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Euronics setzt auf Multichannel
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Bildgalerie Euronics.
Multichannel war ohne Zweifel das alles beherrschende Thema auf dem diesjährigen Euronics Kongress in Leipzig. Und doch: Es gab weitere spannende Aspekte, wie zum Beispiel die Etablierung des Betriebstyps „Euronics Hausgeräte.“ Von großer Tragweite auch die Beschlüsse der Gesellschafter zum Thema Unternehmensnachfolge und Standortsicherung.
Bereits Mitte des Jahres 2012 soll der erste „Euronics Hausgeräte“ am Start sein. Dazu Benedict Kober, Vorstandssprecher der Euronics eG: „Wir haben für diese Zielgruppe einen Betriebstyp entwickelt, der speziell auf dessen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Dabei werden wir erstmalig auch die Möglichkeit bieten, nicht nur die Sortimentskompetenz hervorzuheben, sondern auch den etablierten Händlernamen mit zu kommunizieren“. Begleitet wird das neue Spezialisten-Konzept mit entsprechender Außenwerbung, so dass Konsumenten schon aus der Ferne die Kompetenz des Euronics Hausgeräte-Spezialisten erkennen können. Ein Flyer-Konzept, das ausschließlich auf die Hausgeräte zugeschnitten ist, soll auf der kommenden Euronics Summer Convention vorgestellt werden.
Nachfolgeregelung / Standortsicherung
Mit einer deutlichen Mehrheit von rund 92 Prozent stimmten die Genossen einer Satzungsänderung zu, die es der Euronics eG in Ditzingen ermöglicht, in Fragen von ungelöster Unternehmensnachfolge und Standortsicherung von Mitgliedern aktiv zu werden. „Weniger als 50 Prozent der Betriebe in Deutschland“, so Kober, „wechseln innerhalb der Familie. Durch die neuen Beschlüsse habe jetzt die Euronics Lösungen und Antworten auf jede Anforderung.“ So kann sich die Zentrale direkt oder still an Mitgliedsbetrieben beteiligen, bei Krankheitsfällen oder gar überraschendem Tod des Inhabers oder der Inhaberin Managementhilfe anbieten sowie auch im Fall einer klassischen Unternehmensnachfolge unterstützen. Bedingung ist jedoch, dass der Euronics Aufsichtsrat zu jeder Aktivität sein Placet erteilt.
Multichannel / Cross-Channel
Die Multichannel-Thematik bewegte die Euronics-Mitglieder auf ihrem Kongress in Leipzig am meisten. Gleich zu Anfang der Tagung machte Kober deutlich: „Beim Euronics Multichannel-System steht – und dies kann man nicht oft genug betonen - die Zuführung zum stationären Handel an oberster Stelle. Das ist unsere Maxime, das leitet uns. Wir können aber auch auf der anderen Seite die internetaffine Zielgruppe nicht vernachlässigen und wollen es auch gar nicht. Es geht einfach darum, die Leute dort abzuholen, wo sie heute sind. Man sollte auch nicht so sehr über einen Multichannel-Ansatz sprechen, sondern eher von einem Cross-Channel-Ansatz. Denn wir wollen ja nicht die Kanäle nebeneinander parallel laufen lassen, wir wollen sie ineinander verzahnen, so dass eine optimale Wirkung entfaltet wird. Egal wo der Kunde mit Euronics in Berührung kommt, letztendlich muss er den Weg ins Geschäft finden.“
„Als langfristig unvermeidbar“ bezeichnete die eCommerce Expertin Dr. Hanna Schramm-Klein auf dem Euronics Kongress das Thema Multichannel. Die Studien der Professorin von der Universität Siegen haben ergeben, dass 86 Prozent der Kunden zwei oder mehr Kanäle bei ihrem Einkauf benutzen. Ferner suchen Kunden nicht immer in dem Kanal nach dem Produkt, indem sie auch einkaufen. Interessant: Etwa 30 Prozent der Online-Umsätze sind Kannibalisierung, etwa 70 Prozent der Online-Umsätze sind Zusatzumsatz.
