutet nicht nur Hand- und Bodenstaubsauger in einem Gerät. Es steht auch für die kabellose Freiheit.
Geisler ist sich sicher, auf der IFA die Erfolgsstory von AEG im Bereich Bodenpflege fortzuschreiben. Rückenwind bieten ihm die Zahlen der Monate Januar bis April 2014. So erzielte die deutsche Electrolux-Tochter bei Beutelstaubsaugern im Preissegment über 175 EUR ein Plus von 41,4 %. Dem entsprechend erhöhte sich auch der Marktanteil von 2,9 auf 4,1 %. Weitere beachtliche 13,7 %Wachstum verbuchte AEG bei den beutellosen Stabsaugern ab 100 EUR Verkaufspreis. Auch hier konnte der Marktanteil von 16 auf 18,2 % gesteigert werden.
Beachtliche 44,2 % Marktanteil hält AEG bei den Akku-Handsaugern in der Preislage ab 75,- EUR. Ein Wert, der schwer zu toppen sein dürfte. Die Erfolgszahlen rundet eine Steigerung von 74,3 % bei Akku-Saugern im Preissegment ab 80 EUR ab. In dieser Produktkategorie erhöhte AEG seinen Marktanteil von 7,4 auf 12,9 %.
Die Ankündigung der „Ultimates“ wie auch die guten Marktergebnisse der ersten Monate dieses Jahres versprechen der AEG-Sparte Bodenpflege eine positive IFA. Und mit der „PremiumLine 7Series“ - bestehend aus Kaffeemaschine, Wasserkocher, Toaster und Stabmixer in gebürstetem Edelstahl - wie mit dem Smoothie-Maker „Perfect Mix & Go“ will AEG zusätzlich punkten.