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Markt & Branche

Internet-Opfer: Filialist Niedermeyer aus Österreich ist pleite

Die Insolvenz der Kette mit derzeit noch 98 Filialen und 580 Mitarbeitern hat auch Ausstrahlungen nach Deutschland. Renommierte Marken wie Beurer, Bosch, Cloer, Liebherr, Melitta, Severin, Siemens sowie Unold gehören zu Lieferanten des 1957 gegründeten Handelsunternehmen. Ferner arbeitet Niedermeyer eng mit dem deutschen Onliner Cyberport aus Dresden zusammen. Heute am 8. April sollen 53 Filialen schließen, gemäß Sanierungsplan 279 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Konnte 2011 noch ein Umsatz von rund 110 Millionen Euro erwirtschaftet werden, waren es im vergangenen Jahr nur noch 104,5 Millionen Euro, ein Minus von 4,5 Prozent. Dabei soll ein Verlust von 2,9 Millionen Euro angefallen sein. Der aufgelaufene Schuldenberg zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags soll laut österreichischen Medienberichten rund 29 Millionen Euro betragen.

 

Zu den Gründen der Insolvenz von Anfang April und zu dem angedachten Sanierungsplan nimmt Niedermeyer auf seiner Homepage Stellung. „Die Ursache für die angespannte finanzielle Situation liegt in konjunkturbedingten Umsatzrückgängen und sinkenden Margen, aber auch im sehr dichten Filialnetz. Das Konzept des Elektronik-Nahversorgers ist in einem von Großflächen-Diskontern und Online-Shops dominierten Markt zunehmend unter Druck geraten. Das Unternehmen wird nun die Möglichkeiten einer Restrukturierung im Zuge des Sanierungsverfahrens nutzen, um die wesentlichen Unternehmensbestandteile zu erhalten und eine strategische Neuausrichtung gewährleisten zu können. Der vorgelegte Sanierungsplan sieht neben einer Anpassung der Strukturen in der Zentrale, die Konzentration des Filialnetzes auf die besten innerstädtischen Lagen und Top Einkaufszentren vor. In Summe werden 45 von 98 Filialen fortgeführt. Die Schließung von Filialen und Teilbereichen der Zentrale führt zu einer geplanten Reduktion der Belegschaft um 279 Mitarbeiter.

 

Die Unternehmensleitung ist in guten Gesprächen mit potentiellen Investoren zur Umsetzung des neuen Konzeptes. Darin ist der Umbau der verbleibenden Filialen auf einen neuen Standard vorgesehen, der sich an den erlebnisorientierten Shop-Konzepten von Apple und Samsung orientiert.

 

Basis des neuen Konzeptes ist das vor kurzem eingeführte Niedermeyer-Multi-Shopping, ein innovatives Hybridangebot aus Internetbestellung und Abholung in der Filiale, mit dem Niedermeyer heute bereits einen Umsatzanteil von über 20% erwirtschaftet.“

 

Werner Weber, Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer von Niedermeyer geht also davon aus, gemeinsam mit einem Investor Niedermeyer fortführen zu können. Österreichische Medien und Branchenexperten sehen aus dem eigenen Land keinen Investor in Sicht. Kolportiert wird, Cyberport könnte der neue Partner sein. Denn der deutsche Onliner kooperiert seit Ende 2011 mit Niedermeyer und nutzt dessen Filialen als Abholstandorte für die bei ihm bestellten Produkte. Cyberport konnte so das Filialnetz von Niedermeyer nutzen, Niedermeyer dagegen dank Cyberport sein Sortimentsspektrum erweitern. Cyberport, eine Burda Tochter, konnte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 48 Prozent auf 538 Millionen Euro steigern.

