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Media-Saturn schreibt rot
Was schon lange gemunkelt wurde, belegen nun harte Zahlen: Der Metro-Konzern hat Probleme. Obwohl der Konzern-Umsatz im ersten Quartal 2012 um 2,2 Prozent auf 15,6 Mrd. Euro anstieg, fiel der operative Gewinn (EBIT) von 145 Mio. Euro auf minus 9 Mio. Euro.
Großen Anteil an der schwierigen Situation hat die Tochter Media-Saturn. Deren Gesamtumsatz stieg im 1. Quartal 2012 um nur 0,4 Prozent auf rund 5 Milliarden Euro. In diesem Umsatz sind bereits 166 Millionen Euro aus dem Online-Handel enthalten. Das operative Ergebnis von Media-Saturn stürzte von 65 Millionen Euro auf negative 20 Millionen Euro ab. „Neben dem umsatzbedingten Ergebnisrückgang belasten die weitere Verschärfung des Preisprofils sowie geringere Werbekostenzuschüsse das Ergebnis. Hinzu kommen höhere Expansionskosten z.B. in China sowie Kosten für den weiteren Ausbau des Mehrkanalgeschäftes“, vermerkt dazu der Geschäftsbericht.
Deutschland verbuchte einen Umsatz von 2,3 Mrd. Euro, was einem Plus von 0,5 Prozent entspricht. Davon entfallen bereits 83 Millionen Euro auf das eCommerce-Business. Der flächenbereinigte Umsatz in Deutschland ging um 3,7 Prozent zurück.
Zum Online-Business führt der Finanzbericht zum 1. Quartal 2012 aus: “Am 16. Januar 2012 eröffnete Media Markt seinen Onlineshop. Damit sind die Marken Media Markt, Saturn und Redcoon mit einem eigenen Onlineshop vertreten. Hierbei kommt dem Mehrkanalangebot eine besondere Bedeutung zu. Eine hohe Abholrate im Markt unterstreicht die Attraktivität des einzigartigen Mehrkanalangebots.“
Als Gründe für das Minus von Media-Saturn führt der Finanzbericht unter anderem den „Wegfall der umfangreichen Marketingaktivitäten zu Beginn des Jahres 2012“. an. Aus Sicht der Kunden sieht das vermutlich etwas anders aus. Wer jahrelang auf „Geiz ist geil“ erzogen wurde, wartet auf geizige Angebote. Mögen sie real sein, oder nicht. Bleiben die Offerten aus, geizt der Kunde. Darüber mögen die Wettbewerber aus dem Handel schmunzeln. Beim Thema Online werden sie hellhörig. Und die Anbieter? Der schlechte Umsatz bedeutet auch für einige Hersteller bitteren Umsatzrückgang.
Einfach High Event
Als die HighEvent ProductTour am 25. April nach Leipzig, Berlin, Hamburg, Hannover, Wiesbaden und Frankenthal im Kölner Tanzbrunnen Station machte, ging es im wahrsten Sinne des Wortes rund. Im Rondell des Theaters im Tanzbrunnen hatten sich alle Mitglieder - Beurer, Russell Hobbs/Remington, Dyson, Jura, Laurastar und Graef - mit ihren Ständen im Halbkreis präsentiert. Im Inneren des Halbkreises waren Tische und Stühle für Gespräche zwischen den Vertriebsmitarbeitern und den Händlern aufgebaut, eine lockere Aufteilung, die der gesamten Veranstaltung eine gemütliche Atmosphäre gab. Die hochkarätige Herstellergruppe zog auch hochkarätige Händler an, wie zum Beispiel das Händler-Ehepaar Baumeister, das seit 1999 in einem Stadtteil von Königswinter ein unabhängiges Multimedia- und Hausgeräte-Fachgeschäft betreibt. Die Nicht-Zugehörigkeit zu einer der Einkaufskooperationen macht das Alltagsgeschäft zunehmend schwierig, beständig müssen neue kreative Lösungen her, Kunden für sich zu gewinnen und Bestandkunden nicht an den Wettbewerb zu verlieren. Die Verkäufe im Internet, bei denen der UVP schamlos unterwandert wird, machen ihnen zu schaffen, denn der Konsument ist auch im stationären Handel nicht mehr bereit, den UVP zu bezahlen. Da braucht es sinnvolle Argumentationen, glaubwürdige Serviceangebote und die Unterstützung der Hersteller in Form von Beständigkeit und klarer Transparenz. Jura, Graef und Co. gehen diesen Weg und darum pilgerten Baumeisters an dem Abend die HEPT-Stände entlang und ließen sich über die Neuheiten informieren. Und da gab es viele, mehr als auf der letzten Roadshow.