Verständlich, dass Kober an seine Mitglieder appelliert, sich dem Thema Cross-Channel anzunehmen, zum Beispiel im ersten Schritt durch eine eigene Homepage auf Euronics.de, später durch eine angegliederte Shopfunktion. „Die hohe Kunst“, so Kober, „ist dann Social Media.“
Ziele 2012
Über das Thema Multichannel hinaus, hat Euronics für 2012 weitere Punkte auf die To-Do-Liste gesetzt. An neuen Beilagenkonzepten wird gearbeitet. Ferner steht die Qualifizierung und Gewinnung von Toppersonal ganz oben auf der Agenda. Fokus setzt man auch auf eine verbesserte Dienstleistungs- und Servicevermarktung am PoS sowie auf die Etablierung neuer Standards bei Warenpräsentation und Technik. Auch will man sich intensiv mit Betriebstypen der Zukunft auseinandersetzen.
Euronics Umsätze
Nach dem Rekordumsatz im Vorjahr erwirtschaftete die Euronics eG im Geschäftsjahr 2010/2011 (01.10.2010 bis 30.09.2011) einen Zentralumsatz von 1,72 Milliarden Euro und verzeichnete damit ein Minus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zumindest ein Teil des Umsatzrückganges erklärt Kober mit dem bewussten Verzicht auf margenschwache Geschäfte. Kober wörtlich: „Euronics steht für wertige und qualitative Vermarktung. Wenn man an dieser Stelle konsequent sein will, muss man dann auch mal auf Umsatz verzichten.“
Die beigefügte Grafik zeigt die Umsätze der einzelnen Sparten. Erfreulich dabei: Der Hausgeräteumsatz inklusive Haustechnik blieb gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum nahezu konstant und ist innerhalb der Euronics, so Kober, das Segment mit der besten Marge.
Samsung Home Appliances: Neu entwickelte Channel-Strategie für Fachhändler
Mit einem neuen Fachhandelskonzept will Samsung gemeinsam mit seinen Handelspartnern verkaufsfördernde Maßnahmen umsetzen, die Beratung stärken und mit hochwertigen Produktpräsentationen für noch mehr Aufmerksamkeit am POS sorgen. Die Mission von Samsung Home Appliances für 2012 ist dabei definiert: Ein starker Partner des Handels werden und gemeinsam die Kunden mit innovativen Hausgeräten faszinieren. Samsung weiß: Nur mit hoch motivierten und qualifizierten Fachhändlern, einem erstklassigen Auftritt am Point of Sale sowie einer verstärkten Serviceorientierung kann das Vertrauen und die Begeisterung des Handels gewonnen und der Erfolg für beide Seiten gesichert werden.
Der Fachhändler wird zum Smart Dealer
Im Mittelpunkt der Maßnahmen steht das Smart Dealer Programm, das sich gezielt an den beratungsstarken Fachhandel richtet, der die optimalen Voraussetzungen für einen hohen Umsatz schafft. Im Tagesgeschäft entlastet das Konzept den Smart Dealer: Serviceanfragen werden umgehend von einer Hotline bearbeitet und zusätzliche Promotion-Aktionen schaffen Aufmerksamkeit am und vor dem POS.
Intensive Betreuung vor Ort
Weiterhin schickt Samsung nicht mehr den Außendienst, sondern erstmals Markenbotschafter zu den Handelspartnern. Sie sollen den Handel bei Beratung und Verkauf mit viel Leidenschaft für das hochwertige Weiße Ware-Sortiment unterstützen und den Vertrieb entlasten. Von der Schulung und Motivation des Personals über die Beratung am POS bis hin zur schnellen Umsetzung von Marketingaktivitäten - die Markenbotschafter unterstützen Handelspartner bei allen Marktaktivitäten und sollen so zu einem echten Zugewinn für beide Seiten werden.
Mit interaktiven Shop-Displays zu mehr Aufmerksamkeit
Als A-Marke im Segment der Weißen Ware, so die eigene Einordnung, ist sich Samsung bewusst, dass hochwertige Produktpräsentationen die Voraussetzung für erfolgreiche Verkaufsgespräche sind. Deshalb rückt Samsung sein hochwertiges Hausgerätesortiment in exklusiven Shop-Displays in den Fokus der Verbraucher. Für ein interaktives Shoppingerlebnis der besonderen Art stellt Samsung neue Shop-in-Shop-Systeme für ausgewählte Händler zur Verfügung. Dort können Verbraucher in einer wohnlichen Atmosphäre die Vorzüge des Samsung Sortiments hautnah erleben.