 

Weitere interessante Hintergründe hält der nachfolgende Link bereit: http://www.derstandard.at/1363706630405/Elektrohaendler-Niedermeyer-ist-insolvent

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Partnertreffs des Großhändlers Sonepar mit großem Zuspruch

Im Gespräch zum traditionellen „Industrietag“, dem alljährlichen Messeauftakt: Ulrich Wickert (Mi.) mit den beiden Geschäftsführern der Sonepar Deutschland/Region Süd GmbH André Thönes (li.) und Patrick Hofmann (re.)
Über 15.000 Gäste kamen vom 1. bis 3. März 2013 in die Augsburger Messehallen zum „Partnertreff“ der Region Süd von Sonepar
Großzügig und in einer entspannten Wohlfühl-Atmosphäre präsentierte sich die Initiative Pro Business ElektroHausgeräte auf dem Partnertreff

Seit Jahren genießen die Partnertreffs des Großhändlers Sonepar hohe Wertschätzung.

 

Allein über 15.000 Besucher kamen Anfang März nach Augsburg zum Partnertreff von Sonepar Deutschland / Region Süd. Mehr als 270 Vertreter der Elektroindustrie stellten auf etwa 20.000 Quadratmeter ihre Neuheiten vor, darunter auch namhafte Anbieter aus dem Bereich Elektrohausgeräte wie zum Beispiel Mitglieder der Initiative Pro Business. Mit ebenfalls sehr lebhaften Teilnehmerzahlen rechnen die Veranstaltungen in Bochum und Hannover. Die Sonepar Deutschland / Region West läd das Elektrohandwerk wie auch Elektrohändler am 26. und 27. April in die Jahrhunderthalle nach Bochum ein. Am 11. und 12. Mai öffnen sich dann die Tore der Messehalle 9 in Hannover für Elektrofachleute aus der Region Nord-Ost.

 

Ein Rückblick auf die Augsburger Veranstaltung von Anfang März stimmt auf die kommenden Partnertreffs in Bochum und Hannover ein. „Unser erster Messetag beginnt freitags traditionell mit dem so genannten ‚Industrietag’. Dieses Jahr hat ihn Ulrich Wickert als Gastredner mit einem Parforceritt durch das Zeitgeschehen und aktuelle Entwicklungen in Europa eröffnet. Die positive Resonanz unserer Besucher war schon am ersten Tag überall präsent“, meint André Thönes, Geschäftsführer der Sonepar Deutschland/Region Süd GmbH. „Uns ist es wichtig, dass sich unsere Gäste bei uns über Branchen- und Produktneuheiten informieren können. Wir legen dabei großen Wert auf die persönlichen Gespräche mit ihrem Sonepar-Berater und mit namhaften Herstellern der Elektroindustrie“, so Thönes weiter.

 

Zu Frühjahrsbeginn konnten sich die Besucher einen Überblick über verschiedenste Trends aus allen Segmenten der Elektrotechnik verschaffen. Dabei wurden nicht nur einzelne Produktneuheiten präsentiert, sondern ganzheitliche Systeme und Lösungsansätze. Besonderes Augenmerk lag dieses Jahr in Augsburg auf den erneuerbaren Energien, der Elektromobilität, LED-Trends und innovativen Lichtsteuerungen. Neue E-Business-Lösungen und Informationen rund um das Thema „Vernetzte Welten/IP“ wurden den Kunden ebenso auf der Messe vorgestellt. Da aktuelle Möglichkeiten der multimedialen Vernetzung im Elektrohandwerk verstärkt gefragt sind, bietet Sonepar neuerdings seinen Kunden Workshops und Schulungen im Bereich „Vernetzte Welten/IP“ an.

 

Eine hohe strategische Bedeutung, so Geschäftsführer Thönes, hat für die Sonepar /Region Süd GmbH der Bereich Konsum. „Wir sind im Konsumbereich eine sehr umsatzstarke Regionalgesellschaft“, betont der Geschäftsführer. Nahezu alle Lieferanten, die für den Fachhandel relevant sind, waren in Augsburg präsent, 86 an der Zahl. Besonderes Augenmerk legten die Besucher, so Sonepar, auf energieeffiziente Geräte. Speziell Wärmepumpentrockner standen dabei im Fokus.