Russell Hobbs stellte sein neues Sortiment an Bügeleisen und Dampfstationen vor, elegante Modelle und witzige, deren großer Wassereinfülltrichter wirklich keinen Tropfen Wasser daneben gehen lässt, weil er gleichzeitig für den aufrechten Stand sorgt. Schwestermarke Remington setzt auf neue Laser-Epilierer und Haartrockner und Haarglätter, die das Haar schonend in Form bringen. Beurer stellte unter anderem eine Glas-Solarwaage vor, die durch die Nutzung von 100% Sonnenenergie Batterien ab sofort überflüssig macht. Graef hatte zwar seinen klassischen Brotschneider mitgebracht, nach eigenen Worten – „nach wie vor der Renner, geht selber weg wie geschnitten Brot“ - war aber auch stolz auf den allerneuesten, äußerst schlanken und attraktiven Allesschneider, der in geklapptem Zustand weniger als 10 cm Tiefe hat. Er lässt sich nicht nur gut an die Wand hängen, sondern auch platzsparend verstauen und ist darum besonders für kleine Küchen geeignet.
Leider kann infoboard.de an dieser Stelle nicht alle Neuheiten aufführen, denn die HEPT läuft noch und wir dürfen und wollen nicht zu stark vorgreifen. Aber Sie haben noch alle Chancen, denn wegen des Maifeiertags hatte die Roadshow in der letzten Woche pausiert. In dieser Woche geht es weiter: Heute ist sie im Europa-Park in Rust zu finden, am 8. Mai macht sie Station im Meilenwerk in Böblingen. Am 9. Mai können sich die Händler im MVG-Museum in München noch über die Neuheiten informieren. Die HEPT endet schließlich am 10. Mai im Ofenwerk in Nürnberg.
telering: Beste Perspektiven mit IQ
Unter diesem Motto fand die diesjährige Jahreshauptveranstaltung in Bonn statt.“IQ“, das bedeutet für die telering Partner: Immer Qualität, was den Anspruch dieser Händlervereinigung wiedergibt.
Geschäftsführer Franz Schnur trug vor den telering- und Markenprofi-Mitgliedern seinen Geschäftsbericht für das vergangene Geschäftsjahr 2010/2011 vor. Eingangs erwähnte er, dass man nach dem vergangenen Geschäftsjahr die Finanzkrise in ruhigeren Fahrwassern glaubte, aber diese wohl noch nicht ausgestanden sei.
Die Gruppe ist trotz aller Marktturbulenzen überraschend gut in den letzten 24 Monaten über die Runden gekommen. Wobei das Geschäft mit den Consumer Electronics als zukunftsträchtig angesehen wird. So erwartet die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, gfu, für 2011 eine weitere Steigerung um 4% auf mehr als 28 Mrd. Euro.
Aber auch die Haushaltsgeräte sind im positiven Bereich, wobei bei den Großgeräten mit einem Wachstumspotential von ein bis zwei Prozent ausgegangen wird, was unter anderem auch dem hohen Ersatzbedarf - 30 Millionen Geräten sind über 14 Jahre und mehr im Gebrauch - zuzuschreiben ist.
Hinzu kommt, dass die Sensibilisierung der Verbraucher für Einsparungen im Energiesektor und der Umweltschonung seinen Teil dazu beiträgt. Eine immer wichtigere Rolle spielen, wie eine kürzlich erfolgte, bundesweite Umfrage ergab, die Kriterien Qualität, Gebrauchseigenschaften und Bedienerfreundlichkeit. Weitere Renner im Sortiment der Gruppe sind die Kaffeezubereitung und Kleingeräte rund um den Begriff: Personal Health Care.
Um die Positionierung der Gruppe im Einkauf auch im europäischen Raum zu stärken, ist man seit Jahresbeginn Mitglied der E-Square Einkaufsgemeinschaft, die zusammen mit weiteren Dachorganisationen, wie zum Beispiel der Electronic&Domestic Appliancies S.C. (kurz EDA), eine der bedeutendsten westeuropäischen Verbundgruppen bildet. E-Square mit seinen etwa 12000 Mitgliedern generiert ein Zentraleinkaufsvolumen von etwa 6,5 Milliarden Euro in den 14 wichtigsten Märkten Westeuropas.
Umso wichtiger ist es nun, diesen Kurs auch in der Zukunft einzuhalten: Wörtlich „Nichts ist erfolgreicher als in stürmischen Zeiten richtig Kurs zu halten mit IQ!“ und sich nicht von der Internet-Shop Hysterie verunsichern zu lassen, „Wir sagen ruhig und selbstbewusst ; IQ-Commerce statt E:Commerce“ so Franz Schnur.
Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen warf der Geschäftsführer auch einen kritischen Blick auf Mitwettbewerber, deren „Geiz ist Geil“ Motto wohl doch nicht mehr ganz dem Verständnis der Kunden entspricht, Preisverschleierung bleibt dem breiten Publikum nicht mehr verborgen, denn „Man ist ja nicht Blöd!“
Die IQ-Strategie der telering-Gruppe setzt dagegen auf die vier bewährten Säulen:
- Preiskämpfe vermeiden
- Fachkompetenz stärken
- Mehr Nutzen verkaufen
- Den Markt aktiv bearbeiten
Mit diesen vier Grundregeln steht ein breites Instrumentarium zur erfolgreichen Marktbearbeitung zur Verfügung. Eine weitere Verbesserung der Erträge in 2012 wird durch die Fortführung des erfolgreichen ABAKUS-Konzeptes erfolgen, wie die Bonusauszahlungen von über 15 Millionen Euro für 2010/2011 zeigen.