 

Die Marken-Initiative Pro Business ElektroHausgeräte e.V. zeigte sich auf dem Sonepar Partnertreff in einem Wohlfühl-Ambiente. So konnten sich einige Tausend Besucher im Bereich des Grill- und Kaffeegartens in den Massagesesseln von Beurer entspannen und sich durch Verkostungen an den Ständen von Cloer mit frisch zubereiteten Waffeln und bei STEBA durch köstliche Grillspezialitäten verwöhnen lassen.

 

Im Blickpunkt standen zudem die Firmen Domena, Dyson, Fakir, GRAEF, Laurastar, Melitta, Nivona, Ritter, Rommelsbacher, Severin, Starmix, und Thomas mit Ihren neuen Produkten und attraktiven Angeboten. Die Pro Business Mitglieder und Ihre Kunden, so der Vorsitzende der Initiative Heinz Werner Ochs, zeigten sich mit der gesamten Veranstaltung mehr als zufrieden.

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Abwrackprämie: Politik winkt erneut ab

Harald Friedrich, Geschäftsführer Robert Bosch Hausgeräte GmbH, setzt sich vehement für eine Abwrackprämie für große Hausgeräte ein
Das Chart widerlegt eindeutig die Behauptung der Grünen, die Hersteller von Hausgeräten würden gezielt die Lebensdauer ihrer Geräte verkürzen, um Verbraucher zu teuren Ausgaben zu nötigen

Abwrackprämie: Plötzlich stand dieses Thema wieder im Raum. Befeuert wurde das vorzeitige Ausmustern von Hausgeräte-Möhrchen mit Hilfe des Staates durch ein Interview, das Redakteure der Essener WAZ-Gruppe mit Harald Friedrich, Geschäftsführer der Robert Bosch Hausgeräte GmbH, geführt haben. Unter diesem Direktlink ist der bemerkenswerte Beitrag auf der Homepage von derwesten.de nachzulesen, der auch bei anderen Medien wie Focus online aufgegriffen wurde.

 

„Es wäre sich eine Chance, wenn sich die Politik zu einer Abwrackprämie für alte Hausgeräte entscheiden würde. Ich denke vor allem an Geräte, die älter sind als 14 Jahre und derzeit in erheblichem Umfang den Energieverbrauch steigern. Ein zusätzlicher Anreiz zum Stromsparen würde der Energiewende einen Schub geben“, soweit Friedrich.

 

Die Reaktion der Politik kam prompt und mit einem energischen „Nein“. Aus dem Umweltministerium hieß es: „Wir unterstützen solche Vorschläge nicht.“ „Die Überlegungen der Elektroindustrie würden nicht geteilt“, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium.

 

Bereits 2009 gab es Gespräche zwischen der Hausgeräteindustrie und der Politik. Damals wurde gerade die „Umweltprämie“ – im Volksmund Abwrackprämie - ins Leben gerufen, die dafür sorgen sollte, alte Autos mit hohem Schadstoffausstoß aus dem Verkehr zu ziehen. Zugleich wollte man mit dieser Maßnahme die Autokonjunktur ankurbeln. Berlin war wohl dem Thema Umweltprämie für Elektrogroßgeräte durchaus aufgeschlossen, jedoch die Abwrackprämie für alte Hausgeräte kam nicht, aus Budgetgründen wie es hieß.

 

Eine vom ZVEI bei der GfK Gesellschaft für Konsumforschung in Auftrag gegebene Studie aus Ende 2011 zur Altersstruktur von Elektrogroßgeräten in deutschen Privathaushalten zeigt, dass von den fast 180 Millionen großen Hausgeräten im Bestand etwa 75 Millionen oder 41 Prozent mindestens 10 Jahre alt sind. 31 Millionen Geräte haben gar 14 Jahre oder mehr auf dem Buckel. Im Schnitt verbrauchen diese etwa dreimal so viel Strom und Wasser wie hocheffiziente Neugeräte.

 

Auch ohne Abwrackprämie verspricht der hohe Ersatzbedarf ein solides Geschäft mit Elektrogroßgeräten. Die Umsätze der letzten Jahre zeigten dies deutlich. Das Interesse der Verbraucher an energieeffizienten Geräten ist deutlich gewachsen und dieser Trend hält weiter an.

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