Im weiteren Verlauf des Berichtes wird auf die Situation im Verkauf eingegangen. Hier steht der Vertrieb im stationären Einzelhandel klar im Vordergrund. telering betrachtet den sogenannten Distanz-Handel, also das Online-Geschäft, dem Kernkonzept, der persönlichen und räumlichen Nähe zum Kunden, als höchst widersprüchlich. „IQ-Commerce statt E-Commerce“, so Schnur, ist ein klares Bekenntnis zum Direkt-Handel. Hier werden Vertrauen und Verbundenheit mit den Kunden als klarer Wettbewerbsvorteil herausgestellt und soll weiter gefördert werden. Auch das steigende Qualitätsbewusstsein der Kunden soll durch die Prämisse: „IQ-Immer Qualität„ die Kaufwilligen beeindrucken und binden.
Wenn aus diesem Blickwinkel die „IQ-Leitlinien“ umgesetzt werden und nach dieser Philosophie das Geschäft vorangetrieben wird, stellen sich der Unternehmenserfolg und die Rendite ein. Um auch notwendige und attraktive Zusatzrenditen zu erarbeiten, sollten Dienstleistungen wie z.B. Garantieverlängerungen durch die telering Dienstleister Inter Assurance oder Wertgarantie angeboten werden.
Abschließend verwies Franz Schnur auf die eindrucksvollen Zahlen der vergangen zwei Jahre. Das kumulierte Gesamt-Umsatzwachstum über alle Sortimente stieg in diesem Zeitraum um 7,2 % auf 760 Millionen Euro. Im Bereich der Großgeräte wurde eine kumulierte Steigerung von 3.6% und im Geschäft mit den Haushaltskleingeräten gar ein Plus von 6% erzielt.
Das Umsatzvolumen von 760 Millionen teilt sich wie folgt auf. Etwa 12% entfallen auf Haushaltskleingeräte, weitere 33% auf das Großgerätesortiment (Stand-und Einbaugeräte). Hinzu kommen rund 15% für Telekommunikation und SAT/Empfangstechnik und weitere 40% stehen für die Unterhaltungselektronik inklusive Zubehör.
Geschäftsführer Schnur ermunterte seine 2614 Mitglieder (Stand Ende 2011) mit Vertrauen und Zuversicht in die Zukunft zu blicken und dankte zum Abschluss für ihren Einsatz und ihre Treue zur Kooperation.
WMF verwöhnt die Aktionäre trotz einiger Wermutstropfen
Am 24. April präsentierte die WMF auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart dem Publikum erfreulich positive Zahlen. Der Umsatz des Gesamtkonzerns wuchs im Berichtszeitraum 2011 um 9 Prozent auf ein Gesamtvolumen von etwa 980 Millionen Euro und das Betriebsergebnis (EBIT) sogar um 11 Prozent auf 65 Millionen. Damit hat das Unternehmen in sechs aufeinander folgenden Geschäftsjahren seine jeweilige Vorjahresleistung übertroffen. Erfreulich auch die Mitarbeiterentwicklung: Die Zahl der Beschäftigten blieb nahezu unverändert bei etwa 6000.
Bei einem Jahresergebnis von 44,4 Millionen Euro, einer Zunahme um 15 Prozent, und einer Umsatzrendite von 6,6 Prozent ist das Unternehmen sehr solide aufgestellt. Aus dem sich ergebenden Bilanzgewinn von 19,6 Millionen Euro der WMF AG ergibt sich eine Ausschüttung von 1,40 Euro je Stückaktie, was einer Erhöhung von 8 Prozent entspricht.
Der Vorstand zeigte sich mit dem Gesamtergebnis der fünf Geschäftsbereiche insgesamt sehr zufrieden, sieht aber insbesondere bei Elektrokleingeräten durchaus strukturelle Schwächen. Hier liegt entgegen der Gesamtentwicklung ein tendenziell unter dem Vorjahresniveau liegender Umsatz von 95,5 Millionen Euro vor, der der Sparte auch ein negatives EBIT bescherte. Da es sich nach Ausführung des Vorstandes um einen noch recht jungen Geschäftsbereich handelt, sieht man hier trotzdem weitere Entwicklungsmöglichkeiten, da sich der europäische Gesamtmarkt an Elektrokleingeräten insgesamt positiv entwickelt. Deshalb soll in den kommenden Monaten das Geschäft restrukturiert und optimiert werden. Bei Kaffeevollautomaten, so der Vorstand, wurden bereits Erfolge erzielt. Dies unterstreiche die Marktführerschaft der WMF im Preissegment oberhalb von 1600 Euro.